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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Zentrale
noch immer ein Mann an den Steuerkontrollen saß und dieses Wrack zu steuern versuchte.
    Als Ko-Antin zusammen mit Arrek den Hangar betrat, war er halb bewußtlos. Arrek mußte ihn
durch die Schleuse ins Innere des Rettungsbootes schieben.
    »Ich hätte nie geglaubt, daß Sie mich tatsächlich von Bord gehen lassen und zurückbleiben
würden«, brachte Ko-Antin hervor.
    Arrek überreichte ihm die drei Atomschablonen.
    »Passen Sie gut darauf auf«, sagte er.
    Während Ko-Antin die Schablonen unter den Sitz schob, zog Arrek seine unvermeidliche
Arzneischachtel hervor und übergab dem Kommandanten eine Pille.
    »Nehmen Sie das«, sagte er. »Das lindert die Schmerzen, ohne Ihre Reaktionsfähigkeit
herabzusetzen.«
    Widerspruchslos schluckte Ko-Antin das Medikament.
    »Verlassen Sie den Hangar«, sagte er zu Arrek. »Ich muß die Schleuse öffnen.«
    Arrek schüttelte den Kopf. »Das Impulsrelais ist durch die Erschütterung bestimmt zerstört
worden. Ich muß die Schleuse mit den Schalthebeln öffnen.«
    »Legen Sie einen Schutzanzug an«, sagte Ko-Antin.
    »Nein«, sagte Arrek.
    Ko-Antin schloß die Schleuse des kleinen Schiffes. Durch die Kanzel sah er, wie der
Stellvertretende Kommandant der SUSAMA auf die Hangarschleuse zuging.
    »Arrek!« schrie Ko-Antin.
    Er wußte, daß der Tefroder ihn nicht hören konnte. Wenige Augenblicke später glitten beide
Schleusenwände seitwärts. Arrek verschwand im Vakuum des Weltraums.
    Ko-Antin startete das Triebwerk des Rettungsbootes. Die Schleuse erschien ihm wie ein
gähnender Abgrund. Das Rettungsboot schwang sich in den Weltraum hinaus. Irgendwo in der Nähe
mußte Arrek in der Unendlichkeit schweben, mit zerplatzten Lungen und hervorquellenden Augen.
Ko-Antin starrte benommen auf die Ortungsgeräte.
    Ein Blick durch die Kanzel zeigte ihm die verschwommene Oberfläche des nahen Planeten.
    Plötzlich war er von gegnerischen Kleinstraumschiffen umzingelt. Sie waren über ihm und unter
ihm. Auch seitlich tauchten sie auf.
    Ko-Antin beschleunigte. Einen Augenblick glaubte er, Wolkenfetzen außerhalb der Kanzel zu
sehen, doch das war ein Irrtum. Das Rettungsboot machte einen Satz, als der erste Treffer
einschlug. Ko-Antin wurde aus seinem Sitz geschleudert und stieß mit dem Kopf gegen die Kanzel.
Er fiel zurück und krallte sich an den Armlehnen fest.
    Mit irrsinniger Geschwindigkeit fiel das Rettungsboot dem Planeten entgegen. Irgendwo hinter
ihm war die SUSAMA, ein brennendes Wrack voll verzweifelter Tefroder.
    Ko-Antin riß den Schutzanzug unter dem Sitz hervor. Bevor er das Kopfteil anlegen konnte,
wurde das kleine Schiff abermals getroffen. Die Kanzel zerbarst. Ko-Antin hörte ein
durchdringendes Zischen. Verzweifelt stülpte er den Helm des Schutzanzuges über den Kopf.
    Ein weiterer Volltreffer ließ das überbeanspruchte Triebwerk explodieren. Ko-Antin wurde zum
Mittelpunkt eines sich rasch ausdehnenden atomaren Glutballs.
    Sekunden später schlug die SUSAMA auf der Oberfläche des Planeten auf.
    Rhodan ließ an alle Korvetten und Moskitos den Funkbefehl durchgeben, daß keines
der ausgeschleusten Beiboote auf der unbekannten Welt landen durfte. Kurz zuvor war ein
Funkspruch von Major Don Redhorse eingetroffen. Der KC-1 war es gelungen, das letzte Rettungsboot
des Duplikatorschiffes abzuschießen.
    Das 650 Meter durchmessende Schiff der Tefroder war auf der unbekannten Welt aufgeschlagen und
in einer verheerenden Explosion vergangen.
    »Das Rettungsboot war ein letzter Versuch, die drei wichtigen Atomschablonen in Sicherheit zu
bringen«, vermutete Kalak.
    Die CREST stand fahrtlos 100.000 Kilometer über dem Planeten. Die Männer der Zentralebesatzung
blickten auf die Bildschirme der Fernortung, als sich plötzlich die Funkzentrale meldete.
    »Signale von der Oberfläche des Planeten«, rief Major Kinser Wholey. »Sie sind in offenem
Tefroda abgefaßt. Unbekannte bitten um Hilfe. Es handelt sich um Gefangene der Tefroder, die
gegen die Herrscher Andromedas revoltiert hatten.«
    In der Zentrale kehrte für wenige Augenblicke überraschtes Schweigen ein.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Atlan schließlich, von dumpfen Ahnungen geplagt.
    Rhodan zuckte die Achseln und wandte sich an Kalak.
    »Was halten Sie von diesen Funksignalen?« fragte er den Paddler.
    »Das kann ich nicht sagen, Rhodan«, erwiderte Kalak. »Aber Sie wissen, daß ich allen
Ereignissen innerhalb des tefrodischen Einflußbereiches mißtrauisch gegenüberstehe.

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