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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abgeschlossen. Wir wußten nun, daß die
Ferronen mutierte Nachkommen lemurischer Kolonisten waren, die im Laufe der Jahrtausende ihr
technisches Erbe und das Wissen um ihre Herkunft vergessen hatten. Die ausgereifte
Transmittertechnologie der Lemurer war ihnen – wie vieles andere auch – abhanden
gekommen, und erst ES hatte 40.000 Jahre später den Ferronen wieder Transmitter zugänglich
gemacht – allerdings keine der für Lemurer typischen Torbogentransmitter, sondern
käfigartige Gitterkonstruktionen.
    Die Geschichte schlägt schon seltsame Kapriolen, dachte ich mir. Während die meisten
überlebenden Nachkommen der Lemurer nahezu ihr gesamtes technisch-wissenschaftliches Potential
verloren hatten, war im Blauen System aus Lemurerkolonisten das Volk der Akonen hervorgegangen,
die sich wohl die Technik der Torbogentransmitter bewahrt hatten. Die Arkoniden jedoch, die in
direkter Linie von den Akonen abstammen, verloren diese Technik genauso wie die Ferronen.
    Die Existenz dieses Volkes in der Realzeit bewies, daß die halutischen Großoffensiven gegen
die erdnächsten Systeme nur einen bedingten Erfolg gehabt hatten.
    Wir waren nur deshalb in Frasburs Zelle gekommen, um ihm durch unser Gebaren den letzten Rest
von Sicherheit zu geben, den er zu seiner Selbstberuhigung brauchte. Dieser Plan stammte von
Perry!
    Der grauäugige Terraner hatte mich nach stundenlanger Abwesenheit aufgesucht und mir nach
seinem Eintritt in meine Kabine einige Grobheiten an den Kopf geschleudert.
    Anschließend hatte er gemeint, wir sollten uns einmal persönlich um den Zeitagenten kümmern.
Das geschah nun.
    Perry beugte sich über den Tefroder. Ich bemerkte, daß Frasbur darum kämpfte, auch jetzt noch
den beeinflußten Mann zu spielen. Er konnte es jedoch trotz aller Beherrschung nicht unterlassen,
seinem gefährlichsten Gegner einen forschenden Blick zuzuwerfen. Rhodan tat, als hätte er es
nicht gesehen.
    Melbar Kasom grinste. Ich schaute ihn verweisend an, und sofort war aus seinem Gesicht jede
Gefühlsäußerung verschwunden.
    Dr. Ralph Artur las die automatischen Geräte ab, mit denen Frasburs Körperfunktionen ständig
gemessen wurden.
    Der Arzt zeigte sich besorgt. Als er sprach, flüsterte er nur.
    »Blutdruck achtzig zu hundertzehn, unterwertig, Sir. Puls geht langsam und flattert.
Atemdepressionen sind unverkennbar. Ich müßte den Kreislauf unterstützen. Der letzte Grundumsatz
war miserabel. Der Gesundheit dieses Mannes ist die ständige Tortur abträglich.«
    »Sie muß sein«, wehrte Perry die Vorhaltungen ab. »Marshall …!«
    John trat vor. Frasburs Mundwinkel zuckten. Er versuchte keineswegs ein Lächeln; dieses Beben
war ein Zeichen für seine Nervosität.
    »John, sind Sie überzeugt, daß Ihnen Frasbur die Wahrheit gesagt hat?«
    »Vollkommen.«
    Perry beugte sich noch tiefer über den ›Beeinflußten‹ und fuhr mit den Fingerspitzen über
seine schweißbedeckte Stirn. Frasbur stieß prompt einen Schrei aus, bäumte sich auf und stammelte
etwas von Ungeheuern aus dem Überraum.
    Ich konnte ein Lächeln kaum unterdrücken. Da ich meiner selbst nicht sicher war, zog ich mich
hinter das Kopfende des Bettes zurück, damit Frasbur mein Gesicht nicht sehen konnte.
    Der Großadministrator machte seine Sache so gründlich, wie man es von ihm gewohnt war.
    »Ist es Ihnen gelungen, den Hypnoblock zu beseitigen?« erkundigte er sich bei Marshall.
    John wiegte unentschlossen den Kopf.
    »Wenn ich ganz ehrlich sein soll …«
    »Das sollen Sie!«
    »Es ist uns nicht perfekt gelungen. Wir stoßen bei intensiveren Tastversuchen auf Hindernisse.
Immerhin haben wir ihn zwingen können, einen Teil seines Wissens auszuplaudern.«
    »Das genügt, vorausgesetzt, die ermittelten Daten sind richtig. Könnte es nicht sein, daß Sie
eine falsche Leitung angezapft haben? Sie verstehen, was ich damit sagen will?«
    »Ja. Die Angaben sind wahrheitsgetreu. Er meint das Wega-System.«
    »Hmmm! Könnten Sie vielleicht noch etwas über die Versorgungslage auf Wega VI erfahren? Ich
hätte nichts dagegen, wenn wir größere Nahrungsmitteldepots finden würden.«
    »Wir wollen es versuchen.«
    »Tun Sie das.«
    Rhodan richtete sich aus seiner gebeugten Haltung auf, und ich trat näher. Ich war nicht so
zurückhaltend wie Perry, sondern kniff Frasbur so kräftig in die Wangen, daß ein normaler Mensch
wenigstens aufgestöhnt hätte.
    Der Tefroder unterdrückte den Schmerz. Ich hob seine Lider an und sah in

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