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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie wollen. Ich will nicht undankbar sein; aber das geht zu weit.«
    Seine Männer schwiegen verbissen, bis der Kontakt zu dem Freifahrerschiff hergestellt war. Es
befand sich bereits im Bremsmanöver.
    Ehe der Kommandant des unbekannten Schiffes auf den Bildschirmen sichtbar wurde, stellte die
Ortung fest, daß er ein Beiboot in der Größenordnung einer terranischen Korvette ausschleuste.
Das Sechzigmeter-Schiff raste mit hoher Fahrt auf die treibende KOBE zu.
    »Der Bursche denkt aber auch an alles«, stellte der Erste Offizier des Kreuzers bewundernd
fest.
    Major Akanura drehte sich gereizt um.
    »Es ist wohl kein Kunststück, festzustellen, wie es in der KOBE aussieht. Er wird sich denken,
daß unsere Beiboote vernichtet wurden.«
    »Trotzdem, Sir!« wagte der Erste brummig zu erwidern. »Der Mann kann etwas.«
    »Niemand in der Solaren Flotte hat jemals bestritten, daß die Freihändler Könner sind. Wir
sehen ihnen nur deshalb auf die Finger, weil wir ihrer Moral nicht trauen. Ich finde es nicht
besonders schön, einem primitiven Wilden Glasperlen für Edelsteine anzudrehen.«
    »Geschmackssache«, entgegnete der Offizier störrisch. Akanuras Auslegungen reizten ihn zum
Widerspruch.
    Der Kommandant holte tief Luft und beherrschte sich.
    »Kommen Sie erst einmal zu sich, ehe Sie mit mir diskutieren«, lehnte er eine weitere
Unterhaltung ab. »Funkraum – wo bleibt die Bildsprechverbindung?«
    »Läuft schon, Sir. Einfach lichtschnell. Der Freifahrer ist nahe genug. Achtung, Bild kommt
herein. Ich schalte auf die Steuerzentrale um.«
    Auf dem großen Bildschirm erschien ein junger Mann mit ausgeprägt männlichen Zügen und klaren,
durchdringenden Augen.
    Der Eindruck der Härte wurde jedoch von den gewellten Haaren gemildert. Sie ließen die hohe
Stirn frei, wallten bis zum Nacken hinab und bedeckten dort einen Teil des blütenweißen
Spitzenkragens.
    Die kräftigen Hände des Mannes wurden bis zur Höhe der Knöchel ebenfalls von kostbaren Spitzen
umschlossen. Die Stickereien auf seiner Weste funkelten, als bestünden sie aus Edelsteinen. Das
unwirkliche Bild wurde durch einen blutroten Frack nach der Mode des endenden 18. Jahrhunderts
und einem Dreispitz mit pelzbesetzten Rändern abgerundet.
    »Roi Danton!« ächzte Akanura. »Jetzt verstehe ich alles. Nur er konnte auf die Idee mit der
nichtvorhandenen Flotte kommen.«
    »So ist es, Monsieur«, klang die Stimme des Freihändlerkönigs aus dem Lautsprecher. »Comment
allez-vous, Monsieur?«
    »Was? Ich meine – bitte?«
    Roi Danton runzelte die Stirn. Er erhob die Rechte, zog mit der anderen Hand ein
Spitzentüchlein aus der Hemdmanschette und führte es zum Mund. Affektiert hüstelnd, betupfte er
sich die Lippen und sagte dazu vorwurfsvoll über die Schulter hinweg zu einem nicht sichtbaren
Mann:
    »Oro – warum, um alles in der Welt, ist mein Tüchlein so schwach parfümiert? Muß ich denn
ständig leiden?«
    Akanura fluchte still in sich hinein. Das war charakteristisch für Roi Danton! Man nannte ihn
einen Stutzer und Geck, der sich ganz in die Rolle eines verweichlichten Höflings des 18.
Jahrhunderts hineingelebt hatte. Nur wenige Leute in der Solaren Flotte wußten, wie blitzschnell
und hart dieser ›Stutzer‹ zuschlagen konnte.
    »Ich fragte, wie es Ihnen geht, Herr Major«, klang Dantons Stimme erneut auf. »Es freut mich,
Sie bei bester Gesundheit vorzufinden. Mein Beiboot wird in wenigen Minuten anlegen. Es wäre
vielleicht empfehlenswert, wenn Sie mit dem Rest Ihrer Besatzung die KOBE verließen. Ich bin
gerne bereit, Ihnen Nahrung und Unterkunft zu gewähren. Me comprenez-vous, Monsieur? Verstehen
Sie mich?«
    »Zum Teil«, entgegnete Akanura wahrheitsgemäß. »Ich bin Ihnen wirklich dankbar, daß Sie
uns …!«
    »Aber bitte, bitte, mein Bester. Ein wahrer Edelmann ist dem gemeinen Volk immer zugetan. Ich
hoffe, Sie werden mir mit Ihren Männern nicht die Luft verunreinigen. Wie man hört, soll auf
solaren Schiffen mit diesen widerwärtigen Desinfektionsmitteln sehr freizügig umgegangen werden.
Oh – jetzt sollten Sie sich aber wirklich beeilen. Le combien sommes-nous aujourd'hui?«
    »Was …? Verdammt, ich …!«
    »Aber Monsieur! Sie sind taktlos. Ich fragte nach dem heutigen Datum.«
    »Wir schreiben den fünfundzwanzigsten August 2435 Standardzeit«, keuchte Akanura. Sein Erster
Offizier hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und lachte Tränen. Eigentlich lachte jeder, bis
auf den

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