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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie über eine Rutsche in die zweite Halle des Fremdrassenmuseums gelangt waren, entdeckten
sie einen Tiefschlafbehälter, der als einziger noch ein Lebewesen enthielt. Anscheinend war er
separat aktiviert worden und hatte daher durch keine Sammelschaltung zum Erweckungsprozeß
gebracht werden können.
    Das Lebewesen darin war humanoid. Seine Nacktheit wirkte abstoßend, weil ihm die natürliche
Sonnenbräune fehlte.
    Eine ganze Weile starrten Hawk und Lun auf den erstarrten Körper, bevor ihnen aufging, wen sie
vor sich hatten.
    Trinar Molat!
    Pfeifend entwich der Atem Omars Lungen. Er schaltete seinen Helmsender auf maximale Intensität
und wollte gerade über den Fund berichten, als ein behaartes, affenartiges Lebewesen aus einer
Nische hervorschoß und mit zornigem Grunzen angriff.
    Sofort prellte der Okrill vor.
    Das affenartige Wesen stieß einen Angstschrei aus und sprang zurück auf den Sockel. Dabei
stieß es mit dem Rücken gegen den transparenten Sarg, der den schlafenden MdI barg.
    Der Sarg schwankte.
    Omar Hawk und Baar Lun nahmen wie bei einer Zeitlupenvorführung wahr, wie der Sarg umkippte
und dabei seinen Inhalt verlor.
    Trinar Molats tiefgefrorener Körper fiel aus wenigen Metern Höhe – und zerschellte auf
dem harten Boden.
    Hawk und Lun standen noch immer wie erstarrt, als Perry Rhodan mit Gucky materialisierte.
    Niemand sprach.
    Erschüttert schauten sie auf die glasharten Überreste des Meisters der Insel. Zwischen den
Bruchstücken glühte der eiförmige Zellaktivator dieses Mannes auf, der den Namen ›Ungeheuer‹
milliardenfach mehr verdient hatte als jene behaarten Wesen, die sich draußen auf dem Gang selbst
zerfleischt hatten.
    Im Gegensatz zu den bisher gestorbenen MdI, hatte Trinar Molat seinen Aktivator im Körper getragen.
    Der Aktivator glühte stärker, blähte sich zu einer ultrahell erleuchtenden Kugel auf –
und verging …
    Drei Besucher saßen in der Kabine Perry Rhodans: Baar Lun, Omar Hawk und Tengri
Lethos.
    Hawk und Lun wirkten etwas bedrückt, während der Hüter des Lichts die heitere Gelassenheit des
Weisen zeigte.
    Rhodan hörte sich stillschweigend an, was Omar Hawk ihm zu sagen hatte. Danach nahm er einen
Schluck Mineralwasser und blickte seine Besucher ernst an.
    »Ich weiß selbst«, sagte er mit müder, schleppend wirkender Stimme, »daß in Andromeda jetzt
eine furchtbare Situation für die Tefroder entstanden ist. Es ist durchaus denkbar, daß sich die
Maahks mit der Zerschlagung der MdI nicht zufrieden geben, sondern auch das tefrodische Reich
zerschlagen wollen. Aber wir sollten uns hüten, Richter zu spielen. Die Tefroder und die Maahks
sind moralisch weder besser noch schlechter als wir. Wir haben mit den Maahks einen
Friedensvertrag abgeschlossen und uns verpflichtet, nicht in die Belange Andromedas
einzugreifen.«
    Tengri Lethos neigte leicht den Kopf. Seine bernsteingelben Augen glitzerten.
    »Wollen Sie damit sagen, daß in diesem Vertrag keine Klausel über das Schicksal der Tefroder
enthalten ist? Wie mir Omar Hawk berichtete, gibt es in Andromeda etwa 35.000 Welten, die von
Tefrodern besiedelt sind oder auf denen sie Stützpunkte haben. Soll unermeßliches Leid über diese
Welten hereinbrechen?«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Wir haben versucht, auch über diese Frage zu verhandeln, doch die
Maahks haben uns erklärt, daß sie dieses Problem ohne unsere Einmischung lösen werden. Nochmals:
die Maahks sind vernunftbegabte Wesen und keine Bestien, die einen erbarmungslosen
Vernichtungsfeldzug gegen die Tefroder führen würden. Aber man sollte auch bedenken, welches Leid
die Maahks durch humanoide Wesen erleiden mußten. Ist es ihnen zu verübeln, wenn sie angesichts
dieses Leides nunmehr bestrebt sein werden, das Imperium der Tefroder zu zerschlagen, so daß sie
sichergehen können, von diesen niemals wieder in Existenzgefahr gebracht zu werden?
    Ich gebe zu, daß aus dieser Sachlage heraus abermals Unheil entstehen kann. Unheil, das über
die Tefroder hereinbricht. Aber ich sehe auch keine Möglichkeit, dieses Unheil abzuwenden, da uns
jede Einmischung untersagt ist.«
    Omar Hawk erhob sich abrupt.
    »Wir sehen einen Weg, Sir. Tengri Lethos, Baar Lun und ich wollen in Andromeda bleiben, auch
wenn der letzte Meister der Insel zur Strecke gebracht ist.
    Wir drei wollen versuchen, zwischen Tefrodern und Maahks zu vermitteln – mit allen
Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Wir …«
    Perry Rhodan

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