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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorläufig
noch so weit entfernt war, daß man die Annäherung des Schiffes dort noch nicht bemerkt hatte. Er
hielt diese Annahme zumindest so lange für berechtigt, als die Funkempfänger schwiegen und es
offenbar niemanden gab, der sich um das herannahende Fahrzeug kümmerte. Er konnte, hatte er
geglaubt, umdrehen und sich davonmachen, ohne daß jemand etwas davon merkte.
    Die Hypothese war falsch. In geringem Abstand von seinem Fahrzeug bewegten sich sieben weitere
Schiffe, die jede Kursänderung sofort bemerken mußten. Eines oder mehrere würden unverzüglich die
Verfolgung aufnehmen, damit mußte er rechnen. Es mochte ihm bis dahin gelungen sein, die
Steuerung seines Schiffes so zu erlernen, daß er einigermaßen mit ihr umgehen konnte; aber auf
einen Wettstreit mit einem wesentlich erfahreneren Piloten konnte er sich nicht einlassen.
    Es gab nur einen Ausweg: Er mußte warten. Er mußte im Verband weiterfliegen, bis die Schiffe
zur Landung ansetzten. Dann, wenn sie mit den Landemanövern beschäftigt waren, war es Zeit
auszubrechen.
    Er schickte sich an, die Steuerpulte ein zweites Mal, diesmal sorgfältiger, zu untersuchen und
sich ein Bild von der Gesamtanlage und den Funktionen ihrer Bestandteile zu machen. Er war völlig
in seine Beschäftigung vertieft, als Fellmer Lloyd plötzlich rief:
    »Vorsicht! Ich empfange fremde Schwingungen!«
    Roi fuhr auf. Automatisch glitt ihm der Strahler in die Hand. Lloyd stand in der Nähe des
Schotts und starrte in den Kreisgang hinaus. Roi bemerkte verwundert, daß sein Gesicht sich
plötzlich aufhellte. Grinsend drehte er sich herum und wollte etwas sagen, als im Rahmen des
Schotts plötzlich drei Gestalten erschienen.
    Danton empfand große Erleichterung. Ohne daß er sich dessen bewußt wurde, verfiel er beim
Anblick einer der drei Gestalten unwillkürlich in seine alte Rolle zurück. Er verneigte sich tief
und erklärte:
    »Stets Ihr untertänigster Diener, Grandseigneur. Es gereicht mir zur Ehre, Ihnen das Schiff
des Gegners unversehrt und unter unbestrittener Kontrolle Ihrer Getreuen zu Füßen legen zu
können.«
    Er wischte mit der Hand über den Boden, ganz so, als hielte er noch seinen Dreispitz, und
richtete sich nur langsam wieder auf.
    Perry Rhodan blickte ihn spöttisch an und antwortete:
    »Ich weiß Ihre Tapferkeit zu schätzen, auch wenn Sie mich für etliche Stunden ins Reich der
Träume geschickt haben.«
    Danton lächelte verlegen.
    »Verzeihung, Grandseigneur. Aber es lag nicht in meiner Absicht. Ein unglücklicher Zufall ließ
Sie gerade in dem Augenblick in den Wirkungsbereich der Sprühdose taumeln, als ich den
Sprühmechanismus betätigte.«
    Rhodan nickte.
    »Ich weiß, und ich mache Ihnen diesmal auch keinen Vorwurf. Vergessen wir diese Geschichte.
Dies hier ist wichtiger.«
    Er musterte den Raum mit einem kurzen Rundblick und fuhr fort: »Sie müssen da oben einen
besonderen Schutzengel haben. Ein normaler Mensch hat nicht so viel Glück.«
    Roi verstand die Anspielung und erwiderte mit freundlichem Lächeln:
    »Grandseigneur wollen mir zugute halten, daß Verstand und Geschick auch eine gewisse Rolle in
diesem Unternehmen gespielt haben könnten.«
    Perry Rhodan überflog den Panoramaschirm und nickte.
    Roi setzte ihn innerhalb weniger Minuten über alles Wesentliche in Kenntnis, was sich seit der
Anwendung des Nervengases auf Keeg ereignet hatte.
    Er erfuhr seinerseits, daß Tako Kakuta unten im Lagerraum die fieberhafte Gedankentätigkeit
des Großkristalls und ihr plötzliches Nachlassen gespürt hatte. Als Perry Rhodan und Pandar
Runete zu sich kamen, verließen sie den Lagerraum und stießen in Richtung Kommandoraum vor.
    Die nächste Stunde verging damit, daß Perry Rhodan, Roi Danton und Runete sich mit dem
Steuersystem des Schiffes vertraut machten, wobei Roi, der gegenüber den beiden anderen einen
nennenswerten Vorsprung hatte, hauptsächlich als Erklärer fungierte. Die beiden Mutanten
untersuchten inzwischen die dem Kommandostand benachbarten Teile des Schiffes und überzeugten
sich, daß weder von den Generälen noch von übernommenen Terranern irgendwelche Gefahr drohte. Die
Terraner und die Generäle waren weiterhin bewußtlos.
    Perry Rhodan hatte Rois Plan wortlos akzeptiert. Sie würden geduldig im Verband weiterfliegen,
bis die übrigen sieben Schiffe zur Landung ansetzten. Dann würden sie ausscheren und so rasch wie
möglich auf Gegenkurs gehen.
    Es war Pandar Runete, der schließlich

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