Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Dann bestellte
er an der Bar etwas zum Trinken. Wenige Minuten später wurden wir von dem gleichen Mädchen
bedient, das sich uns während der Fahrt vom Raumhafen hierher als Reporterin vorgestellt
hatte.
    »So sieht man sich wieder«, sagte Rhodan zu ihr. »Möchten Sie immer noch ein Interview?«
    »Ich handelte auf Befehl meines Chefs«, entgegnete sie schroff.
    »Und wer ist das?«
    »Nevis-Latan«, erwiderte sie.
    »Er ist gleichzeitig Tamrat und Chef des gesamten Transportwesens auf Lemuria. Deshalb werden
Sie ihn nur selten im Hotel antreffen«, warf Juvenog ein. »Das Mädchen hat von ihm den Befehl,
sich alle Hotelgäste gründlich anzusehen, bevor sie das Hotel betreten.«
    »Wo ist Nevis-Latan jetzt?« erkundigte sich Atlan.
    »Er ist immer auf Reisen. Das bringt seine Arbeit mit sich«, sagte das Mädchen.
    Juvenog schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ich verstehe nicht, warum er sich die zusätzliche
Arbeit mit dem Hotel macht«, sagte er.
    »Er interessiert sich für fremde Sternenvölker«, sagte das Mädchen. »Dieses Interesse lenkt
ihn von seiner Arbeit ab.«
    »Sie scheinen ihn gut zu kennen«, sagte Rhodan.
    Sie stellte schweigend die Flaschen und Gläser ab und zog sich zurück.
    »Ein seltsames Hotel«, sagte Atlan nachdenklich. »Und offenbar auch ein seltsamer
Besitzer.«
    »Vergessen Sie es!« schlug Juvenog vor und öffnete eine Flasche. Er goß die Gläser voll und
hielt sein eigenes gegen das Licht.
    »Es gibt immer einen Grund zum Feiern«, sagte er und schlug sich vergnügt auf die
Schenkel.
    »Da haben Sie recht«, sagte Noir lächelnd. Der feine Spott in seiner Stimme entging mir
nicht.

8.
    Kein Tag ist wie der andere. Schon gar nicht, wenn man Raumfahrer ist. Blickt man
jedoch zurück und versucht, die Tage nach Geschehnissen zu ordnen, dann erscheinen sie wie ein
einziger Tag, und dieser Tag ist ausgefüllt mit dem Kampf ums Überleben.
    Die Raumfahrt stellt eine ständige Herausforderung an den Menschen dar. Wer sie betreibt, muß
immer wieder bestehen, muß immer wieder siegen. Er darf in seinen Anstrengungen niemals müde
werden.
    Diese Kernsprüche – ich kannte sie noch gut aus meiner Kadettenzeit – fielen mir
ein, als ich gegen Mittag des nächsten Tages mit schmerzenden Gliedern erwachte. Juvenog hatte
uns noch in der Nacht verlassen.
    Ich hatte einen schlechten Geschmack im Mund. Mein eigener Körpergeruch begann mich anzuekeln.
Ich hörte die Stimmen der anderen. Sie unterhielten sich über Ostrum. Rhodan, Atlan und die
beiden Mutanten benötigten wenig Schlaf. Ihre Zellaktivatoren gestatteten ihnen, mit einem
Minimum an Ruhe auszukommen. Auch Gucky war in dieser Beziehung anspruchslos, wenn er auch immer
das Gegenteil behauptete.
    Brazos Surfat, der auf der anderen Seite des Tisches in einem Sessel kauerte, beugte sich vor
und schob mir einen Teller zu.
    »Das Frühstück, Euer Ehren«, bemerkte er spöttisch. »Wünschen Euer Ehren die Eier weich oder
hart?«
    »Mir ist übel«, eröffnete ich ihm. »Ich glaube, ich verzichte aufs Essen.«
    »Es wurde vor einer halben Stunde von einer reizenden Dame gebracht«, informierte mich Surfat.
»Hätte Euer Ehren nicht geschlafen, wäre Euer Ehren in den Genuß ihres lieblichen Anblicks
gekommen.«
    »Sie wird an einem Schmutzfink wenig Gefallen finden«, meinte ich niedergeschlagen.
    Bevor wir unsere Unterhaltung fortsetzen konnten, drang durch die geschlossene Tür Lärm zu uns
herein. Gleich darauf schlug jemand mit den Fäusten gegen die Tür.
    »Aufmachen!« rief eine herrische Stimme. »Sofort öffnen!«
    Gucky kam aus dem Badezimmer gerannt und schlüpfte in den von Surfat bereitgehaltenen Sack.
Rhodan ging langsam zur Tür.
    »Wer ist draußen?« fragte er.
    »Vulling!« lautete die Antwort. »Ich bin mit einigen Polizisten gekommen, um Sie
festzunehmen.«
    Ich sprang auf und griff nach der Baionga. Rhodan winkte uns beruhigend zu.
    »Das soll wohl ein Witz sein?« schrie er, ohne die Tür zu öffnen. »Wie sind Sie auf diese Idee
gekommen?«
    »Ostrum schickt mich. Es wurde festgestellt, daß Ihre Papiere nicht in Ordnung sind.«
    Wir wechselten bestürzte Blicke.
    »Das ist bestimmt nur ein Bluff des Tamrats, um uns gefügiger zu machen«, flüsterte Atlan. »Es
ist unmöglich, daß sie die Fälschungen erkannt haben.«
    Rhodans Lippen wurden schmal, als wieder heftig gegen die Tür geschlagen wurde. Wir hörten das
unruhige Scharren von Füßen und aufgeregte Stimmen. Mit einem

Weitere Kostenlose Bücher