Silberband 032 - Die letzte Bastion
Minuten.
Er beobachtete die Duplos bei der Arbeit. Sie verrichteten sie mechanisch und ohne besonderes
Interesse. Ganz offensichtlich wurden sie dabei von Robotern kontrolliert.
Ras machte die drei Bomben scharf und verteilte sie. Dann teleportierte er zu Tronar und Gucky
zurück. Er gab ihnen das vereinbarte Zeichen, daß alles nach Plan verlaufen war.
In diesem Augenblick wurden sie geortet.
Ein torpedoförmiges Schiff kam ganz in ihre Nähe und änderte plötzlich den Kurs. Ihre Umrisse
mußten auf den Orterschirmen genau zu sehen sein, wenn sie selbst auch unsichtbar blieben.
Wenigstens für ein unbewaffnetes Auge. Als eine Impulskanone aufblitzte, teleportierten Ras und
Gucky, mit Tronar in ihrer Mitte, zu dem Versteck zurück. Es mußte für den Kommandanten des
Torpedoschiffs sehr peinlich gewesen sein, seine sichergeglaubte Beute so urplötzlich von den
Orterschirmen verschwinden zu sehen und jede Spur von ihnen zu verlieren.
Sekunden später detonierten die Bomben und zerstörten die Empfangsanlage.
Die Mutanten erfuhren es, als sie ihre Empfänger einschalteten.
»So, das hätten wir«, knurrte Gucky befriedigt. »Nun sollten wir uns um ein Schiff kümmern.
Dann erst werden wir den Kommandanten von Multidon warnen.«
»Zuerst müssen wir den Kommandanten finden«, erinnerte ihn Ras.
»Im Suchen und Finden von Kommandanten habe ich große Erfahrungen gesammelt«, versicherte der
Mausbiber und wühlte vergeblich in seinen Taschen. »Hat niemand mehr etwas zum Essen?«
»Nur noch Tabletten«, sagte Tronar. »Wird Zeit, daß Kasom sich um uns Sorgen zu machen
beginnt. Er wird nach Plan erst in viereinhalb Tagen hier auftauchen. Dann kann es zu spät
sein.«
Ras war bis zum Eingang der Höhle vorgegangen und sah hinaus. In geringer Entfernung floß ein
Bach, dahinter lag spärlicher Wald. Das Gelände fiel etwas ab. In der Ferne waren einige Türme zu
erkennen. Dort begann ein neuer Stadtkomplex.
Er kehrte in die Höhle zurück. »Ich werde mit Tronar auf die Suche nach Lebensmitteln und
einem Schiff gehen. Du bleibst hier, Gucky. Verlaß das Versteck nur im äußersten Notfall und
hinterlasse eine Botschaft. Meinetwegen lege einen Zettel dort unter den Stein. Aber bleibe hier,
wenn es geht. Tronar und ich kommen hierher zurück. Vielleicht sogar schon mit einem Schiff.«
Gucky starrte Ras wütend an.
»Ich soll Höhlenbär spielen, während ihr in einen lebenswichtigen Einsatz geht?« Er schüttelte
energisch den Kopf. »Kommt gar nicht in Frage, Freunde …«
Tronar mischte sich ein:
»Ich wurde von Rhodan zum Leiter des Unternehmens bestimmt, und als solcher muß ich Ras
zustimmen. Du bist der einzige von uns, der sich aus jeder Situation zu helfen weiß. Das ist doch
ein Kompliment, oder nicht? Der Fähigste von uns muß zurückbleiben. Ist doch klar, wenn man es
sich mal überlegt.«
Gucky begann unsicher zu werden.
»Aber ihr kümmert euch nur um Lebensmittel und ein Schiff? Das andere überlaßt ihr mir?« Er
grinste schon wieder und war halb versöhnt. »Wißt ihr – vielleicht findet ihr auch einen
Lorbeerkranz für mich …!«
Ras klopfte ihm auf die Schultern.
»In der TOKYO wird schon einer vorbereitet, Kleiner. Tronar und ich sind in ein paar Stunden
wieder zurück. Schalte dein Funkgerät auf Empfang und lausche ein wenig. Vielleicht hörst du
uns.«
Ras und Tronar faßten sich bei den Händen, schalteten die Deflektoren ein und gingen zum
Höhleneingang. Dann stiegen sie in die Höhe, und als sie noch einmal nach unten sahen, erblickten
sie Gucky, der gemütlich in Richtung Bach watschelte und von dem frischen, kalten Wasser
trank.
Dann sackte die Waldinsel unter ihnen weg und machte einer Steppe Platz. Vor ihnen erhoben
sich die Gebäude der nächsten Stadt.
Sie überflogen sie in großer Höhe und entdeckten nichts von besonderem Interesse. Aber dann,
nach zweistündigem Flug, näherten sie sich einem riesigen Raumhafen, der kreisförmig angelegt
mitten zwischen unübersehbaren Fabrikanlagen lag. Mehrere hundert Frachter standen umher, aber
niemand ent- oder belud sie. Die Rampen waren leer, und auch die Lasttransportbänder waren nicht
mehr in Betrieb. Ein Kommando von Arbeitsrobotern marschierte zu einer flachen Lagerhalle und
verschwand darin.
Am Rand des Landefeldes erhoben sich einige auffallende Kuppeln. Sie waren sehr hoch und
breit. Es waren drei Stück, die alle miteinander durch schmale Gebäude verbunden waren. In der
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