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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ich rechne
daher mit einer neuen Falle.«
    Rhodan blickte sich in der Zentrale um. Niemand schien bereit zu sein, einen Kommentar
abzugeben. Selbst Atlan schwieg.
    Resignierend wandte sich Rhodan an Oberst Rudo.
    »Lassen Sie alle Beiboote bis auf die Erste Korvetten-Flottille Redhorses wieder einschleusen.
Redhorse soll mit seinen zehn Korvetten Sicherungsaufgaben wahrnehmen. Sobald die Beiboote
eingeschleust sind, gehen wir näher an den Planeten heran und schlagen eine Kreisbahn um ihn
ein.«
    »Eine recht einladende Welt!«
    Atlans Stimme durchbrach als erste die Stille, die sich über die Zentrale gelegt hatte, als
die Bilder von der Oberfläche sichtbar geworden waren. Für Perry Rhodan war das Schweigen der
Männer verständlich. Mehr als zwei Millionen Lichtjahre waren sie von der Erde entfernt. Und hier
sahen sie plötzlich eine Landschaft, die sich irgendwo auf der Erde hätte befinden können. Die
Erinnerung hatte die Raumfahrer übermannt. Ein Teil von ihnen lebte schon seit Jahren
ununterbrochen im Weltraum und auf fremden Planeten.
    Keine einzige Wolke schirmte die Oberfläche des unbekannten Planeten vor den Blicken der
Männer ab.
    Rhodan sah einzelne Meere, weite Savannen, Gebirge und verschiedene Binnenseen. Überall in den
Landgebieten wurden Tiere beobachtet.
    Dann erblickten sie die erste Industrieanlage. Es war ein gigantischer Komplex von mindestens
hundert Kilometer Ausdehnung. Einzelne Gebäude waren nur schwer zu erkennen. Inmitten dieser
terranisch anmutenden Landschaft wirkten die Bauwerke fremdartig und geheimnisvoll.
    »Ob die Notrufe von dort kommen?« fragte Rhodan leise.
    Seine Neugier wuchs. Minutenlang verharrte die CREST III über der Industrieanlage. Messungen
wurden vorgenommen.
    Rhodan wußte, daß noch einige Zeit verstreichen würde, bis die ersten Ergebnisse vorlagen.
Weiter umkreiste das Flaggschiff der Solaren Flotte den rätselhaften Planeten. Bald wurden
weitere Industrieanlagen gesichtet, die wie Festungen aussahen. Sie waren das einzig Fremdartige
an dieser Welt, aber gerade der Kontrast strömte einen eigenartigen Reiz auf Rhodan aus.
    »Unheimlich!« klang die Stimme des Kosmischen Ingenieurs auf. Kalak war aufgestanden und hob
einen Arm. »Ein Gefühl der Beklemmung beschleicht mich, wenn ich die Oberfläche dieser Welt
beobachte.«
    »Bleiben Sie um Himmels willen nüchtern, Kalak«, bat Rhodan. »Ihre uralte Angst vor dem Bösen an sich hat Sie wieder einmal übermannt.«
    Der Paddler schien ihn überhaupt nicht verstanden zu haben.
    »Kehren Sie um«, drängte er. »Jedes weitere Zögern kann uns den Tod bringen, oder ein
Schicksal, das noch schlimmer ist als der Tod.«
    »Machen Sie sich nicht verrückt«, erwiderte Rhodan. »Wissen Sie irgend etwas über diese
Welt?«
    Kalak verneinte. »Ich habe in all den Jahren ein sicheres Gefühl für jede Gefahr entwickelt,
die von dem Bösen an sich ausgeht«, sagte er. »Niemals zuvor empfand ich ein stärkeres
Unbehagen.«
    Rhodan gab es auf, noch länger mit dem Kosmischen Ingenieur zu diskutieren. Wenn es um die
Meister der Insel ging, zeigte Kalak eine fast unvernünftige Furcht. Rhodan erkannte, welchen
Schaden der Mythos, den die unbekannten Herren Andromedas seit Jahrtausenden verbreiteten, selbst
bei einem intelligenten Wesen wie Kalak angerichtet hatte.
    Rhodan konzentrierte sich wieder auf die Oberfläche des fremden Planeten. Die Bildschirme
lieferten Aufnahmen von großer Deutlichkeit. Einzelne Berge waren zu erkennen. Langgezogene
Täler, an deren Hängen dichte Wälder standen, wurden sichtbar.
    Nur die Industrieanlagen wirkten wie eine zerschmolzene Masse aus grauem Beton. Die Gebäude
schienen ineinanderzufließen, so dicht standen sie beisammen. Reine Zweckmäßigkeit hatte bei der
Erbauung dieser Anlage das Verlangen nach architektonischer Schönheit übertrumpft.
    Noch immer kamen die Hilferufe aus den Empfängern der CREST III.
    Es fiel Rhodan schwer, sich der Dringlichkeit dieser Sendungen zu entziehen. Dort unten
befanden sich Wesen in Not, und ihm wurde klar, daß er sich bald entscheiden mußte, ob und wie er
diesen Wesen zu Hilfe kommen sollte.

12.
Atlan
    Major Cero Wiffert war nur einer unter vielen Männern, die seit vierundzwanzig
Stunden nicht mehr geschlafen hatten.
    Wiffert war der Erste Feuerleitoffizier des Ultraschlachtschiffes CREST III und dafür
verantwortlich, im richtigen Augenblick auf die richtigen Knöpfe zu drücken.
    Ich blickte auf die Uhr.

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