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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nährlösung wurde trotzdem immer wieder aufgefrischt, mit Sauerstoff und
allem anderen angereichert, was ein menschliches Gehirn zum Leben benötigt, und mit Informationen
aus der Außenwelt versorgt.
    Auch der Großalarm für OLD MAN erreichte die Gehirnrinde des dahindämmernden,
umnachteten Geistes.
    Der Impuls war so stark, daß er etwas fertigbrachte, das alles andere bislang
nicht fertiggebracht hatte. Er riß Rog Fanthers Bewußtsein vom Rand des dunklen Abgrunds zurück,
und mit plötzlich einsetzender Klarheit erfaßte der Geist des ehemaligen Captains die
Situation …
    Haluterähnliche, aber feindlich gesinnte Monstren hatten den Riesenroboter
überfallen – von ihnen war keine Spur mehr in dem gigantischen Gebilde zu entdecken. Die
Rezeptoren hätten es gemeldet. Dafür registrierten die Schaltbildtaster, daß zweitausend schwere
und überschwere Kampfroboter im Sinne der Feinde und zum Schaden der Menschheit umprogrammiert
worden waren.
    Diese zweitausend Kampfroboter befanden sich im Kampf mit drei zweifellos echten
Terranern.
    Rog Fanthers Geist erkannte ganz klar, daß er etwas unternehmen mußte, um sein
Lebenswerk für die Menschheit zu erhalten. Er wußte allerdings auch, daß seine letzten
Energiereserven unaufhaltsam verströmten und daß er bald endgültig über die Schwelle zum Jenseits
treten mußte.
    Dabei kam ihm zugute, daß der Gegner die Automatsteuerung und dadurch die
Zentralpositronik wieder aktiviert hatte, bevor er das Schiff verließ. Ohne diese Maßnahme wäre
das Gehirn nach wie vor hilflos in seiner Nährlösung geschwommen, unfähig, in die Geschehnisse
einzugreifen.
    Angesichts der Lage gab es nur eines, was er noch tun konnte: Er aktivierte die
geheime und bislang noch unentdeckte Fremdkörper-Vernichtschaltung, die selbst der
Zentralpositronik unbekannt war, so daß sie der unheimliche Gegner nicht außer Betrieb hatte
setzen können.
    Ein verstecktes Positronengehirn erwachte zu summendem Leben. Es kannte nur eine
Aufgabe: alle Fremdkörper außer echten Terranern und im Sinne der Menschheit programmierten
Robotern kompromißlos zu vernichten – oder den gesamten Riesenroboter zu zerstören, falls
extraterrestrische Intelligenzen bis in das Zentralgehirn vordringen sollten …
    Das FVS-Gehirn übernahm schlagartig sämtliche Kontrollfunktionen. Es setzte die
Steuerpositronik für die technischen Anlagen OLD MANs außer Betrieb. Die zweitausend
Kampfroboter, deren Programmierung nicht mehr den Sicherheitsvorschriften des FVS-Gehirns
entsprach, erhielten den Selbstvernichtungsimpuls. Die intelligenten Lebewesen wurden teilweise
geortet und dem Individualtest zugeführt.
    Die beiden atomaren Sprengkapseln entwickelten zwischen der äußeren und der inneren
Panzerwand eine furchtbare Wirkung. Die Außenwand platzte auf wie eine Eierschale unter den
Bewegungen des schlupfreifen Lebewesens.
    Doch als Perish Mokart und sein Vater von draußen zurückkehrten, wo sie Deckung gesucht
hatten, erlebten sie eine weitere Enttäuschung.
    Die Innenwand hatte standgehalten. Sie war geschwärzt, aber nicht einmal stellenweise zeigten
sich Schmelzflecken.
    »Molekularverdichtung«, murmelte Perish mutlos. »Dagegen kommt nicht einmal die Sprengkraft
aller unserer Vorräte an. Ohne Einverständnis des Zentralgehirns kommen wir nicht weiter. Wir
können umkehren, Vater.«
    »Umkehren …?« Cronot Mokart blickte seinen Sohn entsetzt und enttäuscht an. »Sagtest du
umkehren …? Ist das alles, was von deiner Tatkraft übriggeblieben ist?«
    Perish lächelte niedergeschlagen.
    »Mit Tatkraft kommt man nicht gegen molekülverdichtete Terkonitstahlwände an. Ein Mann muß
wissen, wann er am Ende ist.«
    Cronot fuhr herum, als er stampfende Schritte vernahm. Er lachte bitter und deutete auf die
Phalanx der Kampfroboter, die in etwa einem Kilometer Entfernung zum Sturm auf den Außenring der
Zentralkugel ansetzte.
    »Das ist tatsächlich das Ende«, murmelte er tonlos.
    Perish knirschte mit den Zähnen.
    »Bist du bereit, Vater?«
    »Ich bin bereit!« erwiderte Cronot Mokart hart.
    Sie warfen sich dort zu Boden, wo sie gerade standen. Vor sich breiteten sie ihre Waffen aus.
Dann warteten sie. In den hintersten Winkeln ihres Gehirns war immer noch ein Rest Hoffnung, sich
den Weg freikämpfen zu können.
    Als die Roboter auf etwa einen halben Kilometer herangekommen waren, hob Perish seine
Linearschleuder und legte eine Atomladung in die Ladungskammer.

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