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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesagt hast, durchaus bewußt ist. Aber die Frage ist,
was die Lemurer – oder auch die Meister der Insel – getan haben, um Kahalo vor
Unbefugten zu schützen.«
    Icho Tolot stand mir bei.
    Ein dumpfes Gefühl sagte mir, daß Perry mit seinen Bedenken gar nicht so unrecht hatte.
    »Dies sollten wir von Fall zu Fall erledigen«, erklärte der Haluter. »Es führt zu nichts, die
jetzt erforderlichen Maßnahmen durch Landberechnungen zu stören. Lassen Sie uns erst einmal in
der für uns gültigen Zukunft sein. Dann sehen wir weiter. Es wäre verwunderlich, wenn wir keine
Lösung finden würden.«
    Damit hatte der Haluter alles gesagt.
    Rhodan schwieg einige Minuten und machte sich Notizen. Als er aufblickte, hatte er alle
Bedenken überwunden. Jetzt war er nur noch der anscheinend nervenlose, alles riskierende
Stratege, der gerade noch so viel Vorsicht walten ließ, wie es im Interesse des Schiffes und
seiner Besatzung erforderlich war.
    »Dann werde ich Ihnen meinen Einsatzplan klarlegen. Fangen wir an.«
    Ich sah ihn sprachlos an.
    »Du kennst ihn immer noch nicht ganz genau, was?« sagte mein Extrahirn.
    Rhodan überraschte uns mit so detaillierten und exakt berechneten Daten, daß wir kaum zu einer
Rückfrage kamen. Er hatte nichts übersehen. Er hatte noch viel kleinere Toleranzen eingebaut, als
ich es ursprünglich beabsichtigt hatte. Jedes Zufallsereignis war von ihm bedacht worden.
    Die Einsatzbesprechung dauerte acht Stunden. Der Terraner gönnte uns nur eine Pause von
fünfzehn Minuten. Gegessen wurde in dieser Zeit nichts.
    Perry forderte die Wissenschaftler ständig auf, weitere Fehlerquellen zu nennen und sie in das
Vorhaben einzubauen.
    Als wir schließlich den Saal verließen, stand es fest, daß wir alles getan hatten, um eine
Katastrophe zu verhindern.
    Rhodan wirkte keineswegs abgespannt. Er sah auf die Uhr.
    »Zweite Einsatzbesprechung beginnt um zweiundzwanzig Uhr Bordzeit. Ruhen Sie sich inzwischen
aus. Wenn Sie meinen, Ihren Geist noch etwas strapazieren zu können, so denken Sie über das
Besprochene nach und erscheinen Sie mit Verbesserungsvorschlägen.«
    Er nickte uns zu, legte die Rechte an den Schirm der Bordmütze und schritt davon.
    Wir schrieben den 18. Juni 2404 – Realzeit. Das Flottenflaggschiff des Solaren
Imperiums war vor zwei Minuten aus dem Linearraum herausgekommen und dreißig Milliarden Kilometer
von der Umlaufbahn des äußeren Planeten materialisiert.
    Das Schiff befand sich in voller Gefechtsbereitschaft. Wir glitten mit nur eintausend
Kilometern pro Sekunde auf das Sonnensystem zu, das wir unter der Bezeichnung Wega kannten.
    Die blaue Riesensonne funkelte auf den Bildschirmen der Normaloptik wie ein besonders
leuchtkräftiger Saphir, der alle Sterne in der Nachbarschaft überstrahlte.
    Da unsere Planung bis zum letzten Detail festlag, gab es jetzt keine Rückfragen mehr. Jeder
Mann, vom Kommandanten bis hinunter zum Hydropon-Gärtner, wußte genau, was er zu tun hatte.
    Wir mußten vorsichtig sein – sehr vorsichtig sogar! Die große Planetenfamilie der Wega
hatte auch in lemurischer Zeit zu den Sonnensystemen gezählt, die sofort nach der Erfindung des
Überlichtantriebes angeflogen und besiedelt worden waren.
    Der achte Planet, den Perry bei seinem ersten Vorstoß in die Weiten des Alls als Hauptwelt der
Ferronen kennengelernt hatte, war garantiert eine Abwehrfestung ersten Ranges – oder er war
eine Abwehrfestung gewesen!
    Dies festzustellen, war nun unsere vordringliche Aufgabe.
    Der Großangriff der Haluter auf die Planeten des lemurischen Sternenreiches hatten die Welten
der Wega bestimmt nicht verschont. Wir vermuteten, daß Ferrol und die anderen Stützpunkte im
Wega-System schon eher gefallen waren als die Planeten des irdischen Sonnensystems. Dort hatte
sich der lemurische Widerstand bis zur Selbstaufopferung versteift. Es war kaum anzunehmen, daß
man die Wega-Trabanten mit gleichartiger Hartnäckigkeit gegen die Haluter verteidigt hatte.
    Perry hatte die Interkomverbindung eingeschaltet. Er legte Wert darauf, daß seine Anordnungen
überall im Schiff gehört wurden.
    »Rhodan an Ortung: Lassen Sie sich nur nicht dazu hinreißen, einen Tasterimpuls auf die Reise
zu schicken. Wir wären schneller eingepeilt, als es uns lieb sein könnte.«
    »Ortung an Rhodan – verstanden. Wir empfangen verblüffend wenig Fremdimpulse. Im
Wega-System scheint nicht viel los zu sein.«
    »Um so besser. Achtung, Funkzentrale: Wie sieht es

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