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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seufzte. Das bedeutete, daß sie weiterfliegen mußten, ohne eine längere Pause einlegen
zu können.
    Plötzlich hörte Haagard ein Summen. Es kam aus der Richtung der großen Industriegebiete und
wurde zunehmend lauter. Daran, daß Olney keine Antwort erhielt, erkannte der Sergeant, daß auch
die anderen den Lärm wahrnahmen.
    »Spüren Sie fremde Bewußtseinsströmungen?« wandte sich Hole Hohle an Fellmer Lloyd.
    »Nein«, sagte der Mutant. »Das Geräusch hört sich jedoch so an, als sei irgendein Flugkörper
hierher unterwegs.«
    Obwohl er nichts sehen konnte, hob Haagard den Kopf. Er fragte sich, was da herangeflogen kam,
und unbewußt stellte er sich einen dunklen, mächtigen Körper vor, der durch die Nacht huschte und
seinen Lärm als Drohung vorausschickte. Das Brummen wurde leiser, aber als Haagard aufatmete,
verstärkte es sich wieder.
    Es kreist über uns, dachte der Sergeant.
    Dann fingerte ein goldener Lichtstrahl durch die Dunkelheit.
    »Hinwerfen!« schrie Hohle.
    Haagard ließ sich zusammensacken, während das Licht über den Sumpf wanderte und alles –
Schlick, Morast, Gasblasen, Fäulnis und die Gebäude – in grelle Helligkeit tauchte. Die
Luft, von unerklärlicher Elektrizität gefüllt, schien plötzlich zu knistern. Haagard atmete
mühsam. Er barg den Kopf in den Armen, und in ihm war der Urinstinkt des gehetzten Wesens, das
wie gelähmt darauf wartete, daß der Raubvogel herabstürzte, um seine Klauen in den Körper des
Opfers zu bohren.
    Das Licht erreichte das Dach, brach sich an zahllosen Erhöhungen und glitt über die fünf
Männer hinweg.
    »Es sind Flugroboter!« rief Hohle. »Ein ganzer Schwarm.«
    Wish Haagard drehte sich zur Seite. Über ihm kreisten einige ovale Metallkörper. Sie waren
über zwei Meter lang und etwa vierzig Zentimeter breit. An beiden Enden trugen sie starke
Scheinwerfer. Da die Roboter in unterschiedlichen Höhen flogen, beleuchteten sie sich
gegenseitig.
    Die Minuten verstrichen, und die Roboter kreisten noch immer über dem verlassenen
Industriegebiet.
    »Warum greifen sie nicht an?« fragte Haagard nervös.
    »Wahrscheinlich handelt es sich nur um Suchroboter, die auf die nachfolgenden Kampfeinheiten
warten«, vermutete Olney.
    »Der Leutnant könnte recht haben«, sagte Lloyd. »Wir dürfen nicht länger hierbleiben.«
    »Wenn wir fliegen, folgen uns die Suchroboter«, wandte Hohle ein. »Ich glaube kaum, daß wir
schnell genug fliehen können, um sie abzuschütteln. Außerdem ist es für Overmile besser, wenn wir
hierbleiben.«
    Haagard stand auf. Er bezweifelte nicht, daß die Roboter empfindliche Ortungsgeräte besaßen,
mit deren Hilfe sie die fünf Flüchtlinge längst entdeckt hatten. Er versuchte, die Roboter zu
zählen. Es waren mindestens zwanzig. Während er sie beobachtete, entfernten sie sich von den
alten Hallen. Kurz darauf erloschen die Scheinwerfer. Das eigenartige Summen, das die Ankunft der
fliegenden Roboter begleitet hatte, verstummte völlig.
    »Sie haben sich zurückgezogen«, sagte Hohle verblüfft. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Vielleicht sind die Kampfeinheiten schon im Anflug«, vermutete Overmile.
    »Nein«, sagte Olney. »Die Perlians nehmen offenbar an, daß wir früher oder später doch
versuchen werden, zur Space-Jet zu gelangen. Damit kämen wir ihren Plänen entgegen. Sie warten
also ab und beobachten uns. Erst wenn sie feststellen, daß wir uns dem Diskusschiff fernhalten,
werden sie uns angreifen lassen.«
    »Ich stimme den Überlegungen Leutnant Olneys zu«, sagte Fellmer Lloyd. »Auf jeden Fall sollten
wir jetzt weiterfliegen, wenn Overmile dazu in der Lage ist.«
    »Es wird gehen«, sagte der Korporal.
    »Wir fliegen weiter landeinwärts«, bestimmte Hohle.
    Haagard ging zum Rand des Daches. Schlamm und Dreck an seinem Schutzanzug waren getrocknet,
ohne den intensiven Geruch zu verlieren. Der Gestank der Sümpfe umhüllte Haagard wie eine Glocke
und trug dazu bei, sein Befinden zu verschlechtern. Wenn er schluckte, zog sich seine Kehle vor
Trockenheit zusammen.
    Am fernen Horizont sah der Sergeant ein Wetterleuchten. Bald würde sich wieder ein Gewitter
entladen. Es war so schwül, daß Haagard glaubte, das Dach des Hauses sei geheizt. Da war
nirgendwo Kühle, wohin sie auch fliegen würden. Das Bewußtsein, Stunde um Stunde auf dieser Welt
bleiben zu müssen, auf der Flucht vor Perlians, Generälen und Robotern, auf der Jagd nach Wasser,
auf der Suche nach Sicherheit, ließ eine

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