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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich möchte sie
trotzdem als zutreffend bezeichnen«, erklärte Roi, zog ein weißes Spitzentuch aus der Tasche und
betupfte sorgfältig seine Lippen. »Schon viele große Männer sind daran zugrunde gegangen, daß sie
die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Selbstverständlich würden wir dem Solaren Imperium eine
angemessene Menge Howalgonium verkaufen, wenn wir die alleinigen Schürfrechte für Rubin
bekämen.«
    »Verkaufen!« explodierte Rhodan.
    »Ein Freihändler führt ein hartes, entbehrungsreiches Leben«, sagte Danton rührselig. »Er ist
darauf angewiesen, mit verständnislosen Mitgliedern der galaktischen Gesellschaft unrentable
Geschäfte zu machen.«
    Rhodan bewunderte widerwillig den Mut und die Entschlossenheit, mit denen Danton sein Ziel
verfolgte. Der Freihändler mußte sich der Tatsache bewußt sein, daß er Forderungen stellte, die
gegen die gültigen Gesetze verstießen.
    »Moralisch gesehen kann ich Danton verstehen«, sagte Atlan. »Auch mir gegenüber hat er
klargemacht, daß er diesen Planeten haben will.«
    »Ich kann keine Zusage treffen, die gegen Gesetze verstößt«, erwiderte Rhodan. »Es geht auch
nicht an, daß wir einen Präzedenzfall schaffen. Was wir heute den Freihändlern erlauben, werden
später andere Interessengruppen auch fordern.«
    »Keine Interessengruppe kann Ihnen ein Gerät bieten, das mit dem Halbraumspürer zu vergleichen
ist«, bemerkte Oro Masut.
    »Mein Leibwächter hat mit schlichten Worten meine eigene Meinung ausgedrückt«, fügte Danton
hinzu. »Wenn Sie von einem Präzedenzfall sprechen, kann man es auch umgekehrt verstehen. Demnach
wäre jede Interessengruppe gezwungen, dem Solaren Imperium irgendein wichtiges Gerät zur
Verfügung zu stellen, bevor sie ihre Forderung nennen darf. Wir sind Händler. Wir wissen, daß es
in der Galaxis nichts zu verschenken gibt. Deshalb glauben wir, daß der Halbraumspürer einen
gerechten Gegenwert für unsere Forderungen darstellt.«
    »Unterstütze ihr Anliegen«, drängte Atlan. »Du weißt, daß dein Wort großes Gewicht hat. Wenn
du im Sinne Dantons entscheidest, wird das Solare Parlament die Zustimmung erteilen und dem
endgültigen Vertragsabschluß nichts in den Weg legen. Es wird für diesen konkreten Fall eine
Ausnahmeregelung beschließen, so daß der Vertrag ratifiziert werden kann. Gib Danton dein Wort,
damit der Halbraumspürer in der Zentrale dieses Schiffes aufgestellt wird.«
    Rhodan wandte sich an Danton. »Bis wann könnte die Montage beendet sein?«
    »Bis zum sechsten November«, erwiderte Danton sofort. Danton hatte offenbar überhaupt nicht
damit gerechnet, daß man ihn abweisen könnte. Rhodan schüttelte unwillkürlich den Kopf. Roi
Danton verfügte tatsächlich über ein erstaunliches Selbstbewußtsein.
    »Sie können mit der Installation beginnen«, sagte Rhodan schweren Herzens. »Ich bin bereit,
mit Ihnen einen Vorvertrag zu machen, den ich dem Solaren Parlament zur Genehmigung vorlegen
werde. Genügt Ihnen mein Wort, daß ich Ihr Anliegen vor den Abgeordneten unterstützen werde?«
    Danton lächelte nicht.
    »Ihr Wort als Ehrenmann genügt mir, Grandseigneur«, sagte er ruhig. »Gestatten Sie, daß ich
mich jetzt zurückziehe, um die nötigen Vorbereitungen zu veranlassen?«
    Seine Hand fiel auf den reichverzierten Knauf des Degens herab. Die Degenspitze wippte nach
oben. Roi Danton setzte seinen Dreispitz auf und verließ zusammen mit seinem ertrusischen
Begleiter die Zentrale der CREST IV.

8.
    Roi Danton knöpfte sorgfältig seine Merveilleux-Weste zu. Er gab Oro Masut einen
Wink, und die beiden Männer kletterten aus dem Beiboot der FRANCIS DRAKE. Draußen im Hangar
wartete ein junger Leutnant auf Danton und seinen Leibwächter.
    »Ich bin Leutnant Luigi Bernardo«, stellte er sich lächelnd vor. »Ich werde Sie in die
Zentrale bringen.«
    »Sehr liebenswürdig, Monsieur«, sagte Danton. »Allmählich gewöhnt man sich offenbar auch an
Bord des Flaggschiffs der Solaren Flotte an gute Manieren.«
    Bernardo, der nur etwas über 1,60 Meter groß war, schien sich nicht an dem eigenartigen
Verhalten des Freihändlers zu stören. Er grinste ungeniert und übernahm die Führung.
    »Wie sieht es in der Zentrale aus?« fragte Danton, als sie nebeneinander durch den
Antigravschacht schwebten. »Ist die Montage des Halbraumspürers beendet?«
    »Vor wenigen Augenblicken«, berichtete Bernardo. »Aber das wissen Sie sicher, Monsieur
Danton.«
    »Ja, meine

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