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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ergeben. Hilfe ist unterwegs.«
    Ich beschwor den Zeitagenten, seine unvernünftigen Ansichten zu ändern. Nach einer Stunde gab
ich es auf. Als ich mich umdrehte, stand Perry Rhodan hinter mir. Die automatischen Waffen der
Schaltzentrale begannen wieder zu feuern. Es handelte sich ausschließlich um Desintegratoren und
Resonatoren, deren zellzermürbende Schwingungen gefährlich wurden. Wir mußten uns weiter
zurückziehen.
    »Fangen Sie an«, sagte Perry zu einem Techniker. Der Mann verschwand.
    »Was hast du vor?« erkundigte ich mich erregt.
    »Man hat eine Unterlassungssünde begangen. Der Schirm umschließt zwar die Zentrale, aber an
die Grundfläche hat man nicht gedacht. Wir stoßen durch das gewachsene Gestein vor, schwenken mit
dem Schacht im Winkel von neunzig Grad ab und dringen in die Zentrale ein. Sage es ihnen. Ich
will sie nicht ungewarnt lassen.«
    Ich erkannte, daß der Terraner innerlich verschlossen war. Er meinte es ernst. Ehe ich das
Ultimatum durchgab, winkte ich Tronar Woolver herbei.
    »Tronar – finden Sie denn keine Möglichkeiten, den Schirm zu durchdringen und in der
Zentrale zu materialisieren?«
    »Wir haben es versucht, Sir. Die Impulsverbindung mit dem Schirm ist uns gelungen, aber wir
kommen nicht aus den Projektoren heraus. Man muß eine Parasperre eingebaut haben. Fragen Sie mich
nur nicht, wie das gemacht wird. Mir scheint, als hätten wir die technischen Machtmittel der
Meister der Insel erst zum Teil kennengelernt.«
    Also half nur noch Gewalt. Ich griff wieder zum Mikrophon und drehte den Verstärker auf volle
Leistung. Das Abwehrfeuer der Tefroder verstummte erneut. Mir fiel auf, daß sie keine Waffe
verwendeten, die innerhalb der Station schwere Schäden verursachen konnte.
    »… werden wir Sie nach Fertigstellung des Stollens angreifen«, beendete ich meine
Ausführungen. »Seien Sie vernünftig. Sie können den Angriff auf keinen Fall abwehren. Wollen Sie
in den engen Räumen verbrennen?«
    Ich wartete auf die Antwort. Rhodan schwieg. Sein Gesicht glich einer Maske.
    Der Kommandant meldete sich noch immer nicht. Etwa fünf Minuten nach meiner Durchsage
vernahmen wir einige Geräusche. Sie klangen dumpf und kamen aus der Zentrale.
    »Was war das?« flüsterte Kasom erregt. Lemy Danger kam auf mich zugeflogen. Er besaß ein
Gehör, mit dem sich niemand unter uns messen konnte.
    »Sir«, schrie er mir zu, »das waren Schüsse. Wahrscheinlich Impulswaffen. Das Donnern war
eindeutig.«
    Rhodan fuhr zusammen. Er verfärbte sich.
    »Täuschen Sie sich auch nicht?«
    »Auf keinen Fall, Sir. Sie wissen doch, daß ich besonders gut höre und …!«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach ihn Rhodan. Dann sah er mich an. Wir ahnten etwas. Schließlich
kannten wir die Mentalität der Zeitagenten. Sie waren zur Selbstaufopferung bereit.
    Die fremde Stimme klang wieder auf. Es war der Kommandant.
    »Neskin, Kommandant des Zeitstützpunktes, ruft Atlan. Ich habe Ihre Angaben überprüft und
festgestellt, daß die thermische Ausbohrung eines Angriffsstollens wirklich nicht verhindert
werden kann. Meine Befehle lauten, die unersetzliche Station auf jeden Fall zu erhalten. Da Ihr
geplanter Feuerstoß nicht nur die Schaltzentrale, sondern auch andere Sektoren vernichten würde,
habe ich mich zur Kapitulation entschlossen. Meine Logikauswertung besagt, daß Sie sich schon aus
Neugierde hüten werden, die Anlagen zu zerstören. Dafür sprechen auch noch andere Gründe. Ihre
technische Unreife gibt mir außerdem die Gewähr, daß meine Maschinen für Sie rätselhaft bleiben.
Da ich mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Gegenangriff meiner Auftraggeber rechnen darf,
ziehe ich es vor, den Stützpunkt unbeschädigt zu lassen. Dies macht die Übergabe erforderlich.
Ich unterwerfe mich den Gesetzen und glaube an den hohen Wahrscheinlichkeitsgehalt meiner
Berechnungen.«
    »Sie sind verrückt«, brüllte ich zurück.
    Er lachte.
    »Keineswegs. Sie verstehen nur nicht unsere Treue und Ordnungsliebe. Wenn ich mich jetzt
ergebe, kann ich auf jeden Fall eine sofortige Zerstörung verhindern. Die Wahrscheinlichkeit, daß
Sie sich über Ihre Eroberung nicht sehr lange freuen können, gibt mir das Recht zu meinem
Entschluß. Selbstverständlich habe ich dafür zu sorgen, daß die Mitglieder meiner Besatzung nicht
von Ihnen verhört werden. Das gilt auch für mich. Ich lasse Sie mit meinen technischen
Geheimnissen allein. Meine Untergebenen sind von mir erschossen worden. In

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