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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ersten Augenblick, daß er völlig
leer war.
    Er sah Lloyd an. Lloyd hob die Hand und machte eine Geste, die nahezu den gesamten Raumwinkel
erfaßte.
    »Bedaure, keine ausführlichere Auskunft geben zu können«, sagte er trocken. »Aber im
Augenblick kommt die Ausstrahlung so ziemlich von allen Seiten. Sehr nahe. Als ob ein Teil
der – der na, was sie auch immer sein mögen – hinter diesen Wänden steckte.«
    Er legte die Hand auf die Seitenwand des Ganges, durch den sie gekommen waren. Roi nickte. Er
hatte nichts anderes erwartet. Wenn der Gegner sich vorgenommen hatte, ihnen hier den letzten
Widerstand zu bieten, dann hatte er den Kreisgang umringt. Hinter der Wand, die sich in der Mitte
des Raums erhob, lag die Kommandozentrale. Die Frage war, ob sie durch eines der Schotte gelangen
konnten, bevor der Gegner den Kreis um sie schloß und sie auf der deckungslosen Fläche des
Kreisgangs in der Falle saßen.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, das herauszufinden, entschied Roi.
    Er schickte sich an, auf den Kreisgang hinauszutreten, als Lloyd plötzlich sagte:
»Sir …?«
    Roi drehte sich um und betrachtete ihn mit einem verwunderten Blick. Es war das erstemal, daß
Fellmer Lloyd ihm gegenüber die formelle Anrede gebrauchte.
    »Ja …?«
    »Sie hatten recht«, sagte der Mutant halblaut und deutete auf die Wand des Kommandoraums.
»Dort drinnen befindet sich ein Kristall. Seine Ausstrahlungen sind ungewöhnlich schwach, aber
ich kann sie jetzt wahrnehmen.«
    Er wirkte schuldbewußt. Roi erinnerte sich, daß er vor einer Stunde seine Hypothese, es müsse
auf diesem Schiff unweigerlich einen Großkristall geben, angezweifelt hatte. Trotzdem verwunderte
ihn das Benehmen des Mutanten. Er hatte nicht gewußt, daß Fellmer Lloyd so feinfühlig war.
    »Ich hatte es mir gedacht«, antwortete er und bemühte sich, seiner Stimme einen beiläufigen
Klang zu geben, als messe er der Sache wenig Bedeutung bei.
    Dann verließ er den schmalen Gang und trat auf die freie Fläche des Rundgangs hinaus. Lloyd
folgte ihm ohne Aufforderung. Roi hielt auf das nächstliegende Schott zu. Im Gehen sah er sich
um. Es gab eine Reihe von Gängen, die von allen Seiten her auf den Rundgang mündeten. Wenn sie
von irgendwoher Schwierigkeiten zu erwarten hatten, dann von den Gangmündungen her.
    Sie legten die zwanzig Meter Rundgang unangefochten zurück. Roi spürte ein undeutliches
Rumoren in seinem Gehirn. Der Kristall hatte seine Annäherung gespürt und versuchte, ihn unter
seinen Einfluß zu zwingen.
    Das Schott war verriegelt, und auf Anhieb sah Roi keine Möglichkeit, die Verriegelung zu
entfernen. Sie durften keine Sekunde verlieren. Er streckte den Arm aus und schob Lloyd, der
dicht neben ihm stand, wortlos zurück. Er selbst trat einen Schritt beiseite, stellte seine Waffe
auf Impulsfeuer und richtete sie auf die rechte Kante des Schotts, wo er den Riegelmechanismus
vermutete.
    Er wollte abdrücken, als Lloyd warnend aufschrie. Er selbst spürte, wie das Rumoren
sprungartig anschwoll, und fuhr herum.
    Das Bild hatte sich geändert. Der Rundgang war nicht mehr leer. Der Gegner setzte zur letzten
Offensive an.
    Fassungslos starrte Roi die Gestalten an, die in den Mündungen der Zubringergänge erschienen
waren und ihre Trichterwaffen vor sich hertrugen, als wären sie geweihte Gegenstände für eine
religiöse Zeremonie.
    Es waren Terraner!
    Er brauchte nur eine Sekunde, um seine Fassung wiederzugewinnen.
    »Kümmern Sie sich darum!« schrie er Lloyd zu. »Ich öffne das Schott!« Während Lloyd die
näherrückenden Menschen mit Paralysestrahlen bestrich, feuerte Danton gegen die Stelle des
Schotts, wo sich der Sperriegel befinden mußte. Der dünne Impulsstrahl seiner Waffe fuhr in das
Metall und brachte es zum Schmelzen.
    Nach einer Weile hatten Dantons Bemühungen Erfolg. Die Verriegelung existierte nicht mehr.
Danton stemmte sich gegen die Schottwandung und schob sie beiseite. Mit einem kurzen Satz sprang
er in den Kommandoraum. Lloyd folgte ihm.
    Drei Terraner stürzten sich ihnen entgegen. Der Mutant paralysierte sie, ehe sie ihre Waffen
abfeuern konnten.
    Danton sah sich um.
    Alle Geräte und Schaltpulte waren an der Peripherie des kreisförmigen Raumes untergebracht.
Die Pulte waren nicht besetzt. Wahrscheinlich waren die Terraner die eigentliche
Bedienungsmannschaft des Schiffes gewesen. Über den Pulten lief rings um die Wand ein zwei Meter
hoher Panorama-Bildschirm. Flüchtig

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