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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte, waren längst
ausgebeutet.
    Weiter hinauszugehen, um neue Schürfvorkommen zu erschließen, würde bedeuten, daß man durch
diese Aktivität nur die Perlians auf sich aufmerksam machen würde.
    Also entfielen diese Rohstofflieferanten.
    Unter diesem Druck war man auf eine andere Idee verfallen.
    Die Magellanschen Guerillas versuchten bei ihren blitzartigen Angriffen auf Perlian-Welten
ständig Raumschiffe und Materialien aller Art in ihren Besitz zu bringen – was ihnen auch
immer gelang.
    Die erbeuteten Schiffe wurden repariert und neu zusammengebaut. Immer wieder, so daß sie
inzwischen ein wahrhaft abenteuerliches Aussehen besaßen.
    Was die Gurrads jedoch unter größten Opfern und Mühen zuwege brachten, waren neue und bessere
Triebwerke, so daß diese verwegenen Birnenraumschiffe wesentlich leistungsfähiger wurden, als sie
es vorher waren.
    Leise rief die Glocke über dem Bildschirm.
    Kapitän Trikort erwachte aus seinen Gedanken. Sekundenbruchteile benötigte er, um in die
Gegenwart zurückzukehren. Sekunden, in denen die Glocke abermals rief.
    Trikort drückte die Schaltleiste, und das Bild des Raumhafens löste sich auf. Ein Gesicht
erschien an seiner Stelle.
    Der Mann verneigte sich leicht. Seine silberfarbene Mähne fiel dabei über sein schmales,
durchgeistigtes Gesicht. Die sanfte Stimme des Shanganten sagte:
    »Kapitän Trikort?«
    »Ja?«
    »Der Rat der Drei möchte Sie unverzüglich sprechen – Sie und die Fremden, die sich in
Ihrer Gewalt befinden.«
    »Sofort?«
    Trikorts breites Gesicht drückte Unmut aus, als er fortfuhr:
    »Wir sind noch nicht einmal richtig auf dem Boden! Noch glühen unsere Düsen. Ich hätte meinen
Männern gerne einige Stunden Ruhe gegönnt.«
    Der Shangant hob die schmalen Schultern.
    »Tut mir leid, Kapitän«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Der Rat besteht darauf. Sie können ja
den Rest der Mannschaft, den Sie nicht zur Bewachung der Fremden benötigen, in die Kojen und zu
ihren Familien schicken.«
    Wortlos unterbrach Trikort die Verbindung.
    Er erhob sich, schloß mit wilden Bewegungen die Lederjacke über der Brust und schnallte den
Waffengurt etwas enger. Dann versetzte er dem Drehsessel einen Stoß, daß er um seine Achse
wirbelte, und verließ die Zentrale.
    Die Hitze traf sie wie ein wilder Schlag, als sie über die Rampe das Schiff
verließen. Innerhalb des Kessels mußten Temperaturen von annähernd vierzig Grad Celsius
herrschen. Die Männer sahen immer wieder eigentümliche Körper durch die Luft segeln. Es handelte
sich dabei um etwa zehn Zentimeter durchmessende Kugelgebilde von tiefblau leuchtender Farbe.
    Sie senkten sich bis dicht über die Gefangenen hinunter, segelten eine Weile unschlüssig über
sie hin und her, um dann schnell an Höhe zu gewinnen und zu verschwinden.
    Kein Windhauch regte sich. Binnen Sekunden waren die Terraner in Schweiß gebadet; Minuten
später klebte kein trockener Faden mehr an ihren Körpern. Die beiden Sonnen standen dicht
nebeneinander und loderten in einem fürchterlichen Licht.
    Umringt von schwerbewaffneten Guerillas trotteten Hunderte Männer über die scheinbar kochende
Fläche des Raumhafens auf einen deutlich markierten Kreis von hundert Metern Durchmesser zu, in
dem sie sich aufstellen mußten. Auch ihre Ausrüstung wurde schleunigst ausgeladen, stellten sie
erstaunt fest. Allerdings wurde sie auf einer anderen Kreisfläche auf einen Haufen geworfen.
    »Haben Sie eine Ahnung, was das bedeuten soll?« fragte John Harvey Roi Danton, der sich mit
seinem winzigen Spitzentüchlein den Schweiß vom Gesicht wischte.
    »Vermutlich befinden wir uns auf einem Lift, Monsieur.«
    »Eh!« Der Wissenschaftler sah erstaunt auf den König der Freihändler. »Lift?« wiederholte er
dann ungläubig. »Sind Sie sicher?«
    »So sicher wie ich weiß, daß mich diese verdammte Hitze hier umbringen wird, wenn wir nicht
bald aus dieser Bratpfanne verschwinden, zu der die Gurrads Raumhafen sagen.«
    Ein unmittelbar neben John Harvey stehender Leutnant sagte:
    »So ungewöhnlich ist diese Vermutung gar nicht. Wir wissen, daß dieses Volk seit Jahrhunderten
ständig auf der Flucht ist. Was liegt da näher als die Tatsache, daß es im Laufe dieser
Jahrhunderte gelernt hat, sich vorzüglich zu tarnen, zu verstecken. Und wo kann man das auf einem
Planeten am besten? – Dort!« Der Zeigefinger des Leutnants wies nach unten.
    Roi Danton schenkte dem jungen Mann ein halbes Lächeln.
    »Vorzüglich, Mann,

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