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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Äquators. Vor ihnen her
waren unzählige Tierarten in die gemäßigten Zonen geflüchtet. Ich wußte, daß wir im mittleren
Mexiko alle möglichen Arten von gefährlichen Tieren antreffen konnten, deren ursprüngliche Heimat
andere Gebiete der Erde waren.
    Die Lemurer hatten trotz des hohen Standes ihrer technisierten Zivilisation großen Wert darauf
gelegt, die Tierwelt ihres Planeten im vollen Umfang zu erhalten.
    Inwieweit diese vierte und letzte Eiszeit die Bemühungen der Lemurer zunichte gemacht hatte,
lehrte die Geschichte. Im Ausgang des Pleistozäns und zu Beginn des Holozäns war es zu einem
plötzlichen Aussterben der riesenhaften Säugetiere gekommen, die in großer Zahl auf der Erde
gelebt hatten.
    Daran dachte ich, als wir am Morgen unseren Iglu verließen. Es hatte aufgehört zu regnen, der
Boden war glatt vom gefrorenen Regenwasser.
    Redhorse bestand darauf, daß wir den Iglu zerstörten, denn er konnte eventuelle Verfolger auf
unsere Spur lenken. Unser ›Frühstück‹ bestand aus aufgetautem Schnee, mit dem wir unseren Durst
löschten. Unser Hunger blieb weiterhin ungestillt, obwohl wir uns berechtigte Hoffnungen machen
konnten, im Laufe dieses Tages einige Tiere zu entdecken, die wir jagen konnten.
    Ich hoffte, daß wir nicht gerade ein Mammut erlegen würden, denn keiner von uns wußte, wie man
ein solches Riesentier auseinandernahm, um an das genießbare Fleisch heranzukommen. Die
Geschichte lehrte, daß im Gebiet der Gletscher lange Zeit das Wollhaarmammut gelebt hatte, aber
unserer eigenen Erfahrungen schienen dieser Erkenntnis zu widersprechen, denn wir waren keinem
dieser Tiere begegnet.
    Zwei Stunden nach unserem Aufbruch erreichten wir die Küste. Sie war unregelmäßig und
zerrissen. In verschiedenen Buchten reichte das Meer kilometerweit landeinwärts.
    Der riesenhafte Kontinent Lemuria war verschwunden. Er mußte im Pazifischen Ozean
untergetaucht sein. Dieses Ereignis, so vermutete Don Redhorse, lag mindestens 450 Jahre
zurück.
    Die Erdformationen hatten sich verschoben, die Kontinente, wie wir sie aus unserer Zeit
kannten, hatten sich in ihrer Grundform gebildet.
    »Schade, daß wir nicht bis zum späteren Karibischen Meer fliegen«, sagte Leutnant Bradon, den
dieser eindrucksvolle ›Geschichtsunterricht‹ offenbar faszinierte. »Die Landenge von Panama ist
so ziemlich der einzige Landstrich, der sich in späteren Jahren noch grundlegend verändern wird.
Jetzt ist die Landenge noch breit und ausgedehnt, aber Nord- und Südamerika werden sich nach
beiden Richtungen verschieben, und der Golf von Panama wird entstehen.«
    Vor uns breitete sich der Urwald aus. Wir gingen zwischen einigen hohen Bäumen nieder und
schlugen ein primitives Lager auf. Diesmal war das Jagdglück auf unserer Seite. Von unserem Platz
aus erlegten wir ein Tier, das wie ein kleiner Bär aussah.
    Bradon und Papageorgiu gingen hinüber, um unsere Beute zu holen. Doutreval suchte trockenes
Holz. Der Boden war feucht und sumpfig. Wahrscheinlich gab es irgendwo in der Nähe einen Sumpf
oder einen See.
    »Castoroides«, bemerkte Bradon, als er unsere Beute mühselig abhäutete. »Gehört zur Familie
der Riesenbiber.«
    »Wenn Gucky herausbekommt, daß wir ein Mitglied der Biberfamilie erlegt haben, werden wir
Schwierigkeiten mit ihm bekommen«, prophezeite Redhorse.
    Unsere Stimmung hob sich, die Schwierigkeiten des Fluges hierher waren bereits vergessen. Wir
machten ein Feuer, nachdem Redhorse sich vergewissert hatte, daß das Holz auch völlig
ausgetrocknet war.
    »Nasses Holz gibt zuviel Rauch«, sagte er. »Wir wollen niemand auf unsere Anwesenheit
aufmerksam machen.«
    Wir schnitten Fleischbrocken aus dem Körper des Riesenbibers, spießten sie an langen Ästen auf
und brieten sie im Feuer. Ich gestehe, daß ich niemals zuvor solch zähes, fad schmeckendes
Fleisch mit einem derartigen Appetit verzehrt hatte.
    Als wir unsere einfache Mahlzeit beendet hatten, löschten wir das Feuer. Papageorgiu übernahm
die erste Wache, wir anderen fielen in einen totenähnlichen Schlaf. Wir blieben bis zum nächsten
Morgen an diesem Platz, ohne angegriffen zu werden. Ab und zu krachten Äste im nahen Dschungel,
ein sicheres Zeichen für die Anwesenheit größerer Tiere. In regelmäßigen Abständen hörten wir die
Funknachrichten aus der Ruinenstadt Makata, die nur noch wenige Kilometer von uns entfernt sein
konnte.
    Zum Frühstück gab es gebratenen Riesenbiber und Regenwasser, das wir

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