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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ins Innere der Insel vordringen. Sherlock bleibt bei Ihnen. So wären Sie
gegen die Überfälle von Raubtieren geschützt. Ich dagegen marschiere am Rande der Insel entlang
und dringe von der gegenüberliegenden Seite zur Mitte vor. Wenn ich richtig kalkuliere, ziehen
wir damit die Aufmerksamkeit einzig und allein auf Sie, und ich könnte in Ruhe meine
Untersuchungen anstellen.«
    Er lächelte ein wenig verlegen.
    »Ich bin mir natürlich klar darüber, daß Sie dadurch in Lebensgefahr geraten werden. Immerhin
besteht das Risiko, daß die Flugmenschen Sie ohne Warnung aus einem Hinterhalt überfallen. Aber
einerseits wird Sherlock das weitgehend verhindern – und andererseits möchte ich Ihnen
empfehlen, sich im Notfall gefangennehmen zu lassen. Wie denken Sie darüber?«
    Der Modul hob die Schultern.
    »Es wird mir kaum etwas anderes übrigbleiben, als in den sauren Apfel zu beißen, Hawk. Ihr
Vorschlag ist der einzige, der Erfolg verspricht. Er beweist mir zudem, daß Sie dem gleichen
Gedankengang folgen wie ich.«
    »Hm!« Omar räusperte sich. »Würden Sie mir sagen, welcher Gedankengang das ist, Lun?«
    Baar Lun lächelte voller Ironie.
    »Der gleiche wie Ihrer, Hawk. So, und nun sollten wir uns trennen, sonst beobachten die
Flugmenschen unser Manöver noch. Wenn möglich, sagen Sie bitte Ihrem Okrill, wie er sich
verhalten soll. Ich möchte nicht, daß er kämpft, während ich mich ergeben will. Und dann nehmen
Sie Cicero mit; er kann eventuell eine wichtige Nachricht überbringen!«
    »Das ist ein guter Gedanke.« Omar beugte sich zu Sherlock und flüsterte mit ihm. Das Tier
nieste bestätigend. Danach nahm der Oxtorner das Flatteräffchen auf die Schulter, gab Lady einen
Befehl und rutschte auf dem ausgestreckten Hals nach unten. Er klopfte die Gigaechse auf die
Nüstern. »Sei brav, Kleines, und mach unserem Freund keinen Kummer!«
    »Ich sehe schwarz«, meinte Lun. Der Modul hakte seine Schultergurte in den Korb und ergriff
die Zügel. Er mußte alle Kraft aufwenden, um die für den Oxtorner konstruierten Lianenseile
überhaupt halten zu können. Stöhnend hob er sie an und ließ sie auf Ladys Rücken fallen. »Hooh,
Lady, hooh!«
    Das Tier schnaufte und äugte zu Hawk herab.
    »Na, los schon«, knurrte Omar. »Lauf, altes Mädchen!«
    Er schlug ihr kräftig gegen den mächtigen Hals, und der Schlag eines Umweltangepaßten von
Oxtorne konnte selbst von einer Gigaechse nicht ignoriert werden. Lady machte einen gewaltigen
Satz nach vorn, der den Modul fast das Gleichgewicht verlieren ließ. Dann zuckelte sie los.
    Als das Dröhnen der Titanenfüße allmählich in der Ferne verklang, zog Omar seinen Uniformkombi
an, band sich den Waffengurt um und lief zum Ufer zurück. Cicero erhob sich von seiner Schulter
und stieg über das Wipfeldach des Dschungels hinaus.
    »Gut so!« lobte Omar. »Wenn du aufpaßt, kann uns überhaupt nichts passieren!«
    Das Flatteräffchen schlug einen übermütigen Salto in der Luft und schrie:
    »Hooh, Hawk, hooh! Lauf, altes Mädchen!«
    Unwillkürlich brach Omar in schallendes Gelächter aus, hörte aber sofort auf damit, weil ihm
bewußt wurde, wie leicht er sich dadurch verraten konnte.
    Als er den Uferstreifen erreichte, kam er bedeutend schneller voran. Die für seine Begriffe
außerordentlich geringe Schwerkraft von 1,22 Gravos erlaubte ihm Sprünge bis zu sechzehn Metern,
so daß er größere Felsblöcke und Strauchinseln einfach übersprang.
    Innerhalb einer Stunde umrundete er den Inselkontinent zur Hälfte. Von nun an wurde der Weg
wieder schwieriger, denn er mußte durch dicht verfilzten Urwald marschieren, um die Mitte der
Insel erreichen zu können. Das bedeutete zugleich, daß er auf Schlangen und andere gefährliche
Tiere zu achten hatte.
    Zu seiner grenzenlosen Verwunderung begegnete er jedoch weder einer Schlange noch einem
Raubsaurier oder einem anderen Tier, das ihm hätte gefährlich werden können. Dafür stieß er nach
wenigen Kilometern auf eine überwucherte Lichtung, die sofort seinen Verdacht erregte, ohne daß
er gleich hätte sagen können, warum das so war.
    Er zog sich einige Meter zurück und kletterte auf einen hohen Baum. Von dort hatte er einen
guten Überblick.
    Unwillkürlich hielt er den Atem an, als er die bekannten schwarzbraunen Kuppelbauten
entdeckte.
    Ein Tankandorf!
    Er unterdrückte den Impuls, hinauszugehen auf die Lichtung und zu rufen. Zwar wußte er, die
Tankan würden nicht angreifen, falls seine

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