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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wußte nicht, daß mir in
meiner Haut nicht wohl zumute war. Es war vermessen, mit zwei winzigen Maschinen einen Planeten
anzufliegen, von dem wir alle Daten aus der Realzeit besaßen. Wie er jetzt, etwa fünfzigtausend
Jahre früher, aussah, würde sich noch herausstellen.
    Ich verabschiedete mich mit einem Winken.
    »Laß dich nicht von den Halutern erwischen«, rief mir Perry nach. »Wir bleiben mit
Schleichfahrt auf diesem Kurs. Ich muß dir wohl nicht vor Augen halten, daß Funksprüche jeder Art
unmöglich sind. Die Sicherheit der CREST geht über alles – auch im Notfall.«
    »Freund – solche Hinweise habe ich schon tausendfach gegeben, als …!«
    »… meine Urväter noch in Höhlen hausten und mit Steinkeulen aufeinandereinschlugen. Ja,
ich weiß. Entschuldige, Opa. Ich wollte nicht respektlos sein.«
    »Eben. Man soll das Alter ehren«, fügte Rudo mit aufreizender Würde hinzu.
    Ich ließ mich auf keine Diskussion ein. Wie kam es nur, daß in mir gerade bei solchen
Bemerkungen ein heißes Gefühl der Zuneigung erwachte? Mein Logiksektor meldete sich sofort.
    »Das weißt du genau. Sie lieben dich. Sie werden innerlich um dich zittern, bis
du wieder an Bord bist. Das werden sie aber niemals zu erkennen geben. Sie sind nun einmal
so.«
    Ich ging mit der Gewißheit, fünftausend ehrliche Freunde zurückzulassen. Ich benutzte die
Rohrbahnverbindung zu den Oberdeckhangars, in denen die neuen Moskito-Jets abgestellt waren.
    Als ich einen der großen Räume betrat, vernahm ich einige zirpende Laute. Lemy Danger saß in
voller Ausrüstung auf der Schmalkante einer offenstehenden Panzertür und gab sich alle Mühe,
meine Aufmerksamkeit zu erregen. Ich blieb stehen und sah nach oben. Er war knapp fünfzig
Zentimeter von meinem Gesicht entfernt.
    Lemy brüllte. Ich bemerkte es an seinem giftgrün schillernden Gesicht. Trotzdem mußte ich
aufpassen, um ihn verstehen zu können. Kasom kam erbost näher. Er schien seinen zwerghaften
Kollegen jetzt erst entdeckt zu haben.
    »Sir, Spezialist Danger bittet um die Erlaubnis, an dem Erkundungsflug teilnehmen zu dürfen«,
schrie der Wichtelmann. Er stand auf der Türkante und hatte eine vorbildliche Haltung
angenommen.
    Ich räusperte mich überrascht und suchte nach Worten. Danger wurde nervös.
    »Sir, ich könnte notfalls mit meinem Fluggerät den Jäger verlassen und gänzlich unauffällig
Dinge untersuchen, die Sie im schnellen Vorbeiflug vielleicht nicht sehen können«, drängte der
kleinste Spezialist der USO. »Sir, bitte, nehmen Sie mich mit.«
    Kasom stieß mit dem Fuß gegen die Verbindungstür. Sie schwang zurück, und unser Superheld
segelte durch die Luft. Er reagierte jedoch so blitzartig, wie es für einen Siganesen typisch
war.
    Sein Antigravgerät verhinderte den Absturz und hielt ihn dicht über dem Boden an.
    »Das hast du dir wohl gedacht, du ertrusischer Rüpel«, brüllte Lemy den zweieinhalb Meter
hohen Giganten an. »Unhold, Tunichtgut, Taugenichts! Unanständiger! Schande der Menschheit!«
    »Der flucht ja wieder entsetzlich«, sagte Kasom ungerührt. Ich konnte mich kaum noch
beherrschen. »Wollen Sie das Mikrokarnickel wirklich mitnehmen?«
    Lemy stieß einen Schrei aus und griff zu seiner Impulsstrahlwaffe. Sie war winzig, aber
vernichtend in ihrer Wirkung. Wenn er sich vor den Schikanen der Normalgewachsenen gar nicht mehr
retten konnte, pflegte er die Waffe auf schwächste Leistung einzustellen und den Beleidigern
dicke Brandblasen auf die Füße zu brennen.
    Kasom lachte und drückte auf den Knopf seiner Schirmfeldautomatik.
    Lemys Schuß verpuffte wirkungslos.
    »Werde satt und dick, Lemy«, sagte der Ertruser beschwichtigend. Er gebrauchte damit die
freundschaftliche Grußform seiner Heimat.
    Der Kleine beruhigte sich sofort. Er war niemals nachtragend. Er schwebte zu meiner Schulter
empor und rief mir zu:
    »Ich habe ihm verziehen, Sir. Bitte, vergessen Sie meine unbotmäßigen Verwünschungen.«
    »Oh, waren sie das?«
    Er betrachtete mich mit seinen Knopfaugen und überlegte, wie ich das wohl gemeint hatte. Ich
beendete den Streit.
    »Schön, Sie fliegen mit mir. Suchen Sie sich einen möglichst bequemen Platz und denken Sie
daran, daß ich wahrscheinlich sehr harte Manöver fliegen muß. Rechnen Sie mit dem Durchbruch von
drei bis acht Gravos.«
    »Kleinigkeit, Sir. Mein Anzugsabsorber ist gut für zehn Gravos. Außerdem bin ich sportlich
gestählt.«
    Das Menschlein summte davon. Don Redhorse,

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