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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eigenen Gedanken nicht aggressiv waren. Doch die
ungewöhnliche Stille, zusammen mit der wuchernden Vegetation auf der Lichtung, beunruhigte den
Oxtorner.
    Hier stimmte etwas nicht. Es fehlte jedes Anzeichen von Leben, außer den Lehmbauten.
    Er sah auf, als Cicero heranschwebte und sich auf einen nahen Ast niederließ.
    »Was hast du gesehen?« fragte er.
    Cicero legte den Kopf schief, zog eine bekümmert wirkende Miene und kratzte sich mit einem
Hinterbein am Bauch.
    »Keine Gefahr, Hawk. Kein Flugmensch. Aber viel tot.«
    Omars Augen schlossen sich zu schmalen Schlitzen. Ihm fiel die Beobachtung ein, die er
zusammen mit Sherlock damals in einem zerstörten Tankandorf gemacht hatte. Die Infrarotspuren
waren seltsamerweise gestört gewesen, aber Omar erinnerte sich an schattenhafte, schwebende
Gestalten, die Bomben auf das Dorf warfen.
    Bomben, schwebende Gestalten – und die gestörte Infrarotspur: Alles das wies auf die
Flugmenschen als Täter hin. Die von den Flugmenschen ausgehenden Psi-Ströme, die Lun geortet
hatte, mochten die Störung der Spur erklären. In gewissem Sinne war Sherlocks Fähigkeit, längst
vergangene Ereignisse anhand der verbliebenen Infrarotspuren getreulich zu rekonstruieren,
ebenfalls eine Psi-Funktion. Jede Psi-Funktion aber konnte durch Anti-Ströme gestört werden.
    Hatten die Flugmenschen auch diese Tankan ausgerottet?
    Nachdenklich glitt Omar vom Baum herab. Er mußte wissen, was es mit dem Dorf auf sich
hatte.
    Beide Waffen in den Händen, drang er durch mannshohes Gras und stachelige Sträucher zum
nächsten Halbkugelbau vor. Er versuchte, in den Eingang zu spähen. Doch drinnen war es finster.
Deshalb schaltete er seinen Brustscheinwerfer ein, bückte sich – und fuhr erschrocken
zurück.
    Im nächsten Augenblick schlüpfte er in die Hütte. Es drohte keine Gefahr von den vier
Skeletten, die darin lagen, abgenagt bis auf die Knochen.
    Skelette von Tankan, zwei erwachsenen Echsen und zwei Jungen!
    Sorgfältig untersuchte Omar die Schädel und alle Knochen. Es gab nirgendwo ein Zeichen von
Gewaltanwendung. Alles sah so aus, als wären die Echsen eines natürlichen Todes gestorben.
    Nachdem er noch mehr Hütten untersucht und überall nur bleiche Gerippe gefunden hatte, glaubte
Omar nun nicht mehr an eine natürliche Todesursache. Gewiß, eine Seuche konnte die Tankan
hinweggerafft haben. Aber diese Erklärung erschien dem Geheimdienstmann zu einfach. Vor allem kam
es ihm deshalb verdächtig vor, weil auf diesem Inselkontinent aller Wahrscheinlichkeit nach ein
Stützpunkt der Flugmenschen war. Sie mußten etwas mit dem Tankansterben zu tun haben.
    Ganz in Gedanken versunken, trat Omar aus der letzten Hütte. Im gleichen Augenblick warnten
ihn seine geschärften Sinne vor einer Gefahr. Er warf sich nach vorn und hörte im Fallen das
Kreischen Ciceros.
    Aber es war zu spät. Er hatte das Gefühl, als explodiere eine Bombe in seinem Gehirn. Noch
einmal raffte er sich auf. Sein Strahler röhrte, und drei hintereinander stehende Hütten lösten
sich in glühende Asche auf.
    Omar Hawk sah es bereits nicht mehr. Er war bewußtlos, als er zu Boden fiel.

17.
    »Ich möchte wissen, was sich unsere geheimnisvollen Gegner davon versprechen«,
sagte Icho Tolot und beobachtete aus der halboffenen Mannschleuse das Netzwerk der Poler und den
wallenden Vorhang jener Insekten, die man unterdessen ›Netzer‹ genannt hatte.
    Perry Rhodan preßte die Lippen zusammen, bis sie nur noch blutleere Striche in seinem kantigen
Gesicht waren. Der Terraner wußte, daß ihm und seinen Leuten das Schlimmste noch bevorstand.
Allerdings ahnte er ebensowenig wie der halutische Gigant, welche heimtückische Waffe als nächste
eingesetzt werden würde.
    Links und rechts neben den beiden verschiedenartigen Wesen erschienen Soldaten mit
Maschinenkarabinern. Die Magazine mit den fingerlangen Mikrorakgeschossen waren schußbereit
eingeschoben. An den breiten Leibgurten hingen Handgranaten. Nachdem keine Energiewaffe mehr
funktionierte, hatte man auf die mitgeführten Primitivwaffen zurückgreifen müssen. Die Männer
bezogen schweigend Stellung und richteten sich zum Kampf gegen einen Feind ein, den noch niemand
kannte.
    Perry Rhodan fühlte die Spannung. Er vermochte jedoch keine Furcht in den Gesichtern zu
entdecken. Das Vertrauen seiner Leute war groß – eigentlich viel zu groß, sagte er sich.
Sicher, bisher hatte man immer wieder Glück gehabt. Die gefährlichsten

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