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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durch irgendwelche Umstände ins Innere dieser Plattform verschlagen worden war. Vor Generationen
bereits hatten es diese Wesen verstanden, einen Teil der Robotbesatzung für ihre Zwecke zu
programmieren.
    Einer der Walkers kam auf seinen Spinnenbeinen auf die drei Gefangenen zu. Der dichte
Haarteppich auf der Unterseite seines Körpers schleifte über den Boden.
    »Wir beraten noch darüber, war mit euch geschehen soll«, sagte er.
    »Wir auch«, entgegnete Redhorse ruhig.
    Die großen Augen richteten sich fragend auf ihn.
    »Was heißt das?« fragte der Walker. »Ihr dürft nicht über euer eigenes Schicksal
bestimmen.«
    »Das meinte ich auch nicht«, gab Redhorse zurück. »Wir beratschlagen über euer Schicksal.«
    Der Walker ging davon, um seinen Freunden diese erstaunliche Neuigkeit zu übermitteln.
    »Was versprechen Sie sich davon, Oberst?« erkundigte sich Velarde. »Sollten wir nicht
versuchen, uns mit diesen Kerlen vernünftig zu unterhalten? So, wie es jetzt aussieht,
beratschlagen sie in zehn Stunden immer noch.«
    »Werden Sie nicht ungeduldig, Sarge«, meinte Redhorse. »Noch haben die Walkers Leutnant Parral
und Spinoza nicht gefangen. Das beweist, daß sie nicht so überlegen sind, wie wir vermutet haben.
Sie sind faul und nicht besonders intelligent. Wenn wir sie beeindrucken, überzeugen wir sie am
ehesten, daß es besser für sie ist, wenn sie mit uns zusammenarbeiten.«
    Man konnte dem Gesichtsausdruck des Sergeanten entnehmen, daß er Redhorses Ansichten nicht
teilte.
    Das Stimmengemurmel der Plattformbewohner legte sich, als auf einem mit Matten belegten
Transporter ein älterer Walker hereingefahren kam und direkt auf die drei Gefangenen zusteuerte.
Zu Redhorses Überraschung hielt das Schweigen auch noch an, als der Neuankömmling sich von seinem
Sitz erhob und die Terraner mit offensichtlichem Mißfallen betrachtete. Endlich, als Redhorse
bereits glaubte, die wortlose Musterung würde nie vorübergehen, wandte sich der alte Walker an
einen der Umstehenden.
    »Sind das die betreffenden Personen?« erkundigte er sich in arrogantem Tonfall.
    »Ja, Burnett«, erwiderten einige Walkers eifrig.
    Burnett war ein terranisch klingender Name, aber Redhorse hatte gar nicht damit gerechnet, daß
die Walkers andere Namen trugen.
    Die Augen Burnetts tränten, als er sich wieder den drei Gefangenen zuwandte. Er machte einen
gelangweilten und müden Eindruck, so, als hätte man ihn von einer überaus wichtigen Beschäftigung
weggeholt, um ihn mit der Lösung eines einfachen Problems zu strapazieren.
    »Ich habe gehört, daß sich zwei eurer Freunde noch in Freiheit befinden«, sagte der alte
Walker, ohne seine Stimme zu erheben. »Einige unserer Roboter fielen einem heimtückischen Angriff
der beiden zum Opfer.«
    Zachery war also mit Hilfe Spinozas ziemlich aktiv, dachte Redhorse.
    »Es wird zu einer Katastrophe kommen, wenn man uns nicht freiläßt«, prophezeite Redhorse.
    Burnett strich mit einer Hand über den Haarteppich, der von seiner Brust herabhing. Er schien
sich zu amüsieren. In Wirklichkeit jedoch, das erkannte der Cheyenne deutlich, dachte der Walker
angestrengt nach. Burnett war ein ausgezeichneter Schauspieler. Dieser Tatsache schien er seine
Stellung zu verdanken.
    In den seltensten Fällen wurde ein Volk von seinen intelligentesten und fähigsten Mitgliedern
regiert, dachte Redhorse. Die Walkers bildeten darin keine Ausnahme.
    »Ich bin Ihrer Ansicht«, sagte Burnett. Seine Stimme kratzte, und Redhorse begriff sofort, daß
dieser vermeintlichen Zustimmung irgendeine Drohung folgen würde.
    »Die Katastrophe wird darin bestehen, daß einer Ihrer Freunde sterben wird«, fuhr Burnett
fort. Er ging auf Lujan zu und drückte den Kopf des Technikers zurück.
    »Dieser Mann wird von uns getötet, wenn sich Ihre Freunde nicht ergeben«, sagte er.
    Lujan keuchte. Er bekam kaum noch Luft. Velarde stieß eine Verwünschung aus und zerrte
verzweifelt an seinen Fesseln.
    Redhorse sah die Mordlust in Burnetts feuchten Augen und zweifelte nicht daran, daß der Walker
sein makabres Versprechen verwirklichen würde. Burnett war nicht besonders intelligent, aber er
schien einen Sinn für Notwendigkeiten zu besitzen und mit einer teuflischen Schläue ausgestattet
zu sein.
    Nicht nur das, Burnett schien auch schon seit langem auf ein Ereignis gewartet zu haben, das
ihm Gelegenheit gab, seine führende Position zu untermauern. Der alte Walker hatte die Grenzen
abgesteckt.

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