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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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größte Teil des
Körpers hatte sich in der Energie des Strahlenschusses aufgelöst. Trotzdem konnten wir sehen, daß
die Ratte niemals in biologischem Sinne gelebt hatte. Vor uns lagen die Überreste eines geschickt
konstruierten Roboters.
    »Das sind also die Spione«, sagte Redhorse. »Wahrscheinlich sind sie mit Kameras und
Funkgeräten ausgerüstet.«
    »Glauben Sie, daß es der gleiche Spion ist, dem wir bereits begegnet sind?« wandte sich Bradon
an Saith.
    »Hoffentlich«, sagte der Fehldenker.
    »Wie kam es, daß Sie die Anwesenheit des Roboters bemerkten?« fragte Papageorgiu.
    Saith kniff die Augen zusammen.
    »Man gewöhnt sich daran, sie abzuschießen«, sagte er. »Ich glaube, das war bereits der
vierzehnte Spion, den ich ausgeschaltet habe.«
    »Ich hätte nicht geglaubt, daß es in den Bunkerstädten noch Fabrikationsmöglichkeiten für
solche Roboter gibt«, sagte Redhorse erstaunt.
    »Die Clique der Wissenschaftler ist nicht in der Lage, solche Maschinen zu bauen«, sagte Saith
verächtlich. »Diese Roboter sind Überbleibsel aus dem Krieg gegen die Haluter. Ihre Mentaltaster
waren auf halutische Angreifer eingestellt. Doch jetzt gibt es auf diesem Planeten keine Haluter
mehr. Der Plath hat die restlichen Spione umprogrammieren lassen. Er kann sie von seiner Zentrale
aus fernsteuern. Auf diese Weise erfährt er sofort, wenn sich irgendwo Gegner aufhalten.«
    »Wieviel dieser Robotspione gibt es?« wollte Brank wissen.
    »Etwa zehntausend«, erwiderte Saith.
    Ich dachte, ich hätte ihn nicht richtig verstanden. Doch der gelassene Ernst, mit dem er uns
antwortete, bewies mir, daß er die Wahrheit sprach.
    Saith deutete zum anderen Ende der Höhle.
    »Dort beginnen die Bunkeranlagen«, erklärte er. »Wir werden häufiger auf diese Spione stoßen,
wenn wir die unterirdischen Gänge betreten. Wenn es uns nicht gelingt, sie sofort zu töten,
werden sie den Plath von unserer Anwesenheit unterrichten. Dann wird man uns mit den überall
verborgenen Waffen töten. Es gibt in diesen Gängen unzählige Waffensysteme, die nur von der
Zentrale des Plath aus bedient werden können.« Saith grinste verschlagen. »Jetzt wissen Sie so
ziemlich alles. Wollen Sie noch immer den Weg in die Tiefe riskieren?«
    »Ja«, entgegnete Redhorse. »Warum begleiten Sie uns, wenn die Gefahr so groß ist?«
    »Ich sagte Ihnen bereits, daß ich in den Süden möchte«, erinnerte Saith. »Außerdem bin ich
hungrig.«
    Wir gingen weiter. Als wir einen schmalen Gang betraten, befahl uns Saith, die Scheinwerfer zu
löschen.
    »Die Spione des Plath werden vom Licht angelockt«, erklärte er. »Ich kenne mich hier auch im
Dunkeln aus. Außerdem sind die Räume in diesem Sektor zum größten Teil beleuchtet.«
    Meine Müdigkeit war verflogen. Sie hatte einer angespannten Wachsamkeit Platz gemacht. Ich
wünschte, Redhorse hätte sich nicht auf dieses Unternehmen eingelassen. Alles, was wir bisher
über das unterirdische Reich erfahren hatten, war nicht dazu angetan, meine Zuversicht zu
erhöhen. Wir konnten froh sein, wenn wir jemals wieder lebend an die Oberfläche gelangten. Es war
ungerecht von mir, aber im stillen warf ich dem Major vor, daß er versäumt hatte, einen Kampf
gegen die Roboter der tefrodischen Station durchzustehen. Vielleicht wäre es uns gelungen, die
Station zu erobern.
    Ich verwarf diese Gedanken wieder. Redhorse hatte unter den gegebenen Umständen genau das
Richtige getan.
    Saith, der uns vorausging, verursachte nicht den geringsten Lärm. Ich fragte mich, wie oft er
hier bereits entlanggeschlichen war. Es mußte unzählige Gänge geben, die in die Bunkerstadt
führten. Wäre der Gang, den wir benutzten, der einzige gewesen, hätte es dem Plath wenig
Schwierigkeiten bereitet, ihn hermetisch abzuriegeln.
    Ich stieß gegen den vor mir gehenden Papageorgiu. Er legte eine seiner großen Hände auf meine
Schulter und bedeutete mir, stehenzubleiben. Weiter vorn unterhielten sich Redhorse und der
Fehldenker im Flüsterton. Die Anordnungen des Majors wurden von Mann zu Mann weitergegeben.
    »Wir dürfen jetzt keinen Lärm machen«, sagte Papageorgiu zu mir.
    Ich gab diesen Befehl an Brank weiter, der den Abschluß unserer kleinen Gruppe bildete. Brank
hielt mich mit einer Hand fest.
    »Was halten Sie von Redhorses Vorgehen?« raunte er.
    »Ich habe keine Lust, jetzt darüber zu sprechen«, gab ich zurück.
    »Diese verdammte Ratte war mir von Anfang an nicht geheuer«, knurrte Brank.

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