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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewisse Gleichgültigkeit in Haagard aufkommen.
    Hohle trat an seine Seite. Eine Zeitlang starrten sie gemeinsam in die Morgendämmerung und
lauschten auf das ferne Donnern eines beginnenden Unwetters.
    Olney und Lloyd waren bei Overmile. Sie versuchten, ihm das zu übermitteln, was er nie
besitzen würde: jene Entschlossenheit, die ihn auch in Situationen wie dieser den Mut behalten
lassen würde.
    »Alles in Ordnung, Sarge?« fragte Hohle.
    »Natürlich, Sir«, sagte Haagard. Dann, etwas leiser: »Tut mir leid, daß ich vorhin die Nerven
verlor.«
    »Ich kann es verstehen«, erwiderte der Eskimo.
    Haagard versuchte, das Gesicht des kleineren Mannes im Halbdunkel zu erkennen, doch das war
unmöglich.
    »Es kann losgehen, Sir!« rief Olney. »Overmile geht es verhältnismäßig gut.«
    Als sich die fünf Raumfahrer vom Dach des verfallenen Gebäudes abhoben, begann es zu regnen.
Haagard nahm den Helm vom Kopf und hielt ihn mit der Öffnung nach oben. Er hoffte, auf diese
Weise etwas Trinkwasser gewinnen zu können, wenn der Regen stärker wurde.
    Sie flogen eine halbe Stunde durch strömenden Regen. Haagard stellte fest, daß er den Boden
seines Helms mit Wasser bedeckt hatte. Er trank einen Schluck. Die Flüssigkeit war warm und hatte
einen unangenehmen Geschmack. Haagard spuckte aus und stülpte den Helm wieder über den Kopf.
Allmählich wurde der Regen kühler, aber die Luft war noch immer bedrückend.
    Haagard hörte auf zu schwitzen. Er öffnete den Brustverschluß des Kampfanzugs und ließ das
Regenwasser hineinlaufen. Es brannte in seinen Wunden, tat aber der vom Schweiß klebrig
gewordenen Haut gut.
    Inzwischen war es so hell geworden, daß Haagard die Umgebung in einem Umkreis von fünfzig bis
hundert Metern erkennen konnte. Er wußte, daß sich die Sichtverhältnisse nicht viel bessern
würden. Sie hatten die Sümpfe hinter sich gelassen. Nur noch einzelne Tümpel und morastige Seen
zeugten davon, daß sie sich im Sumpfgebiet befanden. Der Boden war schwarz und feucht. Olney, der
einmal kurz landete, sank bis zu den Knöcheln darin ein. Überall hatten sich große Lachen
gebildet. Stellenweise sah Haagard einige kümmerliche Gewächse.
    Die Suchroboter der Perlians erschienen nicht wieder. Trotzdem war Haagard sicher, daß sie
beobachtet wurden. Die Drittkonditionierten mußten inzwischen bemerkt haben, daß die Flüchtlinge
nicht beabsichtigten, ihr Raumschiff aufzusuchen.
    Endlich tauchten die ersten Gebäude größerer Industrieanlagen aus den Wolken auf.
    »Ich nehme die Gedankenimpulse mehrerer Generäle wahr«, teilte Lloyd den anderen Männern mit.
»Es sind jedoch alles Arbeiter, die nichts von unserer Anwesenheit wissen.«
    Die Terraner landeten zwischen zwei langgestreckten Hallen und wählten einen überdachten Anbau
als Versteck. Der Boden war mit einer Kunststoffmasse überzogen. Hinter den Hallen konnte Haagard
die Umrisse eines Turmes sehen.
    Der erschöpfte Wallen Overmile erhielt ein notdürftiges Lager eingerichtet. Er fiel sofort in
einen unruhigen Schlaf.
    »Hier sind wir vorläufig sicher«, sagte Hohle. »Ich werde bei Overmile bleiben. Leutnant
Olney, Sie suchen die nähere Umgebung ab. Haagard, Sie und Fellmer Lloyd gehen auf Wassersuche.
Außerdem müssen Sie versuchen, weitere Informationen über die Kristalle zu bekommen. Belauschen
Sie die Gedanken der Generäle in den einzelnen Gebäuden, Fellmer.«
    Wish ›Big Mountain‹ Haagard war froh, daß er nicht zurückbleiben mußte. Tatenloses Warten
hätte ihn nur unruhig gemacht.
    Der Mutant und Haagard verließen das notdürftige Versteck. Am Ende der Hallen blieb Fellmer
stehen und blickte sich um.
    »Diese beiden Hallen sind verlassen«, sagte er. »Auch innerhalb des Turmes hält sich niemand
auf.« Er hob einen Arm und deutete auf einige andere Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite des
freien Platzes. Sie waren nur undeutlich zu erkennen. »Dort sind Generäle«, sagte Lloyd.
    Haagard hoffte, daß der Telepath sich auf eine Untersuchung der unbewohnten Gebäude
konzentrieren würde, doch Lloyd ließ keine Zweifel daran aufkommen, daß er in die Nähe der
Generäle wollte.
    »Nur dort können wir weitere Informationen erhalten«, sagte er.
    »Wir brauchen Wasser, Sir«, erinnerte Haagard.
    »Ich weiß«, sagte Lloyd. »Glauben Sie nicht, daß ich als Zellaktivatorträger die Bedürfnisse
anderer Menschen nicht kenne. Ich würde es noch einige Zeit aushalten, aber Sie und die anderen

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