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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zwei Augen, die sich
plötzlich verdrehten.
    »Paralysiert«, sagte ich vor mich hin. »Worauf warten wir eigentlich noch?«
    »Seien Sie doch nicht so grob, Lordadmiral«, rief mir der Chefarzt zu.
    Ich winkte ab.
    »Er spürt es nicht. Mr. Marshall – ich interessiere mich für die Bewaffnung dieses
Stützpunktes. Versuchen Sie unter allen Umständen, darüber etwas zu erfahren. Es sollte mich
wundern, wenn man keine Abwehrwaffen besäße. Ich möchte wissen, wie stark die Raumabwehr
ist.«
    Ich zwickte Frasbur ins Ohr und ging in die Mitte des Zimmers zurück. Da meinte Melbar
Kasom:
    »Wenn Sie keinen Erfolg haben, Marshall, sollten Sie ihn aufwecken und ihn mir zum Verhör
überlassen.«
    Er zeigte dem vorsichtig blinzelnden Zeitagenten seine riesigen Fäuste.
    Wir hatten genug getan. Ich hatte Frasbur noch einen Köder hingeworfen, den er beachten würde.
Vielleicht wäre er argwöhnisch geworden, wenn niemand nach der Abwehr gefragt hätte. Als logisch
denkender Mann mußte er meine Bedenken akzeptieren. Sie waren für einen erfahrenen Raumoffizier
eigentlich typisch.
    Wir verließen die Spezialzelle der psychiatrischen Station. Die Doppeltüren glitten in die
Magnetschlösser.
    Als uns Frasbur nicht mehr hören konnte, hatte ich einen langen Blick von Rhodan zu
erdulden.
    »Habe ich dir schon einmal gesagt, daß ich dich nicht zum Gegner haben möchte?«
    »Soll das heißen, daß du nach einem ausgiebigen Schlaf anderer Auffassung geworden bist?«
    »Schlaf? Herr, ich habe gearbeitet.«
    »Das sagen große Staatsmänner immer«, brummte Kasom laut genug, daß man es hören konnte.
    Rhodan schmunzelte.
    »Anderer Auffassung noch nicht, aber ich habe darüber nachgedacht. Es ist tatsächlich
unbedeutend, in welcher Zeitepoche wir uns aufhalten. Eine entscheidende Frage muß jedoch
noch vorher geklärt werden. Ich will nicht unbelehrbar erscheinen, Arkonide, aber ich will
sichergehen.«
    Ich lachte. Er wurde etwas verlegen. Wahrscheinlich erinnerte er sich an seine schroffe
Ablehnung. Wir sahen taktvoll darüber hinweg. Der kleine Lemy Danger strahlte den Terraner so
offenkundig an, daß Rhodan errötete. Er wußte daß man ihn liebte; nur konnten normale Terraner
ihre Gefühle nicht so unmißverständlich zeigen wie der Siganese. Männer wie Kasom, Cart Rudo, Don
Redhorse, Brent Huise und wie sie alle hießen, verrieten ihre Achtung und Zuneigung in anderer
Art.
    Rhodan ging schnell davon.
    Wir trafen uns wieder im kleinen Konferenzraum auf dem Äquatordeck. Marshall und Gucky
erschienen diesmal nicht. Sie waren bei Frasbur geblieben, um so zu tun, als würden sie das
Verhör fortsetzen.
    Icho Tolot ergriff diesmal die Initiative. Niemand fragte, warum er es tat.
    Es war klar, daß der Haluter mit einer abgeschlossenen mathelogischen Auswertung gekommen
war.
    »Rhodanos – was meinten Sie mit der entscheidenden Frage, die Sie vor dem Start des
Unternehmens noch geklärt sehen wollen?«
    Spencer Holfing, unser Chefphysiker, nickte anerkennend. Icho Tolot war genau auf den Punkt
gekommen, der uns alle interessierte. Ich registrierte mit größter Zufriedenheit, daß die
anwesenden Terraner innerlich bereit waren, auf meine Vorschläge einzugehen. Einige waren schon
Feuer und Flamme.
    » Vom Abenteuer infiziert«, erklärte mir mein Logiksender nüchtern. »Nach dem
ausweglosen Einerlei der letzten Wochen nicht verwunderlich.«
    »Sehr einfach«, unterbrach Perry meine privaten Überlegungen. »Frasbur ist durchschaut. Die
von ihm erhaltenen Geheimdaten können wir folgerichtig auswerten. Wir müssen eine für uns
positive Lösung finden. Es liegt an uns, unversehrt zu überleben. Was uns nach dem geplanten
Sprung um fünfhundert Jahre Relativzukunft erwartet, können wir jedoch nicht im voraus berechnen.
Ich denke in erster Linie an den Sechsecktransmitter unserer Galaxis. Was werden wir dort nach
fünfhundert Jahren vorfinden?«
    »Auf keinen Fall eine lemurische Wachflotte«, behauptete Dr. Hong Kao.
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Das ist ein positiver Faktor«, fiel ich rasch ein.
    »Aber allein die Tatsache, daß sowohl Kahalo als auch das Sonnensechseck in unserer Realzeit
noch existieren, beweist uns, daß weder die Haluter noch sonst wer in der Vergangenheit mit
blindwütiger Zerstörungswut gegen Kahalo vorgegangen ist.«
    Perry sah mich ironisch an. »Ich weiß, daß du bereit bist, jedes Argument zu zerpflücken. Sei
jedoch versichert, daß mir das, was du eben

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