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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Absichten, im System von Big Blue zu bleiben.
    Während ich noch nach den passenden Worten suchte, sprach mich Perry erneut an:
    »Wir empfangen immer wieder Notsignale unbekannter Wesen, die sich dort unten in
Gefangenschaft befinden. Ich kann diese Signale nicht übergehen!«
    »Und wie erklärst du es dir, daß es den Telepathen nicht gelingt, Gedankenimpulse dieser
Unbekannten aufzufangen?« stieß ich endlich hervor. Dies war ein wunder Punkt. Seit wir uns in
der Umlaufbahn befanden, gelang es weder den Individualtastern der CREST noch den Telepathen, ein
Anzeichen von intelligentem Leben auf dieser Welt zu entdecken.
    »Ganz einfach«, erklärte Rhodan ungerührt. »Die Gefangenen befinden sich unter der
Planetenoberfläche, und wir wissen, daß die Tefroder in der Lage sind, Gedankenimpulse
abzuschirmen. Denke nur an das Duplikatorschiff. Hier dürfte es ähnlich sein.«
    Mit diesem Argument hatte der Terraner zweifellos nicht ganz unrecht. Dennoch gab ich nicht
auf. Die Warnung Kalaks kam mir in den Sinn.
    »Perry«, sagte ich drängend. »Drehe ab und verlasse dieses System. Ich bitte dich darum. Mir
wird es von Minute zu Minute unheimlicher.«
    »Weshalb? Weit und breit ist kein Energieecho auszumachen. Nirgends ist ein fremdes Schiff zu
sehen.«
    »Gerade darum! Dieser Zustand ist anomal. Der Kommandant des Duplikatorschiffes war ein
genialer Raumoffizier und Taktiker. Das bewiesen seine glänzenden Manöver. Oder bist du anderer
Auffassung?«
    Er schüttelte den Kopf. Aus dem Hintergrund der Zentrale näherte sich Icho Tolot.
    Der Gigant blieb hinter mir stehen. Ich fühlte die Wärme, die von seinem Körper ausstrahlte.
Seine drei roten Kugelaugen wurden von dem Schirm eines Kontrollgerätes reflektiert. Es sah
unheimlich aus. Tolot lauschte.
    Ich fuhr mit dem Zeigefinger in die enge Halsmanschette des Druckhelmes und lüftete sie
etwas.
    »Also nicht, das freut mich. Ich will nicht meine Lebensjahre und meine Erfahrung in die
Waagschale werfen, sondern einfach nur meinen Verstand. Er ist zwar nur arkonidisch,
aber …!«
    »Schweife nicht ab«, unterbrach er mich.
    »Bitte, gern. Klipp und klar, Terraner: Ein Mann wie der Kommandant des Duplikatorschiffes
hatte seine guten Gründe, dieses einsame System anzufliegen. Er hatte noch bessere Gründe, uns
stundenlang mit großartigen Ausweichmanövern hinzuhalten, bis es uns durch die Ausschleusung der
Moskitos und der Korvettenflottillen endlich gelang, ihm einen entscheidenden Wirkungstreffer
beizubringen, der sein Lineartriebwerk lahmlegte. Warum, so frage ich dich, hat er sein Schiff so
lange unserem Feuer ausgesetzt, bis seine letzte Chance verspielt war? Er hätte leicht in den
Linearraum fliehen, irgendwo ins Normaluniversum zurückkehren und dort ungestört die Duplos
herstellen können. Ihm muß bewußt gewesen sein, daß er von den Kopien der entflohenen Originale
alles erfahren konnte, was er wollte. Wäre er mit seinem Schiff geflohen, wüßten die
›Meister der Insel‹ nun sehr genau, wer in den Betanebel eingedrungen ist. Weshalb hat ein so
erstklassiger Offizier darauf verzichtet, diesen vernünftigen Ausweg zu wählen?«
    Rhodan schaute zu den Bildschirmen hinauf.
    »Er war vielleicht ein noch größerer Narr, als ich es deiner Meinung nach bin.«
    »Das ist keine Antwort«, fuhr ich auf. »Ich halte dich überdies nicht für einen Narren,
sondern nur für einen typisch terranischen Dickschädel.«
    »Das ist fast das gleiche.«
    »Wie du meinst«, spöttelte ich. Perrys Ruhe war aufregend, zumal mir klar wurde, daß er längst
einen Entschluß gefaßt hatte. Er fragte nur anstandshalber nach meiner Meinung. Er wollte mich
vor der mithörenden Besatzung nicht übergehen, obwohl es zwischen uns nie Kompetenzstreitigkeiten
gab. Er war der Chef des Solaren Imperiums, und ich befehligte die USO. Die Befehlsbereiche waren
abgegrenzt.
    Ich zwang mich zur Ruhe und hörte flüchtig auf die Impulse meines Extrahirns. Der Logiksektor
teilte meine Auffassung. Er irrte sich selten.
    »Das Duplikatorschiff wurde absichtlich in dieses System gebracht, und es war auch Absicht,
daß wir auf diesen Planeten aufmerksam gemacht wurden. Man wollte uns hier binden. Da wir diese
Welt noch immer umkreisen, scheint der Plan der Tefroder aufgegangen zu sein.«
    »Deine Vorhaltungen sind der Überlegung wert.«
    Ich wurde allmählich nervös. Was hatte Rhodan vor? Er mußte als klar denkender Mensch
einsehen, daß meine Bedenken

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