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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht von der Hand zu weisen waren.
    »Worauf willst du hinaus?« erkundigte ich mich.
    Tolot beugte sich vor. Ich spürte seinen Atem. Melbar Kasom, der ertrusische Umweltangepaßte
und Spezialist der USO, hatte sich ebenfalls hinter uns aufgestellt. Die Männer der
Zentralebesatzung lauschten atemlos.
    Perry wandte den Kopf. Auf den Bildschirmen erschienen neue Industrieanlagen. Sie waren auf
einer weiten Savanne erbaut worden, die nördlich und westlich von flachen bewaldeten Bergen
umgeben wurde. Es war ein eindrucksvolles Bild.
    »Ich vermisse die Einheiten einer tefrodischen Schlachtflotte, die deine Bedenken untermauern
würden. Unsere Taster spielen ununterbrochen. Seit Stunden hat sich im Umkreis von drei
Lichtmonaten nichts gerührt. Wäre nur ein Beobachter sichtbar geworden, wäre ich nicht mehr hier.
Da dies offenbar nicht geschehen ist, werde ich die Position halten und mit der gebotenen
Vorsicht versuchen, die Rätsel dieses Planeten zu lösen.«
    Das war es also! Ich hätte mit diesem Argument rechnen sollen. Logisch betrachtet war es kaum
umzuwerfen. Wenn man es gefühlsmäßig analysierte, hatte es schwache Punkte. Bei einem Praktiker
vom Range eines Perry Rhodan konnte man aber mit Gefühlen kaum operieren. Ich versuchte es
nochmals.
    »Freund – das ist für mich kein Grund, noch länger in diesem System zu bleiben. Da du
ohnehin nicht landen willst, dürfte eine Untersuchung dieser Welt schwerfallen. Die Fernanalyse
steht längst fest. Es handelt sich um eine erdähnliche Welt, Sauerstoffatmosphäre, gutes Klima,
Schwerkraft 0,94 Gravos und eine mittlere Entfernung zu Big Blue von etwa achthundert Millionen
Kilometern. Die Industrieanlagen sehen wir deutlich genug, die Gefangenen gehen uns nichts an.
Die Erkenntnisse genügen mir völlig.«
    »Es ist kein fremdes Schiff in der Nähe!« betonte er erneut.
    »Gerade das halte ich für den Deckel der Falle, wenn du mir einen bildhaften Vergleich
gestattest. Man hat uns mit dem Duplikatorschiff hierher gelockt. Es kann erwartet werden, daß
unbekannte Kontrollstellen unseren Flug verfolgt haben. Wenn die Tefroder keinen Abfangverband
schicken, um uns ins Kreuzfeuer zu nehmen, so haben sie etwas anderes vor.«
    »Was?«
    Ich sah mich nach Icho Tolot um. Das Gesicht des Riesen ließ keine Rückschlüsse auf seine
Gefühle zu. Nur die roten Augen leuchteten. Er meldete sich auch nicht zu Wort.
    »Wenn ich das wüßte, wäre diese Diskussion überflüssig. Ich fühle nur, daß in deiner Rechnung
etwas nicht stimmt. In meiner übrigens auch! Also schlage ich vor, den unbekannten Faktor durch
ein sofortiges Absetzmanöver zu annullieren. Die Tatsache, daß wir nicht angegriffen werden,
gefällt mir nicht.«
    »Ich pflichte dem Lordadmiral bei«, meldete sich endlich der Haluter. »Entschuldigen Sie meine
Bemerkung.«
    Rhodan nickte. Ich lauschte dem Grollen nach, das aus Tolots Mund hervorgedrungen war. Er
hatte sicherlich nur geflüstert, und doch war er zu laut gewesen.
    Rhodan stand unvermittelt auf. Er beugte sich über die Schultern des Kommandanten, las die
Hauptkontrollen auf dem Instrumentenbord vor dem Hauptschaltsessel ab und blickte dann auf die
Uhr. Sein Gesicht wirkte abweisend.
    »Nichts zu machen, Sir«, raunte mir Oberst Melbar Kasom zu. »Er hat sich in eine Idee
verrannt.«
    Rhodans Stimme übertönte das eigenartige Raunen in der Zentrale. Er hatte ein Mikrophon der
Interkomanlage vor den Mund gezogen.
    »An alle: Sie haben die Ausführungen des Lordadmirals gehört. Sie sind richtig – oder
bedingt richtig. Solange wir jedoch keine fremden Flugkörper orten, bleiben wir hier. Sollten
Echos einlaufen, können wir immer noch verschwinden. Der Planet wird für uns harmlos bleiben,
solange wir uns nicht dazu verleiten lassen, dort zu landen. Das liegt nicht in meiner Absicht.
Ich erinnere mich zu gut an die Erlebnisse auf Horror und anderen Festungsplaneten. Der
Klarschiffzustand bleibt bestehen. Notleitungsbereitschaft für alle Energieversorger ist zu
überprüfen. Wenn sich ein Alarmstart als notwendig erweisen sollte, will ich in zwanzig Sekunden
auf Manöverfahrt sein. Achtung, Chef Fünfte Flottille, Major Henderson, melden Sie sich.«
    Ein Bildschirm leuchtete auf. Das Gesicht eines blondhaarigen Terraners wurde erkennbar. Sven
Henderson war ein Draufgänger. Er hatte bereits auf der alten CREST II zur Elitebesatzung
gezählt.
    »Major Henderson, Sir«, klang seine Stimme aus den

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