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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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preßte
die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.
    »John …?« fragte Perry Rhodan besorgt.
    Der Telepath und Chef des Mutantenkorps lächelte ein rührend hilfloses Lächeln.
    »Ich wollte nur sagen, daß Mr. Kaiman den betroffenen Personenkreis zu eng zieht. Ich
persönlich empfinde Grauen bei diesem Schreien und Wimmern. Mir ist, als träumte ich einen
Alptraum, in dem man mich foltert, indem man Stück für Stück meines Körpers abtrennt und durch
kybernetisch gesteuerte Mechanismen ersetzt.«
    Orbiter Kaiman wölbte die Brauen.
    »Sind Sie sicher, daß Sie das empfinden, was Sie uns soeben beschrieben, General?«
    Marshall nickte.
    Orbiters Blick fing den Mausbiber ein, der sich nach der Landung wieder auf Janines Arm
gesetzt hatte.
    »Was empfindest du, Gucky?«
    Gucky antwortete nicht. Er preßte den Kopf an Janines Schulter, als wollte er dort Schutz
suchen.
    Diese Szene erfüllte Roi mit einer unerklärlichen Furcht vor dem Unbekannten.
    Gucky und Marshall waren alles andere als von Natur ängstlich. Natürlich war ihr Geist
sensibler als der Geist eines parapsychisch unbegabten Wesens; ein Mensch oder ein Mausbiber mit
telepathischen Fähigkeiten mußte ganz einfach hypersensibel sein. Dennoch wirkte ihr Verhalten
mehr als nur beklemmend.
    Das Wimmern brach so abrupt ab, daß die Menschen zusammenzuckten.
    Sekunden später dröhnte ein teuflisches Gelächter aus allen Lautsprechern der
Rundrufanlage.
    Wieder Sekunden später trat Stille ein.
    John Marshall taumelte und wäre gefallen, hätte Orbiter Kaiman nicht mit seinen starken Armen
zugegriffen und ihn gehalten.
    Auf der Stirn des Mutanten standen große Schweißperlen.
    Perry Rhodan blickte nach oben und überzeugte sich davon, daß die Schleuse, durch die sie
hereingekommen waren, wieder verschlossen worden war.
    Danach schlug er seinen Helm zurück, atmete prüfend die Luft ein, nickte bestätigend und
klappte den Helm Marshalls entschlossen auf.
    Kurz danach öffnete der Telepath die Augen.
    »Vielen Dank«, sagte er leise. »Sie können mich wieder loslassen, Mr. Kaiman.«
    Er schaute Perry Rhodan in die fragenden Augen.
    »Nichts. Ich kann keine konkrete Auskunft geben. Vielleicht später.«
    Roi Danton tat es den anderen nach, die nun ebenfalls ihre Helme zurückklappten. Er zog den
zusammengefalteten Dreispitz aus dem Rückenteil der Kampfkombination, klappte ihn auseinander und
setzte ihn auf.
    »Voilà, Messieurs! Un cognac, s'il vous plaît – Das wär's! Einen Kognak, bitte!«
    Die Gefährten starrten ihn verständnislos an. Auf einigen Gesichtern malte sich sogar
ernsthafte Besorgnis ab.
    Nach einer Weile schüttelte der Freihändler vorwurfsvoll den Kopf.
    »Wo bleibt denn nur die Bedienung? Wenn ich mich recht erinnere, berichtete Don Redhorse, die
Roboter von Sektion III würden sich förmlich überschlagen in dem Bemühen, uns Menschen dienen zu
dürfen.«
    Er tupfte sich mit dem Spitzentüchlein imaginären Schweiß von der Stirn. Dann nahm er es
zwischen zwei Finger, hielt es weit von sich und betrachtete es mit sichtlichem Ekel.
    »Schmutzig! Ou peut-on faire blanchier du linge? – Wo kann man hier Wäsche waschen
lassen?«
    Ein heftige Erschütterung warf ihn von den Beinen. Die Menschen stürzten durcheinander und
erhoben sich mit blassen Gesichtern, als die Erschütterungswelle vorübergeeilt war.
    Nur Roi blieb auf dem Boden sitzen.
    Umständlich zog er sein Riechfläschchen hervor, öffnete es und schnupperte an dem kläglichen
Rest, der noch darin war.
    »Skandalös!« hauchte er. »Je désire parler au directeur! – Ich möchte den Direktor
sprechen!«
    Iwan Goratschin beugte sich zu ihm herab. Seine beiden Gesichter strahlten reinstes Wohlwollen
aus. Er klopfte dem Freihändler auf die Schulter und sagte:
    »Beruhigen Sie sich, Bruderherz. Großväterchen OLD MAN hat sicher einige Fäßchen
Selbstgebrannten Wodka. Wir werden ihn aus unseren Schuhen trinken und dabei alle unsere Sorgen
vergessen. Aber steh auf, Brüderchen, oder ich schlage dir die Zähnchen ein!«
    »Aber dann bitte mit Betäubung!« säuselte Roi.
    Im nächsten Augenblick war er auf den Beinen.
    Er grinste die beiden Gesichter des Doppelkopfmutanten an – und beide grinsten
zurück.
    Rasch preßte er die Lippen zusammen, sonst hätte er sich verraten und gesagt: Ich weiß, wie
du es meinst, Iwan. Als ich noch ein Kind war, hast du mich manchmal mit deiner gespielten
Rauheit erschreckt, aber unter dieser rauhen

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