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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Sensation. Bisher kann ich nur Vermutungen aussprechen, aber ich bin sicher, daß die Poler
nicht im Rahmen der natürlichen Evolution entstanden sind.«
    »Vielen Dank. Das genügt vorläufig.« Perry Rhodan nickte dem Wissenschaftler zu. »Bis
später!«
    Er schaltete den Interkom ab und beobachtete weiter die sechs Bildschirme über dem
Kartentisch. Einer von ihnen zeigte noch immer die Robot-Hundertschaft – und eine neue
Entwicklung der Dinge.
    Über den Robotern schwebten noch immer Insektenwolken. Sie wurden unaufhörlich von
Strahlschüssen zerrissen und von Desintegratoren ausgelöscht. Aber es blieben noch immer genug
von ihnen übrig, um sich mit den emporgerichteten Spitzen einiger Poler zu vereinigen.
    Der Effekt war erschreckend und ließ die bevorstehende Katastrophe bereits ahnen.
    Die Leuchtwolken, die mit Polern in Verbindung standen, wurden plötzlich unangreifbar für
Energiewaffen. Es hatte den Anschein, als könnten sie selbst die konzentrierte Energie eines
Impulsschusses ohne Schaden aufnehmen. Perry Rhodan vermutete allerdings, daß sie die
überschüssige Energie an die Poler abgaben, die sie wiederum weiterleiten mußten – nur
fragte sich: wohin?
    Er reagierte blitzschnell. Seine Faust fuhr auf den Interkomschalter, während die Linke die
Wähltastatur betätigte.
    Im nächsten Augenblick sah Oberst Cart Rudo vom Bildschirm.
    »Notstart!« befahl Rhodan mit harter Stimme.
    Rudo bestätigte.
    »Aber Baar Lun und Hawk sind noch irgendwo draußen«, flüsterte John Marshall, der neben Perry
saß.
    Rhodan winkte ab.
    »Wir holen sie später heraus. Jetzt müssen wir zuerst das Schiff in Sicherheit
bringen.« – Wenn das noch möglich ist, setzte er in Gedanken hinzu.
    Das gellende Geheul der Warnpfeifen übertönte Marshalls Antwort. Aus den Lautsprechern brach
die dröhnende Stimme des Epsalers und kündigte den Start in X minus zehn Sekunden an.
    Kurz darauf donnerten die Kraftwerke los. Der gewaltige Kugelleib des Ultragiganten erzitterte
im gebändigten Toben von Energien, die hoch im Giga- und fast im Terabereich lagen.
    Start!
    Durch die CREST ging ein heftiges Rütteln. Alarmiert sah Rhodan hinüber zum Kontrollpult des
Kommandanten. Alle Lampen standen auf Grün. Das Schiff müßte längst abgehoben haben.
    Das Rütteln wurde stärker. Automatstimmen plärrten unaufhörlich Warnungen. Cart Rudo jagte
offenbar die Energiezufuhr für die Triebwerke weit über die Sicherheitsgrenze hinaus.
    Die Ortungszentrale meldete sich.
    »Es ist sinnlos, Sir!« sagte Major Notami mit grauem Gesicht. »Die Leuchtwolken saugen
zusammen mit den Wurzeln alle Energie aus den Impulsströmen. Das Schiff wird nie genügend Schub
für einen Start erhalten.«
    Perry Rhodan ließ resignierend die Hände sinken.
    »Vielen Dank, Major«, sagte er nur.
    Einige Sekunden lang schwankte er in seinem Entschluß, dann rief er Oberst Rudo an und befahl
ihm, den Startversuch abzubrechen.
    Seine Augen suchten die Robot-Hundertschaft. Die Kampfmaschinen standen noch immer in
Igelformation, aber sie rührten sich nicht mehr. Gleich toten Figuren reckten sie ihre Waffenarme
in den Himmel. Ein blaurotleuchtendes Netz hüllte sie ein.
    Kurz darauf erlosch die Beleuchtung – diesmal jedoch endgültig. Alle Aggregate, die auch
nur einen Funken elektrischen Stroms benötigten, fielen aus. Die Bildschirme wurden schwarz.
    Die Männer der CREST waren von der Außenwelt abgeschlossen.
    »Hoch, Lady, hoch!«
    Omar Hawk stemmte die Füße in den breiten Nacken der Gigaechse und riß an den armstarken
Zügeln aus geschälten Lianensträngen.
    ›Lady‹ warf sich kurz vor der undurchdringlich erscheinenden Mauer des Dschungels herum und
stürmte zum Ufer des Schlammozeans zurück. Die Säulenbeine des Pflanzenfressers stampften
donnernd über den flechtenbedeckten Fels. Der nachschleppende Schwanz zuckte nervös hin und her,
schleuderte Steinblöcke zur Seite und zerschmetterte einen einsamen Baum.
    »Brav, Lady, brav!« rief Hawk. Er beugte sich vor und klatschte zärtlich den Hals des
Ungeheuers, das die Dimensionen eines Großraumgüterwagens besaß.
    Ein leichter Ruck am rechten Zügelstrang, und die Echse bog ab und glitt in den gurgelnden
heißen Schlamm. Schaukelnd durchquerte sie das ufernahe, flache Gebiet. Dann stieß sie sich
kraftvoll ab und begann zu schwimmen.
    Der Oxtorner lockerte die Zügel und wandte sich um.
    Baar Lun saß in dem primitiven Korb, den sie aus Lianen und

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