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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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finden und zu zerstören.«
    »Man will uns also zwingen, die CREST IV und die FRANCIS DRAKE zur Landung aufzufordern«,
vermutete Hohle grimmig.
    Lloyd schüttelte den Kopf.
    »Die Generäle haben den Auftrag erhalten, uns bei passender Gelegenheit die Flucht zu
ermöglichen. Das soll so unauffällig geschehen, daß wir ahnungslos mit der SJ-Achtundzwanzig zu
unserem Mutterschiff zurückfliegen. Die Perlians würden dann unserer Spur folgen.«
    Es würde eine deutliche Spur sein, dachte Haagard, selbst für primitive Ortungsgeräte.
    Einen Augenblick haßte er Lloyd, weil dieser sein Wissen nicht für sich behalten hatte. Der
Gedanke an eine Flucht hatte ihnen ihre Gefangenschaft erträglich erscheinen lassen. In ihren
Überlegungen hatten sie sich mit Fluchtplänen beschäftigt und waren dadurch abgelenkt worden.
    Aber nun hatte Fellmer Lloyd ihren Hoffnungen ein jähes Ende gesetzt.
    Wenn die Perlians damit rechneten, daß die fünf Männer flohen, dann hatten diese keine andere
Wahl, als auf Modula II zu bleiben. Früher oder später, wenn die Ungeduld der
Drittkonditionierten groß genug war, würden die Generäle den Befehl erhalten, die Gefangenen zu
töten, die offenbar zu ängstlich waren, den leichtgemachten Fluchtweg zu beschreiten.
    Haagards Blicke kreuzten sich mit denen Hole Hohles, und in den Augen des Majors las Big
Mountain die gleiche Erkenntnis.
    Overmile, dem die sich ausbreitende Stille unbehaglich war, sagte verzweifelt: »Wir werden mit
der Space-Jet schnell genug sein, so daß sie uns nicht folgen können.«
    »Natürlich, Korporal«, sagte Hohle mit milder Stimme.
    Haagard dachte an die vier Schiffsgiganten von OLD MAN, die draußen im Raum standen. So
schnell konnte das Diskusschiff nicht sein, um ihnen zu entgehen.
    »Wir dürfen den Gedanken an eine Flucht nicht aufgeben«, sagte Hole Hohle.
    »Allerdings müssen wir dann fliehen, wenn die Perlians es nicht erwarten. Außerdem dürfen wir
uns nicht in Richtung der Space-Jet absetzen, sondern müssen uns irgendwo auf der Insel ein
Versteck suchen.«
    Haagard hätte gern gewußt, ob die Worte des Eskimos nur dazu bestimmt waren, Overmile zu
beruhigen, oder ob Hole Hohle fest entschlossen war, seine Pläne in die Tat umzusetzen.
    Hohles Entschlossenheit war nicht zu bezweifeln.
    Aber, so fragte sich Haagard, genügte Entschlossenheit allein, um die Drittkonditionierten und
die Generäle zu überlisten?
    Während er nachdachte, erhielt er einen festen Stoß in den Rücken. Er fuhr herum. Hinter ihm
stand ein General mit erhobener Waffe. Seine Gesten waren nicht mißzuverstehen.
    Die fünf Gefangenen sollten abtransportiert werden.
    »Sie werden uns jetzt in die vorbereitete Unterkunft bringen«, erklärte Lloyd. »Die Flucht
werden sie uns allerdings erst später ermöglichen.«
    Einer der Generäle deutete auf einen Durchgang im Hintergrund der Halle. Die Männer wurden in
einen schlauchartigen Gang geführt, der völlig transparent war. Haagard hatte das Gefühl, sich
inmitten des Meeres zu bewegen. Der Gang führte durch einen Park und an Kristallgebäuden vorüber.
Schwimmroboter und Schwärme winziger Fische begleiteten sie auf ihrem Weg. Ab und zu stieß ein
Fisch gegen den unsichtbaren Schlauch und drehte verwirrt wieder ab.
    Haagard spürte, daß der Gang allmählich anstieg. Sie näherten sich der Wasseroberfläche.
Haagards Hoffnung, sie würden das Meer verlassen, bestätigte sich jedoch nicht.
    Ihr Gefängnis war ein kuppelartiger Bau, der wie eine Blase dicht unter der Meeresoberfläche
schwebte. Auch hier war ein Teil der Wände durchsichtig.
    Der Sergeant warf einen Blick in ihr Gefängnis. Hinter ihm zogen sich die Generäle zurück und
schlugen die Tür zu. Unwillkürlich zuckte Big Mountain zusammen.
    Die gewaltigen Wassermassen, die ihr Gefängnis umgaben, waren das beste Fluchthindernis.

25.
    Das Warten wurde allmählich zur Qual.
    Weder von Navo-Nord noch von Modula II trafen Nachrichten ein.
    Perry Rhodan begann zu befürchten, daß er fünf Männer, unter ihnen den Mutanten Fellmer Lloyd,
tatsächlich verloren hatte.
    Er hütete sich jedoch, seinen Bedenken Ausdruck zu verleihen, weil er die schlechte Stimmung
der Zentralebesatzung kannte. Wenn er jetzt Pessimismus zu zeigen begann, würde das auf die Moral
der Raumfahrer eine verheerende Wirkung haben.
    Lediglich mit Atlan diskutierte Rhodan über die Möglichkeit eines Fehlschlags.
    Ungeduldig wanderten seine Augen immer wieder zur Uhr.

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