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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auszusetzen. Außerdem hätte er die
Geschwindigkeit noch weiter drosseln müssen, was die Gefahr der Entdeckung erheblich
vergrößerte.
    Er passierte einen Wachverband in großer Entfernung, ohne gesehen zu werden.
    Kasom war vorsichtig genug, die Hände in der Nähe der wichtigsten Kontrollen zu lassen.
Innerhalb weniger Sekunden konnte er den Antrieb einschalten und das Schiff beschleunigen. Es war
unwahrscheinlich, daß ihn dann noch jemand einholen würde.
    Der Flottenverband blieb zurück.
    Nach einer Stunde wurde Kahalo sichtbar, ein kleiner Stern im Gewimmel des Zentrumskerns. Die
Sonne selbst stand rechts. Kasom ortete immer mehr Schiffe der Lemurer, aber eins von ihnen kam
so nahe, daß es eine akute Gefahr darstellte. Er hatte längst mit der Rückkehr Guckys gerechnet,
aber der Mausbiber meldete sich nicht.
    Vielleicht war etwas schiefgegangen.
    Das bestärkte ihn in seinem Entschluß.
    Es spielte keine Rolle, wo er landete. Von Gucky wußte er nur, daß die alte Memo-Halle nicht
mehr existierte – Tako hatte flüchtig daran gedacht, als Gucky seine Gedankenimpulse
auffing. Wo das neue Versteck allerdings gelegen war, hatte auch Tako nicht gewußt.
    Antriebslos fiel der Moskito-Jet Kahalo entgegen. Nur ab und zu wurden die Korrekturdüsen
eingeschaltet, um den überall patrouillierenden Wachschiffen auszuweichen. Entweder entging der
Moskito jeder Ortung, oder aber die Lemurer hielten das Schiff tatsächlich für einen Meteoriten,
die hier im Zentrumsbereich der Galaxis keine Seltenheit waren. Jedenfalls erreichte Kasom
schließlich unbehelligt die Nachtseite des Planeten. Erst hier wagte er es, den Antrieb zu
aktivieren und auf minimale Leistung zu schalten.
    In geringer Höhe strich der Jet über unbesiedeltes Gebiet und wich den erleuchteten Städten
und Fabrikanlagen aus. Rein durch Zufall wandte Kasom sich nach Süden. Nicht weit vom Südpol
entfernt entdeckte er einen mäßig hohen Gebirgszug, kahl und ohne jede Vegetation. Allerdings
schien hier noch die Sonne. Sie stand dicht über dem Horizont.
    Er fand ein kleines und fast rundes Tal, das von steilen Gebirgshängen eingeschlossen war. Die
überhängenden Felsen boten Schutz gegen Sicht von oben, und landen würde hier wohl kaum jemand.
Wenigstens nicht ohne zwingenden Grund.
    Der Moskito schwebte mit Hilfe der Antigravfelder unter die Felsüberhänge und setzte auf.
Kasom schaltete den Antrieb aus. Nun war er vor jeder Ortung sicher. Er atmete auf und hoffte,
daß Gucky, wenn es soweit war, seine Gedankenimpulse aufnahm. Er würde ihn zwar noch im Raum
vermuten, aber bei Telepathie spielten weder die Entfernung noch die Richtung eine entscheidende
Rolle.
    Allerdings durfte Kasom nicht einschlafen.
    Er aß eine Kleinigkeit, dann verließ er die Kabine und machte einen Spaziergang durch das Tal.
Die Luft war klar und rein. Spärliches Gras war die einzige Vegetation. Die Ruhe tat gut.
    Kasom dachte ununterbrochen an Gucky.
    So würde es für den Mausbiber leichter sein, ihn aufzuspüren.

6.
    Frasbur war ein Mann von außerordentlicher Reaktionsschnelligkeit.
    Er hatte Gucky noch nie gesehen, aber er ahnte sofort, daß er zu den Terranern gehörte, die
ihm soviel Ungelegenheiten bereiteten. Auf keinen Fall beging er den Fehler, den Mausbiber,
dessen Fähigkeiten ihm noch unbekannt waren, zu unterschätzen. Aber da Gucky hier in der
Memo-Halle aufgetaucht war, mußte er zumindest ein Teleporter sein.
    Lemy Danger sah er nicht.
    Gucky besaß ebenfalls eine sehr kurze Reaktionszeit. Noch ehe Frasbur zur Waffe greifen
konnte, hatte er den Helm geschlossen und den eigenen Schutzschirm eingeschaltet. Automatisch
schaltete sich der Minikom ein.
    »Frasbur, wenn ich nicht irre. Wenn den drei Männern dort im Käfig etwas passiert ist, werden
Sie Ihr blaues Wunder erleben. So kann es sein, daß wir Sie am Leben lassen.«
    Frasbur verstand jedes Wort, denn Gucky sprach Tefrodisch. Und Frasbur war ein Tefroder der
Realzeit, kein Lemurer oder Duplo.
    Er machte einige Schritte zur Seite, bis er neben dem Transmitterkäfig stand.
    Ohne es zu wissen, hätte er dabei fast auf den unsichtbaren Lemy getreten, der hastig zur
Seite wich.
    »Die Gefangenen werden nicht durch einen Schirm geschützt. Ich könnte sie jetzt ohne
Schwierigkeiten töten, ohne daß mich jemand daran zu hindern vermöchte. Ist das eine Basis für
Verhandlungen?«
    Es war eine Basis, das mußte auch Gucky zugeben.
    »Der Tod der Gefangenen würde Ihnen

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