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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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transparenten,
glasigen Haut, pulsierte eine schleimige Flüssigkeit und umhüllte einen einzigen grauen Klumpen,
von einem helleren Hof umgeben.
    Zellen! durchfuhr es den Oxtorner. Milliarden Ganglienzellen, durch Nervenfasern
miteinander verbunden, zusammengeschaltet zu einem autonom existierenden Supergehirn ohne Leib,
den es regieren könnte. Mußten sich da nicht naturnotwendig andere Fähigkeiten einstellen, damit
der lockere Organismus einen Sinn erhielt …?
    »Ungeheuer!« sagte das Supergehirn. »Die Fehlentwicklung der Natur kann euer Verhalten nicht
entschuldigen, denn ihr besitzt Intelligenz und könnt frei über euer Tun entscheiden.«
    Omar Hawk war im ersten Augenblick weniger über den Sinn der Worte erschüttert als darüber,
daß er das Supergehirn überhaupt verstehen konnte. Womit sprach es, da es doch offensichtlich
keine Sprechwerkzeuge besaß?
    In der nächsten Sekunde wußte der Oxtorner, was ihm zuvor schon an den Stimmen der Gefährten
so fremdartig erschienen war. Er hatte die Laute nicht mit dem Ohr aufgenommen, sondern direkt
mit dem Gehirn!
    »Warum kennt ihr als Antwort auf eure Probleme immer nur die physische Gewalt?« fuhr die Wolke
fort. »Müßt ihr töten, anstatt zu denken? Müßt ihr eure Evolution nur auf dem Gebiet einer
Technik vollziehen, die im Dienste des organisierten Massenmordes steht? Weshalb laßt ihr euren
Geist verkümmern und berauscht euch an immer besseren Vernichtungswaffen, an immer stärkeren
Energiestrahlen, an der Geschwindigkeit, mit der sich Welten zerstören lassen …?«
    »Niemand kann in Frieden leben, solange es andere gibt, die nach seiner Vernichtung trachten«,
sagte Perry Rhodan. »Das Abscheuliche ist uns aufgezwungen worden. Sollen wir auf unsere Existenz
verzichten, nur um sittlichen Idealen treu zu bleiben?«
    »Das ist die Denkart eines instinktgeleiteten Tieres, unwürdig eines vernunftbegabten Wesens«,
kam es zurück. »Ihr vermögt eure physische Existenz besser zu schützen, wenn ihr der Evolution
des Geistes freien Raum gebt. Kämpft, indem ihr denkt! Ändert mit geistigen Waffen den Sinn des
Gegners, aber vernichtet niemals, was ihr nicht geschaffen habt. Doch wir wissen, daß ihr euch
nicht mehr ändern könnt. Ihr seid eine Fehlentwicklung der Natur. Darum erhaltet ihr keine Chance
mehr.«
    »Ihr wollt uns also vernichten?« sagte Rhodan sarkastisch. »Dadurch beweist ihr nur, wie
lächerlich eure Theorie ist.«
    »Wir vernichten niemals Leben«, erwiderte das Supergehirn sanft. »Aber wir verhindern, daß ihr
in eure Dimension zurückkehrt und euren blutigen Weg fortsetzt. Ihr werdet hier leben. Vielleicht
gesundet euer Geist dadurch. Ihr habt eine Ewigkeit Zeit dazu.«
    Das Supergehirn glitt durch die Wände der Zentrale und verschwand. Die Menschen waren wieder
allein. Sie schwiegen, denn ihr Geist vermochte das lähmende Entsetzen nicht abzuschütteln.
    Die Männer des Landekommandos hatten sich im Kreis zusammengesetzt. Ihre Druckhelme
waren verschlossen, und Regen und Sturm zerrten an ihren Kombianzügen. Die Waffen lagen auf den
Knien. Es gab nichts mehr, worauf man hätte schießen können.
    Marshalls Worte hatten sich bestätigt. Keines der Helm-Minikoms funktionierte in gewünschter
Weise. Es schien, als ob eine unbekannte Barriere alle Hypersignale absorbieren würde, die die
Antennen der Minikoms verließen.
    Atlan stand breitbeinig außerhalb des Kreises. Trotzig widerstand er dem Anprall des Windes.
Aus zusammengekniffenen Augen starrte er in das abstrakte Muster schwefelgelber Blitze, die
unablässig vom verhangenen Himmel herniederzuckten und die Wipfel des nahen Dschungels
zerfetzten.
    Ein verächtlicher Blick traf Melbar Kasom, der mit knallrotem Gesicht die dampfende Hitze
ertrug, nur um sich den Magen mit Fleischstücken vollstopfen zu können, die er seinem
Proviantsack entnahm.
    Ein grauenhafter Gestank breitete sich von den Leichen der Echsen aus. Die schwüle Luft
beschleunigte den natürlichen Zerfall der Körper. Faustgroße Schwebfliegen hatten Milliarden Eier
gelegt; die ausgeschlüpften Maden wetteiferten mit den Fäulnisbakterien.
    Rasch verschloß Atlan die winzige Schleusenklappe des Helms wieder, durch die er eine
Luftprobe hereingeholt hatte.
    Er stieg über glitschige Steine und quallenartige Faserpflanzen hinweg und hockte sich zu John
Marshall. Der Telepath saß neben dem verwundeten Tankan, den man auf die Kuppe des Hügels
geschleppt hatte. Die Echse

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