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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ließ er sich nichts
anmerken.
    Als die CREST III noch zwei Millionen Kilometer vom Situationstransmitter entfernt war,
verschwand das Duplikatorschiff in der undurchdringlichen Schwärze innerhalb des roten
Feuerringes.
    Irgend jemand innerhalb der Zentrale der CREST III stieß eine Verwünschung aus. Rhodan wußte,
daß die Vernunft eine Änderung ihres Kurses verlangt hätte. Sie wußten nicht, wo sie mit ihrem
Schiff herauskamen, wenn sie jetzt in den Situationstransmitter eindrangen. Die Tefroder konnten
den Transmitter blitzschnell umgeschaltet haben, so daß das Ultraschlachtschiff in einer Sonne
materialisieren und verglühen würde. Das war nur eine in einer Reihe von erschreckenden
Möglichkeiten.
    Trotzdem gab Rhodan nicht den Befehl zum Abbruch des Fluges.
    Sie mußten das große Risiko eingehen, dem Duplikatorschiff zu folgen. An Bord des tefrodischen
Schiffes befanden sich drei Schablonen von der Zellstruktur dreier Wesen, deren Duplikate das
Solare Imperium zerschlagen konnten.
    »Absorber einschalten!« befahl Rhodan.
    Die neuentwickelten Absorber traten in Tätigkeit. Sie würden den Entzerrungsschmerz auf ein
Mindestmaß dämpfen. Zusätzlich würde sich, knapp vor der Entmaterialisierung, jedes
Besatzungsmitglied – Tolot ausgenommen – eine Absorberinjektion verabreichen, die in
Sekundenschnelle ihre Wirkung entfaltete. Nach der Wiederverstofflichung am Zielort würde die
Besatzung, dank des neuen Reaktionszusatzes des Absorbermittels, sofort aus der Starre erwachen
und voll einsatzfähig sein.
    Die Schwärze innerhalb des Transmitters wurde von jenem violetten Wallen unterbrochen, das für
einen Situationstransmitter charakteristisch war. Es zeigte die Entfaltung ungeheurer
Energiemengen übergelagerter Dimensionen an.
    Die CREST III raste weiter auf das eigenartige Gebilde zu.
    Jetzt hatte sich die Besatzung der CREST damit abgefunden, daß ihr Schiff den Tefrodern folgen
würde. Innerhalb der Zentrale wurde es still.
    Vielleicht, dachte Rhodan, war der Befehl, in den Situationstransmitter einzufliegen, sein
letzter gewesen. Es war durchaus möglich, daß die Tefroder das Ultraschlachtschiff mit Hilfe des
Transmitters irgendwohin in die Tiefe des Universums schleudern konnten, von wo es keine Rückkehr
mehr gab. Auch wenn die CREST III der Vernichtung entging, so stand ihr unter Umständen eine
Odyssee bevor, in deren Verlauf früher oder später alle Besatzungsmitglieder den Tod finden
würden.
    Der Situationstransmitter schien mit jedem Kilometer, den die CREST näher herankam, an Größe
zu gewinnen. Der Raum innerhalb des Feuerrings wirkte wie ein gewaltiges Loch im Weltraum –
und in übertragenem Sinn war es das auch.
    Rhodans ruhige Entschlossenheit kehrte zurück. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Der
Erfolg dieses Fluges hing von vielen Dingen ab. Gleichgültig, wo die CREST III herauskommen
würde, die Terraner würden sich gegen das Schicksal auflehnen, das ihnen drohte.
    Der Situationstransmitter füllte bereits den gesamten Panoramabildschirm aus. Die
Ortungsgeräte gaben knisternde Geräusche von sich. Der Raum vor dem Transmitter schien mit
rätselhafter Energie geladen zu sein.
    Mit annähernd Lichtgeschwindigkeit schoß das Ultraschlachtschiff in den Situationstransmitter
hinein und wurde im gleichen Augenblick von der endlosen Dunkelheit verschlungen.
    Perry Rhodan, dessen ungewöhnlich kurze Reaktionszeit ihn schon oft gerettet hatte,
gewann die Fassung zurück. Während seine Augen noch von der plötzlichen Lichtflut geblendet waren
und Übelkeit seinen Magen rebellieren ließ, begriff er die Gefahr, in der das Schiff schwebte.
Sie waren zu nahe an einer Riesensonne materialisiert.
    »Weg von der Sonne, Oberst!« rief Rhodan.
    Rudo reagierte wie eine Maschine. Die mächtigen Triebwerke der CREST III vibrierten, als sie
mit der Gravitation der Sonne in Wettstreit traten. Wenig später hatte das Ultraschlachtschiff
die gefährliche Zone verlassen.
    Erst jetzt war eine Orientierung möglich. Rhodan atmete auf. Sie waren nicht vernichtet
worden. Solange die CREST III funktionsfähig blieb, konnten sie hoffen, den Tefrodern die drei
wichtigen Schablonen abzujagen.
    »Ein Situationstransmitter, Sir!« rief Oberst Rudo. »Wir sind nicht aus einem
Sonnentransmitter aufgetaucht.«
    Auf den Bildschirmen der Raumortung war ein Situationstransmitter zu erkennen. Er war kleiner
als jener, durch den die CREST III den Schauplatz der

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