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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von dem Sibala gesprochen hatte, entpuppte sich als weitläufige
Zimmerflucht, in der eine Anzahl bequemer Sitzgelegenheiten und noch mehr niedrige Tischchen aus
einem stark gemaserten Holz standen.
    Wachen in roter Lederbekleidung schleppten schwer an gefüllten Kristallkrügen.
    Einen Augenblick lang sah sich Perry Rhodan nach einem Becher oder Glas um – dann
bemerkte er leicht belustigt, daß die Guerillas recht trinkfeste Zeitgenossen waren. Roumbaki
setzte den Krug einfach an die Lippen und trank in durstigen Zügen.
    Rhodan tat es ihm nach.
    Es war ein vorzüglicher, harziger Wein, wie Perry Rhodan anerkennend nach dem ersten Schluck
zugab.
    Er stellte seinen Krug auf einem niedrigen Tischchen ab.
    »Um zu meiner nicht beantworteten Frage zurückzukehren: Wie viele dieser Kristallplaneten gibt
es?«
    Er blickte erwartungsvoll auf Sibala.
    »Neunundzwanzig!« kam die Antwort des Shanganten aus dem Translatorgerät.
    Man schrieb noch immer den ersten Dezember 2435.
    Das unerträglich grelle Licht der beiden Sonnen warf lange Schatten über das Land; der
siebzehnstündige Tag neigte sich seinem Ende zu.
    Kurz bevor die beiden Sonnen unter den Horizont sanken, erhob sich auf dem Raumhafen das
urweltliche Röhren eines startenden Schiffes.
    Der tobende Feuerstrom aus den mächtigen Brennkammern des elfhundert Meter langen und an
seiner breitesten Stelle sechshundert Meter durchmessenden Birnenraumschiffes erzeugte lang
anhaltenden Donner von starker Intensität.
    Kurz darauf durchstieß das Raumschiff die optische Tarnkappe über dem Raumhafen, brachte
binnen Sekunden die Lufthülle des Planeten hinter sich und entfernte sich dann mit ständig
wachsender Beschleunigung in den Raum hinaus.
    Noch immer war die Fahrt relativ langsam.
    Die Navigatoren hatten alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, daß das Schiff von den
ungeheuren Gravitationskräften der beiden Sonnen ins Verderben gerissen wurde.
    Es war jedesmal ein Vabanquespiel, die Schwerefelder der Sonnen gegeneinander auszuspielen,
die dadurch entstanden, daß eine Distanz von nur zehn Millionen Kilometern diese Sonnen
voneinander trennte.
    Nach mehreren Stunden hatte das Schiff auch die gigantischen Wasserstoffwolken durchstoßen,
die wie ein dichter Ring um das Boul-System lagen und das bestimmende Kennzeichen für dieses
Separatzentrum im äußeren Spiralarm der Großen Magellanschen Wolke darstellte.
    An Bord dieses von Kapitän Trikort befehligten Raumers befanden sich zehn Terraner, die
durchweg Funkspezialisten waren. Sie sollten den Kontakt zu den terranischen Einheiten
herstellen, die irgendwo in den Tiefen der Großen Magellanschen Wolke standen und nach den
Entführten Ausschau hielten.
    Ohne Rücksicht auf die Einpeilungsgefahr durch perliansche Kampfverbände ließ Trikort die zehn
Terraner funken, was die Aggregate und Antennen seines Schiffes hergaben.
    Vorerst schienen sie jedoch keinen Erfolg zu haben.

22.
    Der Schlachtkreuzer KARTIKA SARI schien bewegungslos im sternfunkelnden Raum zu
schwimmen.
    Dieser Eindruck war jedoch falsch.
    In Wirklichkeit bewegte sich der fünfhundert Meter durchmessende Kugelraumer mit genau
zweiunddreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit im Normalflug durch die Große Magellansche
Wolke.
    Die KARTIKA SARI stand ganz am rechten Ende einer gedachten Linie von dreitausend Lichtjahren
Länge. Sie hatte den Auftrag, Lebenszeichen von Perry Rhodan und den übrigen Männern der
Einsatzgruppe Modula aufzuspüren. Eine Aufgabe, die inzwischen manchen Mann an Bord der KARTIKA
SARI an den Rand nervlichen Ruins geführt hatte, wie Oberst George O'Connor mißgelaunt zugeben
mußte.
    Der Kommandant des Schlachtkreuzers, ein kleiner, drahtiger Mann von vierundvierzig Jahren und
mit einem Alltagsgesicht, hatte schlechte Laune.
    Würde man seine Besatzung fragen, so käme heraus, daß er meistens schlechter Laune war.
Innerhalb des 82. GSV nannte man ihn in negativer Anlehnung an General Ems Kastori, den
›Heiteren‹, nur den ›Mürrischen‹. Es gab fast keinen Tag, an dem George O'Connor nicht seine
sauertöpfische Stimme erschallen ließ, um seine schlechte Laune an einem meist völlig
Unschuldigen zu demonstrieren.
    Heute war es jedoch besonders schlimm.
    Zwei Faktoren waren daran schuld.
    Einmal die Tatsache, daß er wieder zuviel gegessen hatte – was unweigerlich ein starkes
Sodbrennen hervorrief –, zum anderen der Umstand, daß sein Zweiter Offizier, Steven Allen,
ernstlich

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