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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf Atlan
zu.
    »Ich auch nicht«, sagte Atlan.
    Die Musik trat in den Hintergrund, der Raum versank im Nichts.
    Dann war nur noch sie da: Mirona Thetin, die Tefroderin.

26.
    Das Glücksgefühl, das Atlan beim Erwachen empfand, wich der Bestürzung, als er
feststellte, daß er sich nicht mehr bewegen konnte. Sein Körper war wie paralysiert. Er konnte
sich nur noch unklar daran erinnern, warum er eingeschlafen war. Mirona hatte ihm etwas zum
Trinken gebracht. Er erinnerte sich an ihr Lachen, als er das Glas mit einem Zug geleert hatte.
Alles andere war wie ein Rausch gewesen.
    »Wieder wach, Admiral?« klang ihre vertraute Stimme an sein Gehör.
    Er wollte antworten, doch seine Zunge schien so angeschwollen zu sein, daß sie den gesamten
Mund ausfüllte. Seine Lippen spürte er überhaupt nicht. Nicht nur das, sein gesamter Körper
schien bis auf wenige Stellen vollkommen gefühllos zu sein. Seine Bestürzung vertiefte sich.
Einen Augenblick dachte er daran, daß er nur einen Alptraum erlebte.
    Da beugte sich ein Gesicht über ihn.
    »Mirona!« wollte er rufen, aber es blieb beim Aufschrei seiner Gedanken. Sie lächelte auf ihn
herab und steckte mit flinken Bewegungen ihr Haar zusammen.
    »Ich liebe dich, Admiral«, sagte sie. Sie küßte ihn, aber er konnte ihre Lippen nicht spüren.
Seine Augen brannten, sein Herz hämmerte gegen die Brust.
    Er sah, wie sie die Gürteltasche ihres Schutzanzuges öffnete und den Plan herauszog. Bedächtig
zerriß sie ihn in Fetzen, die sie auf Atlan herabregnen ließ.
    »Mein armer Freund«, sagte sie bedauernd. »Wie schade, daß nun alles vorbei ist.«
    Sie ist verrückt geworden, dachte er entsetzt. In ihrer Verrücktheit hat sie
irgendeine Dummheit begangen. Er versuchte, ihre Blicke festzuhalten, aber selbst die
Bewegungsfähigkeit seiner Augen hatte nachgelassen.
    Er konnte hören, wie sie im Raum auf und ab ging und sich an irgendwelchen Dingen zu schaffen
machte, die er nicht sehen konnte. Als sie wieder vor ihm stand, hatte sie ihren Schutzanzug
geschlossen. Ihr Gesicht hatte jede Weichheit verloren. Plötzlich erkannte er eine Eigenschaft an
ihr, die ihm bisher verborgen geblieben war. Sie war auf eine animalische Art gierig.
    Gierig nach Macht, nach Selbstbestätigung, nach Reichtum, nach Liebe und Anerkennung. Diese
Erkenntnis traf Atlan wie ein Schlag. Er begriff, daß er ihr alles gegeben hatte wonach sie
hungerte, daß er wahrscheinlich nicht mehr war als ein neues Glied in einer endlosen Kette
kopfloser Narren.
    »Ich bin dir unendlich dankbar, Admiral«, sagte sie. Täuschte er sich, oder schwang Trauer in
ihrer Stimme mit. »Ohne deine Hilfe wäre alles verloren gewesen.«
    Er begriff ihre Worte nicht. Seine Blicke waren eine stumme Frage.
    »Du mußt mich wirklich lieben, daß du noch immer nicht verstehst«, sagte sie erstaunt.
    Ihr Gesicht kam dem seinen sehr nahe, und er roch ihr herbes Parfüm.
    »Ich bin Faktor Eins«, sagte sie. »Der Chef der MdI.«

27.
    Weil er sofort begriff, welch ungeheure Katastrophe er eingeleitet hatte, drohte
der Schock Atlan zu überwältigen. Sein Atem setzte aus, und er hatte das Gefühl, in eine
bodenlose Tiefe hinabgestoßen zu werden. Sein in Jahrtausenden geschultes Gehirn erfaßte
blitzschnell sämtliche Konsequenzen, die sich aus den letzten Ereignissen ergaben. Einen
Augenblick wünschte er sehnlichst seinen Tod herbei.
    In seinen Augen mußte sich spiegeln, was in ihm vorging; denn Mirona Thetin wich unwillkürlich
vor seinem Blick zurück. Er fühlte sich so elend wie niemals zuvor in seinem Leben.
    »Ich habe befürchtet, daß dich diese Information schockieren würde«, sagte sie leise. »Deshalb
habe ich dich paralysiert, während du schliefst. Ich werde dir jetzt eine Injektion geben, die
dich in die Lage versetzt, mit mir zu sprechen, ohne daß sie die Lähmung des übrigen Körpers
aufhebt.«
    Er spürte einen schwachen Einstich in der Nackengegend. Seine Kopfhaut begann zu prickeln. Er
konnte hören, wie Mirona Thetin einen Stuhl heranzog und sich darauf niederließ.
    »Es dauert ein paar Minuten«, sagte sie. »Ich will die Zeit nutzen, um dir einen Vorschlag zu
machen. Du kannst dich retten, wenn du dich mit mir verbündest. Zusammen können wir das Solare
Imperium zerschlagen und über zwei Galaxien herrschen. Aber ich schaffe es auch allein. Komme
nicht auf den Gedanken, mich hintergehen zu wollen. Ich besitze Mittel, um deine Ehrlichkeit zu
überprüfen. Deshalb ist es

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