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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mutant stürmten weiter. Der Gang führte in immer steilerer Steigung in die Höhe.
Die Anlage des Schiffs war hier völlig anders als in weiter heckwärts gelegenen Abschnitten. Roi
betrachtete das als Anzeichen dafür, daß sie sich dem Kommandostand näherten.
    Neben ihm keuchte Lloyd:
    »Wir kommen näher. Die Quelle der Schwingungen ist nicht mehr als hundert Meter von uns
entfernt.«
    »Immer noch keine Ahnung, um was für eine Art von Impulsen es sich handelt?« stieß Roi hervor.
Als Lloyd den Kopf schüttelte, fragte er: »Was ist mit den Generälen?«
    »Kommen langsam zu sich. Ein paar sind vor uns, vielleicht fünfzig Meter. Noch ziemlich
durcheinander.«
    Dreißig Meter weiter wurde der Gang gerade. Sie überquerten einen breiten, leeren Korridor,
rannten weiter, ohne sich aufzuhalten, und liefen auf einen weiteren Quergang zu. Sie hatten ihn
noch nicht erreicht, als die Gestalten zweier Generäle in der Gangkreuzung auftauchten. Roi
reagierte blitzschnell. Sein Strahler fauchte auf. Einer der Gegner wurde getroffen, der andere
stürmte mit einem zischenden Schreckensschrei davon.
    Roi bremste ab, bevor er den Quergang erreichte. Lloyd verstand seinen fragenden Blick.
    »Sie sind da draußen auf dem Gang«, bestätigte er. »Zu beiden Seiten. Mindestens zwei
Dutzend.«
    Roi horchte. Die klappernden Schritte des fliehenden Gegners waren verstummt. Der Gang lag
völlig ruhig. Die Generäle warteten.
    »Wie steht's mit den anderen?« fragte Roi.
    Lloyd deutete über die Kreuzung hinweg.
    »Irgendwo dort vorne.«
    Roi packte die Wut. Er hatte sich, mit Bewußtlosen beladen und gegen eine Übermacht von
Feinden kämpfend, aus der Heckgegend des Schiffes bis in unmittelbare Nähe des Kommandostands
vorgearbeitet. Er hatte fast elfhundert Meter zurückgelegt, und jeder einzelne Meter war mit
Gefahren gespickt gewesen. Er hatte eine halbe Armee von Generälen besiegt, und wenn das
Zahlenverhältnis nicht so ungünstig wäre, hätte er das ganze Schiff schon längst in der Hand.
    Es sollte ihnen nicht gelingen, ihn so kurz vor dem Ziel aufzuhalten!
    »Wir gewinnen nichts, wenn wir sie hinter uns zurücklassen«, flüsterte er dem Mutanten zu.
»Wir müssen sie ausschalten – oder wenigstens so einschüchtern, daß sie uns in Ruhe
lassen.«
    Lloyd nickte. Er schien zu ahnen, was Roi im Sinn hatte.
    »Wir postieren uns mitten auf der Kreuzung«, bestimmte Roi, »Rücken an Rücken. Sie übernehmen
die rechte Ganghälfte, ich die linke. Die Generäle warten auf uns und werden das Feuer sofort
eröffnen. Wir wissen aus Erfahrung, daß wir zwei oder drei Treffer aus ihren Waffen ertragen
können. Das gibt uns ein paar Sekunden Zeit. Wir feuern, sobald wir freies Schußfeld haben.
Klar?«
    Der Mutant antwortete nicht. Sie traten an den Rand der Kreuzung und postierten sich, eben
noch durch die Seitenwände gedeckt, mit den Rücken gegeneinander.
    »Fertig?« zischte Roi.
    Lloyd murmelte etwas Unverständliches.
    »Jetzt!«
    Mit einem weiteren Schritt standen sie in der Mitte der Kreuzung. Der Quergang war hell
erleuchtet. Rois Blick erfaßte eine dunkle Gruppe von Generälen etwa fünfzehn Meter gangabwärts.
Der Gang erschien leicht nach rechts gekrümmt.
    Eine Trichterwaffe bellte auf. Roi fühlte einen harten lähmenden Schlag gegen die linke
Schulter. Der Strahler in seiner Hand entlud sich fast ohne sein Dazutun. Fauchend überschütteten
die Lähmstrahler den Gang. Das Ziel war nicht zu verfehlen.
    Innerhalb von zwei Sekunden verwandelte sich die Szene in ein Inferno. Das Dröhnen der
Trichterwaffen mischte sich mit dem Fauchen der Strahler und dem wütenden, zischenden Geschrei
der Generäle.
    Roi fühlte nichts mehr. Der ganze Körper war wie eine einzige Beule. Er hatte inzwischen fünf
oder sechs Treffer erhalten, und irgendwo weit im Hintergrund seines Bewußtseins war die
Gewißheit, daß er zusammenbrechen würde, sobald er sich des lodernden Schmerzes bewußt wurde.
    Er schwenkte den Arm und schoß. Er keuchte, hustete. In den Ohren rauschte und pfiff es. Die
Trommelfelle hatten ihm den Dienst aufgesagt. Schweiß rann ihm über das Gesicht und troff ihm in
die Augen. Er konnte kaum mehr sehen. Die Zunge lag ihm wie ein fremder, aufgedunsener Klumpen
Fleisch trocken im Mund. Er war nicht mehr er selbst. Er kam sich vor, als sei er aus sich selbst
herausgetreten und beobachtete den chaotischen Kampf aus der Ferne.
    Vibrierende Bewegung drang plötzlich in sein

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