Silberband 033 - OLD MAN
stieß er hervor. »Weg! Einfach verschwunden!«
Er schaltete seinen Helmkom auf minimale Reichweite.
»Hier Danton, Messieurs. Kein Labyrinth oder etwas Ähnliches. Ende!«
Niemand antwortete.
Aber einige Sekunden später materialisierte Tako Kakuta neben ihnen und blickte sich
verwundert um.
Nach mehreren Minuten stürmten Perry Rhodan, Atlan und Goratschin um die letzte Biegung.
Hinter ihnen erschienen die anderen Männer.
Und dann erscholl die allen gut bekannte, piepsige und freche Stimme des Mausbibers.
»Was soll der Zirkus? Warum lauft ihr alle weg, wenn ich komme? Ein bißchen mehr Begeisterung
hatte ich ja erwartet, wenn auch nicht gerade Blumen.«
»Die Lage ist weitaus verworrener als am Anfang«, kommentierte Perry Rhodan die
letzten Ereignisse. »Gucky und Mr. Kaiman waren in einem Labyrinth instabiler Gebilde gefangen,
während wir nur wenige hundert Meter von der Schleusenhalle entfernt auf ein anscheinend
semi-materielles Labyrinth stießen.
Beide Labyrinthe verschwanden schlagartig und zur gleichen Zeit, als in Guckys Aufenthaltsort
der Zustand maximaler Instabilität mit dem Einsetzen einer sogenannten Ultraschwingungsphase
zusammenfiel. Von all dem hat OLD MAN offensichtlich nichts bemerkt.
Die nächstliegende Folgerung aus diesen Beobachtungen ist, daß jene Ereignisse sich ohne
Wissen und ohne Dazutun des Riesenroboters abspielten. Im anderen Falle wären wir längst nur noch
gejagtes Wild.«
Er blickte von einem zum anderen.
»Falls jemand von Ihnen einen guten Rat bei der Hand hat, dann soll er damit herausrücken. Wir
kommen der Lösung nur dann näher, wenn alle geistig mitarbeiten.«
»Vielleicht sollten wir einen Test durchführen«, schlug Tako Kakuta vor. »Ich konzentriere
mich auf die Koordinaten des Hauptdecks und teleportiere.«
Rhodan hob abwehrend die Hände.
»Auf gar keinen Fall. Es besteht ein ziemlich hoher Wahrscheinlichkeitsgrad dafür, daß das
Labyrinth – oder wie man es sonst nennen könnte – durch das Freiwerden größerer
Quantitäten von Paraenergie aktiviert wird. Und wir wissen nicht, ob die Sache beim zweitenmal
wieder so relativ harmlos abgeht.«
»Wir haben eine Menge Fakten gesammelt«, warf Atlan ein. »Ich schlage vor, wir besetzen ein
zweites Ultraschlachtschiff und benutzen dessen Normalpositronik, um die Fakten auszuwerten.«
»Das wäre zu gefährlich!« rief Roi Danton. »OLD MAN würde es sofort entdecken, wenn wir mit
der Positronik eines seiner Schiffe manipulieren. Außerdem befürchte ich, daß uns ein
positronisches Gehirn nicht mehr sagen kann, als wir selbst schon wissen.«
Er warf dem Oxtorner einen bedeutungsvollen Blick zu, als wollte er damit sagen: Wäre es
anders, hätte Ihr Kleiner Mann es uns schon gesagt.
»Wir müssen uns damit abfinden«, erklärte er bestimmt, »daß wir wieder ganz am Anfang stehen.
Die beiden Teleporter sind nur begrenzt einsatzfähig, und das Labyrinth müssen wir ausklammern,
bis wir das wichtigste Problem gelöst haben.«
»Also Vorstoß zur Zentralehalbkugel?« fragte Perry Rhodan.
»Ja!«
Der Großadministrator nickte.
»Wie denkst du darüber, Freund?« wandte er sich an Atlan.
Der Arkonide seufzte.
»Akzeptiert. Eine Flucht würde ich sowieso nicht befürworten.«
»Höchstens eine Flucht nach vorn«, erwiderte Rhodan mit ironischem Lächeln. »Denn das ist es,
was wir von nun an in Wirklichkeit tun.«
26.
»Ich komme mir vor wie eine nackte Ameise in einem Bienenstock«, stieß Oro Masut
zornig und hilflos hervor.
Roi Danton lachte. Aber es war kein freudiges Lachen. Die Vorstellung, daß der ertrusische
Riese sich als Ameise fühlte, entbehrte nicht einer gewissen Tragik, denn unter ähnlichen
Vorstellungen hatten sie alle zu leiden.
Zwischen Perry Rhodan und seinem Sohn flimmerte die Luft, dann materialisierte Gucky.
Er nickte, das war das Zeichen dafür, daß die nächste Abteilung der achten Sektion ungefährdet
betreten werden konnte.
Rhodan hob die rechte Hand, ballte sie zur Faust und stieß sie dreimal ruckartig nach oben.
Das war in dem Augenblick, in dem sich das Schott vor ihm öffnete und eine Gruppe stumpfsinnig
dahintrottender Wartungsroboter durchließ.
Die Männer des Einsatzkommandos verstanden das Signal.
Sie folgten Rhodan durch das offene Schott. Mit langen Sprüngen und dennoch so leise wie
möglich hetzten sie vorwärts.
Hinter dem Schlußmann knallte das schwere Panzertor in die Hermetikdichtung zurück.
Langsamer
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