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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Trotzdem hatte Brank recht. Wie
sollten wir uns in diesem Gewirr von Gängen zurechtfinden, wenn wir zur Umkehr gezwungen waren?
Angenommen, eine riesige Eiswand würde uns den weiteren Weg versperren, was sollten wir dann
tun?
    Bis wir den Fernsteuerturm wieder finden würden, wären wir längst verhungert. Zu verdursten
brauchten wir nicht, denn es war kein Problem, Eis aufzutauen.
    »Wir werden irgendwo in der Stadt einen Weg an die Oberfläche finden«, sagte ich zu Brank. Es
war ihm anzusehen, daß er mir nicht glaubte. Ich beeilte mich, um aus dem Lichtstrahl seines
Scheinwerfers zu kommen.
    Einige Minuten später stießen wir auf ein Hindernis, das die entfesselte Natur nicht
geschaffen hatte. Der breite Gang, durch den wir uns bewegten, war mit Metallplatten
abgesperrt.
    Don Redhorse untersuchte das Hindernis. »Diese Absperrung wurde in aller Eile gebaut«, stellte
er nach einer Weile fest. »Sie sollte entweder das Eis oder unbekannte Eindringlinge daran
hindern, in die Stadt zu gelangen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich die Haluter dadurch aufhalten ließen«, meinte
Papageorgiu.
    »Natürlich nicht«, stimmte Redhorse zu. »Wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß die Lemurer
verzweifelt waren. Sie ahnten, daß ihr Ende gekommen war. Aber wenn sie den halutischen Waffen
entgingen, bestand noch immer die Gefahr, daß sie ein Opfer der Gletscher würden.«
    Wir stellten uns nebeneinander auf und brannten mit unseren Waffen ein Loch in die Panzerung.
Wir warteten, bis das Metall abgekühlt war, dann krochen wir durch die gewaltsam geschaffene
Öffnung. Auf der anderen Seite gab es ebenfalls kein Licht, aber der Gang war frei von
Hindernissen.
    »Es kommt mir so vor, als sei es hier ein bißchen wärmer als auf der anderen Seite der
Absperrung«, sagte Doutreval.
    »Dafür ist die Luft schlechter«, bemerkte Brank verdrossen.
    Ununterbrochen leuchteten wir mit unseren Scheinwerfern die nähere Umgebung ab. Nichts deutete
darauf hin, daß es hier noch Leben gab. Ab und zu stießen wir auf kleinere Kontrollstationen. Es
genügte, das Innere einer dieser Stationen zu untersuchen. Überall auf den Maschinen und Tischen
lag Staub. Keines der an die Hauptenergieleitungen angeschlossenen Geräte arbeitete noch. Das
bewies uns, daß es hier keine Energiezufuhr mehr gab. Die Kraftstationen Godlars schienen
sämtlich ausgefallen zu sein.
    »Wir müssen irgendwie in die tieferen Bunkerstädte gelangen«, sagte Redhorse. »Hier werden wir
nichts anderes finden als verlassene Häuser und Skelette längst verstorbener Lemurer.«
    An seinem Ende verbreiterte sich der Gang zu einem riesigen Platz, dessen Decke vom Eis
gebildet wurde. Ungefähr in der Mitte der gewaltigen, von der Natur geschaffenen Höhle reichte
das Eis bis zum Boden hinab. Hier war es wieder empfindlich kalt.
    Unter dem Eis entdeckten wir die Außenwände verschiedener Gebäude. Teilweise ragten sie ins
Freie, wie hilfesuchend ausgestreckte Arme. Unsere Schritte fanden in den endlosen Windungen der
Höhle ein geisterhaftes Echo. Das Eis schillerte in allen Farben. Gefrorene Chemikalien zogen
sich wie Adern aus Gold und Silber durch die Decke.
    Dann fand Brank den toten Lemurer.
    Der Kanonier stieß einen schrillen Schrei aus und blieb ruckartig stehen. Der Scheinwerfer in
seiner Hand zitterte. Vor ihm am Boden lag ein Eisblock, in dem ein in Lumpen gehülltes
menschliches Wesen eingefroren war. Die Augen des Toten waren weit aufgerissen. Im Gesicht des
Mannes lag panikartiges Entsetzen.
    »Er muß vom Eis überrascht worden sein«, stammelte Brank.
    »O nein«, sagte Redhorse. »Dieses Wesen liegt noch nicht lange hier. Es wurde absichtlich
eingefroren.« Er beugte sich zu dem Eisblock hinab und zog ein Metallschild darunter hervor. Das
Blech war beschriftet. In ungelenken Buchstaben hatte jemand in Tefroda daraufgeschrieben: Tod
dem Plath!
    »Wer oder was ist der Plath?« fragte Papageorgiu.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Redhorse. »Aber ich glaube, daß wir früher oder später auf lebende
Wesen stoßen werden. Es sieht so aus, als seien sich die Überlebenden dieser Katastrophe nicht
besonders freundlich gesinnt. Dieser Fund berechtigt uns zur Annahme, daß es hier unten zumindest
zwei Parteien gibt, die sich bekämpfen.«
    Endlich gelang es mir, meine Blicke von dem Toten zu lösen.
    »Wollen wir nicht umkehren, Sir?« flüsterte Brank.
    »Im Gegenteil«, sagte Redhorse. »Der Tote beweist mir, daß es

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