Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
versuchte es. Er hätte am liebsten geschrien, so mörderisch war der Schmerz, den die
Bewegung ihm bereitete. Aber er biß die Zähne aufeinander und kam auf die Beine.
    »Ich glaube, ich weiß, nach welchem Prinzip die Trichterwaffen funktionieren«, sagte Lloyd.
»Muß was mit Ultraschall zu tun haben. Die Wirkung ist so ähnlich.«
    Roi hatte im Augenblick andere Sorgen. Die Tatsache, daß der Mutant ihn in aller Ruhe unweit
der Kampfstätte auf den Boden betten und massieren konnte, deutete darauf hin, daß es gelungen
war, die Generäle zu vertreiben. Aber er wollte Einzelheiten wissen.
    »Du meine Güte«, beschwerte sich Lloyd, »so genau weiß ich es auch nicht. Ich weiß nur, daß
die Generäle auf meiner Seite ziemlich zahm waren. Wahrscheinlich noch nicht ganz bei sich,
verstehen Sie?« Er tippte sich gegen die Stirn. »Sie brachten zwei Schüsse aus dem Lauf, und
einer davon ging daneben. Dann hatte ich sie in die Flucht gejagt. Auf Ihrer Seite dagegen lagen
die wirklich zähen Burschen. Sie bekamen eine Menge Treffer ab, aber schließlich wurde es den
Generälen zuviel.«
    Roi sah ihn fragend an.
    »Und seitdem?«
    Lloyd schüttelte den Kopf.
    »Seitdem nichts mehr. Ich glaube nicht, daß wir von den Generälen noch etwas zu befürchten
haben. Die haben die Nase voll – nach drei Niederlagen.«
    »Und die anderen? Die Impulse?«
    Lloyds Miene wurde nachdenklich.
    »Ich wollte, ich wüßte es. Sie sind immer noch dort vor uns, nicht mehr weit, vielleicht
fünfzig, sechzig Meter. Sie rühren sich nicht.«
    »Sie warten auf uns?«
    Lloyd zuckte mit den Schultern.
    »Kann sein. Sie sind völlig unbeweglich.«
    Roi versuchte eine Kniebeuge. Falls es noch einmal zum Kampf kam, mußte er beweglich sein. Die
Bewegung schmerzte ihn so sehr, daß ihm Tränen in die Augen traten. Aber er zwang sich dazu, die
Übung auszuführen und zu wiederholen. Beim zweitenmal ging es besser.
    Lloyd sah ihm zu.
    »Tapfer«, staunte er. »Ich dachte nach dem ersten Treffer schon, ich könnte mich mein Leben
lang nicht mehr rühren.«
    Roi grinste.
    »Es ist der Wille des Menschen, Monsieur«, erklärte er, »der den Körper befehligt.«
    Lloyd schmunzelte.
    Roi streckte sich und schüttelte die Beine.
    »Alles in Ordnung«, stellte er fest. »Ich werde vierzig Stunden Schlaf brauchen, sobald wir in
Sicherheit sind. Aber ein paar Stunden lang läuft die Maschine schon noch.«
    Er fühlte sich merkwürdig erfrischt, als sie ihren Weg fortsetzten. Er fühlte sich im vollen
Besitz seiner üblichen geistigen Beweglichkeit und betrachtete die Gefahren, die ihnen auf dem
letzten Abschnitt ihres Vorstoßes noch drohten, als eine Herausforderung an seine Begabung als
Taktiker.
    Der Gang, durch den sie schritten, kreuzte nach rund zwanzig Metern einen weiteren Quergang.
Dieser glich demjenigen, in dem der Kampf stattgefunden hatte, bis ins letzte Detail, nur
erschien er etwas stärker gekrümmt. Er war leer. Lloyd schien recht zu behalten. Die Generäle
hatten die Jagd aufgegeben.
    Roi blieb stehen.
    »Mir dämmert etwas«, sagte er mehr zu sich selbst als zu dem Mutanten. »Ich habe ähnliche
Anlagen auf fremden Raumschiffen gesehen. Die Quergänge verlaufen in konzentrischen Kreisen. Im
Mittelpunkt des Kreises liegt der Kommandostand.« Er schlug Lloyd auf die Schulter.
    »Wir sind so gut wie am Ziel!«
    Sie drangen weiter vor. Nach abermals rund zwanzig Metern stießen sie auf etwas, das zunächst
so aussah wie ein weiterer Quergang, sich bei näherem Zusehen jedoch als eine Räumlichkeit von
völlig neuem Format entpuppte. Das Ganze war ohne Zweifel ein kreisförmiger Raum von etwa achtzig
Metern Durchmesser. Der Blick auf die gegenüberliegende Wand wurde jedoch verdeckt von einer
weiteren Wand, die sich nahe der Mitte des Raums erhob und, in regelmäßigen Abständen von
Schottöffnungen durchbrochen, das Zentrum des Kreises umschloß. Auf diese Weise wurde aus der
ursprünglichen Halle ein Rundgang von etwa zwanzig Metern Breite.
    Die Decke wölbte sich leicht nach oben und schien über den Räumlichkeiten, die die
kreisförmige Wand umschloß, eine Kuppel zu bilden. Die Wand reichte jedoch bis zum Rand der
Kuppel hinauf und verbarg, was dahinter lag.
    In die Decke eingelassen waren Dutzende der großen, mit gewölbten Glassichtscheiben
verkleideten Lampen, die charakteristisch für die Beleuchtungstechnik dieses Schiffes zu sein
schienen. Der Rundgang war hell erleuchtet. Roi erkannte auf den

Weitere Kostenlose Bücher