Silberband 031 - Pakt der Galaxien
verschwunden.
Redhorse seufzte.
»Es ist wirklich schwer, sie zu überzeugen. Wenn es uns nicht gelingt, gebe ich für unser
Leben keinen Solar mehr.«
17.
In der Zentral-Kommandostelle saß Miharos hinter einer Reihe von Bildschirmen und
leitete das Unternehmen. Er war wütend darüber, daß ihm die Terraner abermals entwischt waren,
und er gab allein den aufsässigen Sonneningenieuren die Schuld daran. Er beschloß, die bisherige
Rücksicht fallen zu lassen und energischer vorzugehen.
»Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben«, sagte er zu den anwesenden Offizieren, »aber wir
wissen ja, daß sie Teleporter sind. Sie haben die Terraner aus der Wüste in ihre Stadt geholt.
Was wissen wir schon von ihren verschlossenen Wohnkammern? Nichts, gar nichts! Und sie lassen uns
nicht hinein.«
»Dann dringen wir eben mit Gewalt ein«, schlug ein Offizier vor.
Miharos nickte ihm zu.
»Das tun unsere Spezialkommandos bereits, aber Sie wissen so gut wie ich, daß wir damit gegen
die ausdrücklichen Befehle der Meister handeln. Sie sollten es niemals erfahren.«
»Uns bleibt keine andere Wahl, wenn wir die Terraner erwischen wollen.«
Miharos betrachtete wieder die Bildschirme. Sie zeigten, was die in den Städten der
Sonneningenieure heimlich angebrachten Kameras einfingen. Schwer bewaffnete Tefroder in
Schutzanzügen zerschmolzen die Trennwände zu den Wohnkammern. Herbeieilende Sonneningenieure
wurden von Energiebündeln zurückgetrieben, denn trotz ihrer Vorliebe für extreme Temperaturen
hatte ihre Widerstandskraft eine kritische Grenze. Den direkten Beschuß durch Energiestrahlen
hielten sie nicht aus.
»Und wenn man sie zur anderen Seite bringt?« fragte der Offizier. »Es gibt dort genügend
unbewohnte Höhlen und Städte.«
»Sie werden alle durchsucht«, gab Miharos knapp Auskunft.
Zwei Stunden später erreichten Tefroder eines Sonderkommandos die Außenwand von Schis
Wohnkammer. Sie überlegten einen Augenblick, welcher Seite des Ganges sie sich zuwenden sollten,
und sie entschieden sich rein zufällig für die richtige.
Schi materialisierte in dem Raum.
»Gefahr! Sie brechen meine Wohnung auf, ohne auf meine Proteste zu achten. Bald hätten sie
mich zerstrahlt. Ihr müßt fort von hier. Leider hat nur dieser Raum die euch angenehme
Temperatur …«
»Kannst du mir bei der Teleportation helfen?« fragte Gucky.
»Ich bringe euch alle zusammen«, sagte Schi, was Gucky nicht sehr in Erstaunen versetzte. Die
Sonneningenieure waren viel bessere Teleporter als er. »Schließt eure Anzüge, wir haben nicht
mehr viel Zeit. Ich bringe euch in den bereits durchsuchten Teil der Stadt.«
Als die Tefroder endlich die Mauer durchbrochen hatten und eindrangen, war der Raum leer. Aber
in einer Ecke lagen Decken, und die Kiste mit den restlichen Konserven verriet nur allzu
deutlich, daß ihnen die Terraner abermals entwischt waren.
Als Miharos das erfuhr, tobte er vor Wut.
»Es wird nun keine Rücksicht mehr genommen«, befahl er den Leitern der Einsatzkommandos. »Nun
haben wir den Beweis, daß die Sonneningenieure den Terranern helfen. Beginnt die Suche erneut und
schießt alles zusammen, was euch daran hindern will.«
Zwei Minuten später kam eine interessante Meldung. Sie stammte von einem Suchtrupp, der mit
empfindlichen Orter- und Peilgeräten ausgerüstet war.
»Wir messen starke Ausstrahlungen, Centerkommandant. Es kann sich nur um die schon einmal
angepeilten Emissionen der Schutzanzüge der Terraner handeln.«
»Es werden unsere eigenen Leute sein.«
»Nein, das ist nicht möglich. In dem bewußten Sektor ist kein Kommando von uns, und außerdem
bestehen zwischen den Ausstrahlungen gewisse Unterschiede. Sollen wir uns darum kümmern?«
»Wenn Sie sicher sind – ja. Nehmen Sie eine Abteilung und versuchen Sie, überraschend
zuzuschlagen. Sie dürfen uns nicht noch einmal entkommen.«
Miharos warf den in der Zentrale anwesenden Offizieren einen triumphierenden Blick zu, sagte
aber nichts.
Die entscheidende Aktion lief ab.
Es war reiner Zufall, daß Redhorse gerade diesen Funkspruch nicht aufgefangen
hatte. Er überprüfte den Funkverkehr der Tefroder nur gelegentlich und machte Stichproben. Hier
in dem bereits durchsuchten Teil der Stadt fühlten er und seine Leute sich sicher.
Der Raum, in dem sie sich nun befanden, sah genauso aus wie die Wohnkammer von Schi, nur
herrschten fast dreihundertvierzig Grad Celsius darin. Und es gab natürlich keine
Weitere Kostenlose Bücher