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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach fünfhundert Jahren, beim Anblick dieser verlassenen
Gebäude, erschienen diese Zahlungsaufforderungen bedeutungslos.
    Wir begaben uns in den anschließenden Raum. Er lag im Dunkel, doch auf der anderen Seite des
Zimmers sahen wir einen Lichtstreifen. Redhorse hob einen Arm, und wir blieben im Durchgang
stehen. Vorsichtig ließ Redhorse den Strahl seiner Lampe über den Boden wandern. Schließlich
sahen wir, daß das Licht durch eine Tür fiel, die spaltbreit geöffnet war. Das Licht war unruhig,
seine Helligkeit verlor in regelmäßigen Abständen an Intensität.
    »Dort drüben scheint ein Feuer zu brennen«, sagte Redhorse ruhig.
    Er schaltete seinen Scheinwerfer aus. Bewegungslos standen wir in der Dunkelheit und
lauschten. Nichts war zu hören.
    »Niemand benutzt seinen Scheinwerfer!« befahl Redhorse. »Wir schleichen uns zu dieser Tür
hinüber.«
    Nacheinander betraten wir den dunklen Raum. Plötzlich hörte ich die Tür, durch die wir
gekommen waren, mit einem Knall zuschlagen. Ich zuckte zusammen. Bevor ich einen klaren Gedanken
fassen konnte, wurde der Raum in strahlende Helligkeit getaucht. Ich schloß geblendet die
Augen.
    »Niemand macht eine Bewegung«, sagte jemand in undeutlichem Tefroda.
    Als ich die Augen wieder öffnete, waren wir von einem Dutzend zerlumpter Gestalten umringt.
Sie waren mit fremdartigen Waffen ausgerüstet, die sie auf uns richteten. Die Männer gingen
gebeugt, ihre Augen lagen tief in den Höhlen. Ihre Haut war so weiß, als sei sie mit Chemikalien
gebleicht.
    »Wir kommen nicht als Feinde«, sagte Redhorse.
    Der Sprecher der Unbekannten war ein großer, bärtiger Mann von unglaublicher Hagerkeit. Er
hielt einen Metallstab in den Händen, der an einem Ende spitz zugeschmiedet war. Der Mann schien
auf diese primitive Waffe stolz zu sein. Ich sah, daß er als einziger keine Schußwaffe trug.
    »Gehört ihr zur Clique der Wissenschaftler?« fragte der Mann.
    »Wir gehören keiner Gruppe an«, sagte Redhorse ausweichend. Im stillen gratulierte ich ihm zu
dieser Antwort. Schließlich konnten wir nicht wissen, wer die Clique der Wissenschaftler war und
ob es sich um Freunde oder Feinde jener Männer handelte, die uns in eine Falle gelockt hatte.
    Der Bärtige stieß seinen Speer vor Redhorse in den Boden.
    »Ihr kommt von der Oberfläche?« erkundigte er sich. »Aus dem Süden?«
    Der Mann machte einen Schritt auf den Major zu.
    »Aus welcher Stadt?«
    Redhorse hob die Schultern.
    »Gäbe es dort, wo wir herkommen, eine Stadt, müßten wir nicht im Gebiet der Gletscher
herumsuchen«, erwiderte er.
    »Wir sind hergekommen, um eine der großen Städte zu finden«, fügte Chard Bradon hinzu.
    Der Bärtige dachte einen Augenblick nach. Seine Begleiter wurden unruhig. Ich hoffte, daß ihr
Anführer genügend Autorität besaß, um sie daran zu hindern, einfach über uns herzufallen.
    »Habt ihr gefunden, was ihr sucht?« fragte der Lemurer.
    »Godlar«, erwiderte Redhorse bitter. »Eine tote Stadt.«
    Der große Mann machte eine alles umfassende Geste. »Die paar Gebäude sind alles, was von
Godlar übriggeblieben ist«, sagte er.
    »Und die Bunkerstädte?« fragte Redhorse.
    Zu meiner Überraschung lächelte der Lemurer Redhorse zu.
    »Ihr wißt davon?«
    »Natürlich«, antwortete Redhorse. »Wir haben diese Expedition lange Zeit geplant.«
    »Was wollt ihr in dieser Stadt?«
    »Wir suchen ein Raumschiff«, antwortete Redhorse gelassen.
    Der Bärtige sah ihn überlegend an. Plötzlich begann er schallend zu lachen. Einige seiner
Begleiter fielen in das Gelächter ein. Schließlich beruhigte sich der Fremde.
    »Ein Raumschiff!« wiederholte er und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß auf diesem
Planeten noch ein einziges Schiff existiert.«
    »Dann bauen wir eines«, sagte Redhorse unerschütterlich. Er spielte seine Rolle großartig. Ich
war überzeugt, daß uns die Fremden jedes Wort glaubten.
    »Habt ihr etwas zum Essen dabei?« fragte der Bärtige.
    »Essen?« Redhorse verneinte. »Wir sind selbst hungrig. Wir hofften, daß wir hier jemand
antreffen würden, der uns mit Nahrung versorgt.«
    Der Bärtige hob seine zerlumpte Jacke in die Höhe, so daß seine hervorstehenden Rippen
sichtbar wurden. Es war ein häßlicher Anblick. Der Lemurer glitt mit einem Zeigefinger über seine
Rippen hinweg.
    »Hier gibt es nichts zu essen«, sagte er. »Wenn ihr Glück habt, könnt ihr ein bißchen
Synthogrütze stehlen, aber ich glaube nicht, daß ihr das

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