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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufgerissenen Augen an.
    Hunha wischte mit dem Handrücken über das Kinn. Er erhob sich langsam. Wenn er sich jetzt
nicht gefangen hatte, mußte ihn Redhorse unter Arrest stellen. Das würde sich auf die Moral der
übrigen Besatzung schlecht auswirken.
    »Jeder hat mal eine schwache Minute, Leutnant«, sagte Redhorse begütigend.
    Hunha errötete und senkte den Kopf. Schweigend kehrte er an seinen Platz zurück. Marshall
nickte Redhorse zu. Der Cheyenne atmete auf. Er war froh, daß Hunha die Krise schnell überstanden
hatte. Mehr als zuvor würde er jetzt mit Hunhas Zuverlässigkeit rechnen können.
    Redhorse blickte auf seine Faust. Er grinste. Manchmal half eine indianische Medizin mehr als
jeder psychologische Überredungsversuch. Bedauerlich, daß er diese Art der Therapie nicht auch
bei den tefrodischen Kommandanten anwenden konnte.
    »Die CREST hat einen Gegner abgeschossen!« rief Hunha. Er beugte sich weit in seinem Sitz vor.
Es schien unglaublich, daß er wenige Augenblicke vorher seinen Mut verloren hatte.
    Redhorse nahm den Kommandoplatz wieder ein. Die Rolle, die die KC-1 im Augenblick spielte,
behagte ihm wenig. Sie waren zur Untätigkeit verdammt. Bisher hatten sie keinen Funkbefehl von
der CREST III erhalten. Man hätte fast auf den Gedanken kommen können, die Korvette wäre in
Vergessenheit geraten.
    Redhorse lächelte grimmig. Ohne Grund konnte er sein Versteck nicht verlassen. Für die
Korvette gab es keine Möglichkeit, in den Kampf einzugreifen. Obwohl die KC-1 mit einer
Transformkanone ausgerüstet war, hätte sie gegen die tefrodischen Gigantschiffe keine Chance
besessen.
    Kurz darauf wurde das zweite tefrodische Schiff von der CREST III vernichtet. Redhorse
beobachtete, wie sich die beiden Schiffe, die bisher das Duplikatorschiff abgesichert hatten, von
diesem lösten und ebenfalls in die Gefechtszone vorstießen.
    Redhorse faßte einen blitzschnellen Entschluß.
    »Wir greifen das Duplikatorschiff an«, befahl er. »Dadurch erfahren wir wenigsten, was dieses
Schiff noch zu leisten vermag. Sobald es sich mit allen verfügbaren Waffen zur Wehr setzt, ziehen
wir uns wieder zurück.«
    »Gute Idee«, stimmte Marshall zu. »Werden Sie Rhodan über Funk davon unterrichten?«
    Redhorses Indianergesicht blieb unbewegt, als er erwiderte: »Ich möchte den Großadministrator
jetzt nicht mit unseren Problemen belasten, John. Er hat sicher genug mit den Tefrodern zu
tun.«
    Marshall war sich darüber im klaren, daß Redhorse fürchtete, Rhodan könnte sein Ansinnen
ablehnen. Aber der Telepath hielt Redhorses Vorgehen für richtig. Deshalb unterließ er es, Gucky
auf telepathischem Weg von dem geplanten Manöver zu unterrichten.
    Redhorse beschleunigte die Korvette mit höchsten Werten und steuerte sie aus dem
Gravitationsbereich der Sonne hervor, die sie bisher vor den Ortungsgeräten der Tefroder
geschützt hatte. Daß dieser Stern einen zweifelhaften Schutz geboten hatte, war für Redhorse
offensichtlich, denn es war den Tefrodern bestimmt nicht entgangen, wohin sich das Enterkommando
zurückgezogen hatte.
    Während die KC-1 auf die SUSAMA zuflog, gelang es der CREST III, einen weiteren Gegner so zu
treffen, daß diesem nur die Flucht blieb, um nicht endgültig von den Transformkanonen des
Ultraschlachtschiffes vernichtet zu werden.
    »Transformkanone feuerbereit machen!« befahl Redhorse. Wie andere Schiffe dieser Bauart trug
auch die KC-1 ihre einzige Transformkanone in der oberen Polkuppel. Die weitere Bewaffnung
bestand aus schweren Impulsgeschützen und Neutrinotorpedos. Korvetten waren wendige
Raumaufklärer, die für größere Raumschlachten jedoch wenig geeignet waren.
    »HÜ-Schirm einschalten!« kam Redhorses nächster Befehl.
    Er wunderte sich, daß die Tefroder noch nichts unternahmen, um den Flug der Korvette zu
stören. Er bezweifelte nicht, daß die KC-1 von den Ortungsgeräten des Gegners ausgemacht wurde.
Das Duplikatorschiff bewegte sich langsam auf den roten Feuerring des Situationstransmitters zu.
Bei der augenblicklichen Geschwindigkeit würde es noch Stunden dauern, bis er dort ankam.
    Redhorse hoffte, daß das gegnerische Schiff sein Ziel niemals erreichen würde.
    Die SUSAMA, die KC-1 und die CREST bildeten jetzt ein fast gleichschenkliges Dreieck. Die
räumliche Verschiebung war minimal. Zwischen dem Duplikatorschiff und der CREST III standen die
drei letzten Wachschiffe, die die Tefroder zum Schutz ihres Spezialschiffes aufgeboten hatten.

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