Silberband 035 - Magellan
Danger I landeten und in das
Planeteninnere vordrangen, wo sie von den Impulsen des Mutterkristalls überrascht werden würden.
Sie rechneten aber offensichtlich nicht damit, daß wir inzwischen die Positionsdaten der übrigen
Kristallplaneten besitzen könnten. Anderenfalls hätten sie dort ebenfalls besondere
Abwehrmaßnahmen getroffen. Die Sorglosigkeit, ja Leichtsinnigkeit der Perlians mag seltsam
erscheinen, aber ich gebe zu bedenken, daß wir ähnliche Phänomene bereits des öfteren beobachtet
haben; daß Wesen, die im Auftrag von höhergestellten Mächten agieren, immer wieder entscheidende
Fehler begehen, die uns zum Vorteil gereichen. Und die Perlians dürften, nach allem, was wir
bisher über sie wissen, zweifellos im Auftrag einer uns noch unbekannten Macht handeln.«
Der Wissenschaftler machte eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen. Als er sah, daß
seine Zuhörer keine Anstalten machten, ihm zu widersprechen, fuhr er fort:
»Dennoch haben wir nur einen Teilsieg errungen. Die Gefahr, die von den Kristallplaneten
ausging, ist zwar beseitigt, aber noch immer gibt es eine uns unbekannte Menge von
Kristallballungen, die sich irgendwo in der Großen Magellanschen Wolke befinden. Von diesen
Kristallen wissen wir nicht, ob sie den Umwandlungsprozeß mitgemacht haben. Wir wissen auch
nicht, wie die Perlians auf die jüngsten Ereignisse reagieren werden.«
Rhodan nickte.
»Wir werden uns um dieses Problem kümmern.«
»Ganz recht, Grandseigneur«, bemerkte Danton. »Aber ich bitte Sie, damit noch einige Tage zu
warten. Ich habe nämlich veranlaßt, daß eine weitere Ladung Howalflektorhelme hierhergebracht
wird. Es handelt sich um 100.000 Helme. Damit könnten alle in Frage kommenden Einsatzgruppen
ausgerüstet werden. Mit der Ankunft des Transportschiffes ist in den nächsten Tagen zu
rechnen.«
Rhodan war für einen kurzen Augenblick sprachlos. Doch er verzichtete diesmal darauf, den
Freihändler wieder einmal nach seiner Bezugsquelle zu fragen. Er wußte, daß er auch heute keine
befriedigende Antwort erhalten würde.
»Einverstanden«, sagte er schließlich. »Ich werde veranlassen, daß die Raumschiffsverbände
vorerst an ihren Positionen verbleiben und die weitere Entwicklung abwarten. Inzwischen werden
wir geeignete Maßnahmen vorbereiten, um die Gefahr der Hypnokristalle endgültig zu beseitigen.
Unser nächstes Ziel werden die sogenannten Programmierungswelten sein.«
Einige Tage später.
Für Perry Rhodan war es fast ein historischer Moment, als er den Befehl zur ›Operation
Sinfonie‹ gab.
In den vergangenen Tagen war es zu keinen Zwischenfällen gekommen, so daß die Vorbereitungen
zu der bevorstehenden Aktion in Ruhe getroffen werden konnten.
Mit Hilfe der Gurrads hatte man den Standort von acht Programmierungswelten ermittelt. Welten,
auf denen die gleichen Anlagen installiert waren wie auf Modula II. Welten, die ein gefährliches
Potential beherbergten.
Während die Vorbereitungen zur Ausschaltung dieser Welten in die entscheidende Phase liefen,
konzentrierte sich Rhodan auf eine bereits bekannte Welt: Keeg!
27.
Die rotgelbe Sonne, nach einem heldenhaften terranischen Prospektor Keegans Stern
genannt, war für den Großadministrator des Solaren Imperiums mehr als nur ein Stützpunkt-System
der Hypnokristalle.
Auf dem zweiten Planeten dieses Sterns war er zum erstenmal seit der Invasion der
Kristallagenten auf eine auswertbare Spur gestoßen. Von da an hatte man die Machtzentren der
unheimlichen Gegner nach und nach aufrollen können.
Vor knapp 20 Stunden war der von Roi Danton angekündigte Freihändlerfrachter im
Brutstern-System angekommen und hatte 100.000 zusätzliche Howalflektorhelme mitgebracht. Diese
waren mittlerweile an die Flotte verteilt worden, so daß jedes in Frage kommende Landungskommando
damit ausgerüstet werden konnte. An Bord der CREST besaß man nunmehr 20.000 dieser Helme.
Noch immer wußte niemand, was aus den Kristallballungen außerhalb der Kristallwelten geworden
war. Es bestand jedoch der Verdacht, daß sie dem Umwandlungsprozeß nicht unterworfen wurden.
Deshalb hatte Perry Rhodan am 18.12.2435 Erdzeit eine koordinierte Flottenoperation unter der
Tarnbezeichnung ›Sinfonie‹ angeordnet.
Zu gleicher Zeit würden die zwanzigtausend Raumschiffe, die Reginald Bull zur Großen
Magellanschen Wolke geführt hatte, die achthundert Schiffe der 14. Schweren Offensiv-Flotte der
USO unter Admiral Con Bayth, die
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