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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ästen hastig zusammengeflochten
hatten. Er hielt sich mit beiden Händen an den Korbrändern fest, um durch die Schaukelbewegungen
des Tierkörpers nicht hinausgeschleudert zu werden. Ab und zu stieß er ächzende Laute aus; Omar
hörte sie über seinen Miniempfänger im Ohr. Der Modul schien mit der Seekrankheit zu kämpfen.
Hoffentlich wurde er fertig damit. Eine Verunreinigung des Druckhelms würde eine Katastrophe
bedeuten.
    Omar lächelte, als sein Blick auf Sherlock fiel. Der Okrill hatte sich quer über den breiten
Rücken Ladys gelegt und schlief.
    Er hob den Kopf, als von oben ein dünner Schrei ertönte:
    »Hooh, Lady, hooh!«
    Natürlich war es wieder das Flatteräffchen, das seine Scherze nicht unterlassen konnte.
    Dieses kleine, nur unterarmlange Wesen hatte sich den Menschen angeschlossen, seit es ihnen
zum erstenmal begegnet war. Für ein Tier bewies es fast zu viel Intelligenz; nicht etwa, weil es
menschliche Laute verblüffend echt nachahmte, sondern weil es stets die Worte passend zur
jeweiligen Situation auswählte. Das war etwas, was ein terranischer Papagei niemals vermocht
hätte.
    Omar Hawk schob diese Überlegungen beiseite. Dafür würde sich später noch genügend Zeit
finden, wenn die Gefahr, die der CREST drohte, erst einmal abgewendet war.
    Wenn …!
    Das Leuchten am südlichen Horizont war stärker geworden. Infolge der immerwährenden Dämmerung
auf Pigell konnten sie es auch am Tage deutlich sehen. Und außerdem schwebte darüber eine
glühende Wolke, die für eine zuverlässige Markierung des Ziels sorgte.
    Dennoch lag es noch in weiter Ferne. Lady hatte acht Stunden gebraucht, um von der Nordsierra
bis zum nächsten Inselkontinent zu schwimmen. Für sie – Lady war tatsächlich ein weibliches
Exemplar ihrer Gattung – war das eine gewaltige Leistung, denn die Entfernung betrug gut
zweihundert Kilometer. Nach Omars Schätzung lagen jedoch noch etwa sechstausend Kilometer vor
ihnen – und dagegen waren zweihundert Kilometer eben nur ein Tropfen auf den heißen
Stein.
    Unaufhaltsam bahnte sich Lady ihren Weg. Nach einiger Zeit tauchte am Horizont der dunkle
Streifen des nächsten Inselkontinents auf. Langsam kam er näher.
    Aber noch etwas anderes näherte sich, und beinahe hätten Hawk und Lun es zu spät entdeckt.
    Cicero bemerkte sie zuerst.
    »Gefahr!« warnte er. »Schlimm, Gefahr!«
    Während Omar Hawk sich noch fragte, was der Flatteraffe entdeckt haben könnte, begann Sherlock
zu fauchen. Also mußte es tatsächlich eine Gefahr geben. Aber wo …?
    Omar zog die Infrarotbrille aus der Brusttasche seiner Kombination und setzte sie auf.
    Deutlich, scharf abgegrenzt, hoben sich im Süden die Konturen des nächsten Kontinents aus dem
Meer. Das war alles, wenn man von den Schlamm-Molchen absah, die hin und wieder zum Luftschnappen
auftauchten – oder von den Flugechsen, die die Luft dicht über der Meeresoberfläche
bevölkerten.
    Plötzlich stutzte Omar.
    Vier der Flugechsen unterschieden sich von den anderen, indem sie gradlinig auf ihren Standort
zuhielten. Aber Flugechsen! Konnten die ihnen denn gefährlich werden? Sie waren bisher etwa
zehnmal von diesen Tieren angegriffen worden; jedesmal hatte Lady die Flugechsen ganz allein
vertrieben.
    »Ich möchte wissen, warum du die vier ›Riesenfledermäuse‹ als Gefahr ansiehst!« knurrte er
Cicero unfreundlich an.
    Das Flatteräffchen trat unruhig von einem Bein aufs andere. Es hielt die kleinen, zierlich
anmutenden Hände vor die Augen und keckerte leise vor sich hin.
    »Ich habe dich etwas gefragt!« fuhr Omar es an.
    »Cicero sagen Gefahr. Das genug. Machen bumm, bumm! Viele tot.«
    Der Oxtorner kniff die Augen zusammen. Die Flugechsen waren jetzt bis auf etwa fünfhundert
Meter herangekommen. Sie sahen tatsächlich aus wie riesenhafte Fledermäuse.
    Omar zuckte zusammen.
    Wie Riesenfledermäuse! Das war es! Die D'ulh Orgh aus den Berichten der
Tankan!
    Baar Lun schien den Unterschied im gleichen Augenblick zu bemerken. Er schrie leise auf. Dann
rief er:
    »Diesmal müssen wir die Waffen benutzen, Hawk. Das sind möglicherweise unsere eigentlichen
Gegner.«
    »Möglicherweise …!« wiederholte Omar zweifelnd. »Aber niemand weiß es genau, und darum
werden wir die Strahler hübsch steckenlassen, Lun. Überlassen Sie sie mir und Sherlock.«
    Baar Lun setzte zu einem ironischen Lachen an, brach jedoch abrupt ab und stand auf.
    »Psi-Ströme!« flüsterte er voller Entsetzen. »Die Wesen

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