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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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In hilflosem Zorn riß er die Waffe heraus.
    Aber bevor er den Feuerknopf fand, riß der Nebel auf – und er stürzte in einen
schlammigen Tümpel, der nicht dorthin gehörte, wo er sich eben noch befunden hatte.
    Sein Mikrotriebwerk versetzte ihn in Kreiselbewegungen, wie sie einer Fliege unterlaufen
mögen, die in die Marmelade gefallen ist. Die schleimige Brühe schlug über seinem Helm zusammen,
so daß er zu fürchten begann, er würde in den Grund des Loches gerammt. Glücklicherweise gelang
es ihm noch rechtzeitig, das Schaltgerät an seinem Gürtel zu finden und das Triebwerk
abzuschalten.
    Da er immer noch gewichtslos war, wurde er rasch an die Oberfläche des Tümpels getrieben. Mit
zwei Sprüngen rettete er sich ans Ufer, schaltete den Mikroantigrav aus und schaute sich um.
    Das erste, was er zu sehen bekam, waren flechtenüberzogene Baumstämme und ein Haufen
unterarmlanger Maden, die auf einem kaum erkennbaren Tierkadaver herumkrochen. Plötzlich fuhr ein
dünner Faden von irgendwo herab und wickelte sich um eine der Maden.
    Atlan blickte auf und entdeckte ein affenähnliches Tier mit lederartigen Flughäuten, das auf
einem Ast saß und gerade dabei war, den Faden mitsamt der Beute wieder hochzuziehen. Geschickt
packte es den riesigen Wurm im Genick, biß zu – und wickelte ihn dann in einen weiteren
Faden, der aus einer Drüse an der Bauchseite herausschoß.
    Danach fletschte das kleine Tier die Zähne und blickte den Arkoniden so an, als wollte es ihn
auslachen. Mit dem Maul die Beute ergreifen und davonflattern, war das Werk einer Sekunde.
    Lächelnd wandte sich Atlan um – und prallte erschrocken zurück.
    Wie aus dem Boden gewachsen, stand eine riesige Echse wenige Schritte hinter ihm. Die großen
Augen schienen ihn hungrig anzustarren, während das mittlere Beinpaar damit beschäftigt war, den
mächtigen Leib zu kratzen.
    Unwillkürlich spreizte Atlan die Hände, um nach der Waffe zu greifen. Doch dann hielt er
inne.
    Das war ein Tankan – und jeder aggressive Gedanke mußte ihn zum Angriff
verleiten …!
    Atlan kam sich lächerlich vor, wie er dastand und versuchte, seine Gedanken in angenehme,
freundliche Bahnen zu lenken, obwohl ihm alles anderes als so zumute war.
    »Frieden!« brachte er mühsam hervor.
    Als die Echse nicht reagierte, merkte er, daß er vergessen hatte, seinen Außenlautsprecher
einzuschalten. Er holte es nach und wiederholte den Gruß.
    »Frieden!« antwortete der Tankan.
    Zwischen den Baumstämmen hindurch schoben sich noch mehr dieser Dschungelgiganten Pigells. Es
mußten mindestens hundert sein, und Atlan erkannte, daß er verloren gewesen wäre, hätte er sich
nicht rechtzeitig besonnen.
    »Atlan!« sagte er und schlug sich gegen die Brust. »Ich suche meinen Freund Rhodan. Andere
Tankan haben ihm geholfen, aber …«, er suchte nach einem Wort, mit dem er den Echsen
begreiflich machen konnte, was er meinte, »… aber Wolken aus dem Himmel haben ihn
fortgebracht.«
    »Wir … Tankan wissen«, erwiderte die Echse, die zuerst aufgetaucht war. »Rhodan auch
Freund von mir. Ihm geholfen. Aber Wolken uns hierhin und ihn dahin.«
    Der Arkonide fühlte, wie die Erregung ihm Wasser in die Augen trieb, bei Angehörigen seines
Volkes gleichzusetzen mit Transpiration. Das waren also die Tankan, mit denen Perry
zusammengekommen war!
    »Die Wolken sind auch meine Feinde«, sagte er. »Sie haben mich hierher gebracht.«
    »Wolken nicht Feinde«, protestierte der Tankan heftig. Die anderen röhrten Zustimmung. »Wolken
Freund, Rhodan Freund, du Freund, Tankan Freund.«
    Atlan war verwirrt. Er vermochte die beiden Tatsachen nicht miteinander in Einklang zu
bringen, daß die Geisterwolken Freunde der Tankan sein sollten, während sie sie gleichzeitig
teleportiert hatten.
    »Aber sie halten Rhodan gefangen!« rief er verzweifelt.
    Der Tankan schwieg lange, während sein Blick eine geistesabwesende Starrheit annahm. Dann
sagte er bedächtig:
    »Wenn gefangen, dann Gesetz verletzt. Wir nicht helfen. Rhodan nicht kommen wieder.«
    Atlan sah die Echsen traurig an. Er wußte, es gab nun keine Hoffnung mehr. Langsam wandte er
sich um und ging – ein Mann, der erkannt hatte, daß seiner Macht eine unübersteigbare Grenze
gesetzt war.
    Er schaltete das Mikrotriebwerk an und ließ es laufen. Das schwache Fauchen brachte
seine Gedanken in die Wirklichkeit zurück – und plötzlich wußte Atlan, welcher Fehler den
geheimnisvollen Geisterwolken

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