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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sehen.
    Keeg mußte eine alte, zum größten Teil ausgestorbene Welt sein.
    »Durchmesser 13.917 Kilometer«, meldete Leutnant Terminow. »Rotation etwa 30,6 Stunden,
Schwerkraft 1,13 Gravos.«
    »Mittlere Temperatur liegt zur Zeit bei 27 Grad Celsius plus«, ergänzte Mark Berliter.
    »Keine einfallenden Ortungsimpulse!«, rief Luigi Bernardo. »Ich glaube, das Anti-Ortungsfeld
dieser Kiste hält, was der König der Freihändler versprochen hat.«
    »Soviel ich weiß, lügt Roi Danton nie«, bemerkte Helge, »außer, wenn es unbedingt nötig
ist.«
    »Eine wahrhaft salomonische Feststellung!«
    Mark Berliter grinste.
    »Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich's Wetter, oder es bleibt, wie es ist!«
    »So hatte ich es nun wieder nicht gemeint«, protestierte Helge Shrimpf. »Ich wollte nur
sagen …«
    »Starke Energieechos!« schrie Leutnant Bernardo dazwischen. »Dort unten laufen große
Energieaggregate!«
    Sofort beugte sich Shrimpf wieder über sein Okular.
    Die Anlagen eines riesigen Raumhafens gerieten in sein Blickfeld – und auf den
Abstellfeldern …
    Helge schaltete den Projektor dazu.
    Das Bild, das vom Elektronenteleskop aufgenommen wurde, konnte nun von allen Männern deutlich
auf dem großen Projektorschirm gesehen werden.
    »Das sind doch …!« stieß Pandar Runete erregt hervor.
    »Birnenraumschiffe!« brüllte Terminow. »Die gleichen birnenförmigen Konstruktionen, denen die
OMASO damals begegnete!«
    Leutnant Helge Shrimpf spürte, wie sein Herz bis zum Hals hinauf hämmerte.
    »Wie viele Kristallballungen mögen dort unten wohl liegen?« Luigi Bernardos Stimme
klang belegt.
    Kein Wunder, denn wenn dort unten große Mengen gigantischer Kristallballungen lagen, reichten
die hypnosuggestiven Schwingungen auf jeden Fall weit genug, um die SANGLIER zu erfassen.
    »Wir gehen tiefer!« gab Major Runete bekannt.
    Helge Shrimpf schluckte hörbar.
    Alles in ihm verkrampfte sich bei dem Gedanken daran, daß sie noch näher an die Quelle der
geistigen Beeinflussung herangehen sollten. Er sagte sich, daß die Howalflektor-Netze ihn und die
Gefährten gegen die Kristallschwingungen immunisierten – aber das beruhigte ihn kaum. Selbst
wenn die Wissenschaftler der Freihändler die Netze getestet hatten, so besagte das noch lange
nichts über die Bewährung vor Keeg. Roi Danton hatte nur wenige Kilogramm erbeutete Kristalle zur
Verfügung gehabt, wenn es überhaupt so viele gewesen waren; dort unten aber lagerten vielleicht
Tausende von Tonnen …
    »Reduzierung der Flughöhe mittels Schwerkraftmanöver auf dreißig Kilometer!« befahl Pandar
Runete.
    Helge fühlte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach.
    Zögernd wandte er sich vom Teleskop ab und legte die Finger über die Tasten des Reglers.
    »Was ist los, Leutnant Shrimpf?« fragte Runete scharf.
    »Nichts, Sir«, erwiderte Helge leise.
    Seine Finger schienen selbständige Wesen zu sein, die entgegen seinem eigenen Willen die
notwendigen Schaltungen für das Schwerkraftmanöver ausführten.
    Warnsignal!
    Zusammenpressender Druck.
    Stöhnen in den Helmempfängern.
    Und ständig das Lauschen in den eigenen Geist.
    War man noch Mensch – oder bereits willenloses Werkzeug unheimlicher Kräfte?
    »Ende!«
    Der Ruf Pandar Runetes drang wie aus weiter Ferne an Leutnant Shrimpfs Ohr.
    Mit letzter Kraft drückte er den Minus-Knopf.
    Grenzenlose Erleichterung überschwemmte ihn, versetzte ihn in einen Rauschzustand – bis
die unerbittliche Stimme des Majors mit gewohnter Härte die nächsten Befehle erteilte.
    Niemand fand genug Zeit, um sich in irgendwelchen düsteren oder erfreulichen Betrachtungen zu
verlieren.
    George Terminow lachte plötzlich.
    »Sie können uns nichts anhaben!« brach es aus ihm heraus. »Wir sind noch wir selbst! Wißt ihr,
was das bedeutet?«
    »Es bedeutet, daß nichts uns daran hindern wird, unseren Auftrag auszuführen, Leutnant!« wies
Runete ihn zurecht. »Wenn wir wieder an Bord der CREST sind, können Sie meinetwegen Ihren
Gefühlen freien Lauf lassen, aber nicht, solange der Auftrag noch nicht erfüllt ist!«
    Terminow schwieg.
    Von nun an führten die Männer ihre Arbeit wieder mit der antrainierten Sachlichkeit und
Schnelligkeit aus. Das Aufnahmematerial häufte sich, dazu kamen die gespeicherten Ortungs- und
Peildaten.
    Raumhafen über Raumhafen tauchte auf und versank hinter dem Horizont. Tausende und aber
Tausende Raumschiffe standen auf ihnen. Gigantische Werftanlagen erstreckten

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