Silberband 031 - Pakt der Galaxien
tauchten schwere
Gleiter auf, näherten sich dem Talkessel und landeten in sicherer Entfernung. Männer in
Schutzanzügen stiegen aus, bewaffnet und mit unbekannten Geräten ausgerüstet. Sie verteilten sich
und achteten darauf, immer in Deckung zu bleiben. Aber sie kamen unaufhaltsam näher.
Redhorse fühlte die Entscheidung nahen. Es stand außer Zweifel, daß man sie lebend wollte.
Aber das war nur ein geringer Trost. Wenn die Tefroder alles wußten, was sie wissen wollten,
würden sie keine Minute zögern, die gefährlichen Terraner zu liquidieren.
Redhorse schaltete seinen Sender auf größte Lautstärke.
»Gucky, Tronar, Rakal! Es wird höchste Zeit!«
Diesmal war es ihm egal, ob die Tefroder informiert wurden oder nicht. Vielleicht versuchte
Gucky auch sie zu orten, konnte es aber nicht, weil entsprechende Funkzeichen ausblieben.
»Dort ist eine kleine Senke«, sagte Vita. »Sie ließe sich gut verteidigen.«
Mitten in dem Talkessel war eine Art Krater, nicht sehr groß, aber mit hohen, ausgezackten
Rändern. Die sieben Männer liefen dorthin und nahmen Deckung. Der erste Tefroder betrat soeben
das Tal und deutete in seine Mitte – dorthin, wo der Krater lag.
Der Angriff begann.
Als Gucky und die Zwillinge den Notruf Redhorses auffingen, besichtigten sie gerade
das Schwimmbad der Sonneningenieure. Es war eine riesige Halle unmittelbar unter der Oberfläche,
und das Becken schien natürlichen Ursprungs zu sein. Alles bestand aus nacktem Felsen und
Urgestein, denn nichts hielt der hohen Temperatur besser stand. Der unterirdische See bestand aus
flüssigem Blei.
In ihm tummelten sich Hunderte von Sonneningenieuren und schienen sich in den
dreihundertsiebenundzwanzig Grad Celsius äußerst wohl zu fühlen. Die Außentemperatur lag um gut
zwölf Grad höher, sodaß das Blei nicht erstarren konnte.
Schi hielt sich nicht mit langen Erklärungen auf. Er folgte Mo und Rel, die mitten in den See
teleportiert waren.
»Ein sehr zweifelhaftes Vergnügen«, kommentierte Tronar und schauderte zusammen, obwohl in
seinem Anzug nur eine Temperatur von zwanzig Grad herrschte. »Nichts für mich.«
»Auch hier kommt es nur auf den Standpunkt an«, dozierte Gucky. »Ein Sonneningenieur würde in
einem Wassersee mit dreißig Grad Wärme wahrscheinlich erfrieren. Lassen wir ihnen also den
Spaß.«
In diesem Augenblick meldete sich Redhorse.
»Sie kommen nach Hoel!« rief Gucky erschrocken und glücklich zugleich. »Redhorse und sechs
seiner Leute leben! Tronar, Rakal! Sie leben!«
»Sie brauchen unsere Hilfe«, erinnerte ihn Rakal sachlich. »Und wir können ihnen nur dann
helfen, wenn die Sonnentechniker uns unterstützen.«
Gucky signalisierte den beiden Badenden, und obwohl alle Sonneningenieure ihn
verstanden, kamen nur Schi, Mo und Rel aus dem See.
»Unsere Freunde, die den Tefrodern entkamen, sind nach Hoel unterwegs. Wir müssen ihnen
helfen, Schi. Wie sollen wir das ohne euch? Und wie sollen wir eure Hilfe annehmen, wenn wir euch
damit zugleich in große Gefahr bringen?«
»Die Tefroder haben Terraner getötet, die sich in Not befanden, das ist gegen die ethischen
Gesetze.« Schi verfärbte sich und deutete damit eine gewisse Erregung an. »Ich habe gestern mit
vielen Sonneningenieuren gesprochen. Sie sind entsetzt über das, was geschehen ist. Aber noch
können sie sich nicht entscheiden. Ich weiß nicht, ob wir helfen können und dürfen.«
»Aber die Tefroder werden sie töten!«
»Warum haben sie es dann noch nicht getan?«
»Weil sie die Terraner gefangennehmen wollen, um sie zu verhören. Wenn sie alles wissen,
werden sie unsere Freunde töten. Glaubt mir, wir kennen die Tefroder. Besser als ihr!«
»Beim geringsten Beweis dafür, daß du die Wahrheit sprichst, werden wir euch helfen. Bis dahin
geduldet euch.«
Gucky war der Verzweiflung nahe. Wie sollte er Schi begreiflich machen, daß es in einigen
Stunden zu spät sein konnte? Oder gab es eine andere Möglichkeit? Eine, die die Sonneningenieure
nicht in Gefahr brachte?
»Du kannst doch die Sendungen der Tefroder hören. Übermittle uns, was geschieht und wo sich
unsere Freunde aufhalten. Gib uns die genaue Position. Wenn sie landen sollten, ohne abgeschossen
zu werden, kann ich sie holen. Du hast doch nichts dagegen, wenn wir sie in der Stadt verstecken,
in deiner Wohnung?«
Schi wurde knallrot.
»In dem Augenblick wären sie meine Gäste und stünden unter meinem persönlichen Schutz. Aber
ihr müßt sie
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