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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch einige vorzüglich funktionierende Ortergeräte, die die Annäherung der vier
Jets wahrgenommen und in der üblichen Weise reagiert hatten.
    Nämlich indem sie die Verteidigungsmaschinerie des Forts aktivierten.
    Ein Teil der Streustrahlung rührte unmißverständlich von Fusionsmeilern her, und der gewaltige
Energieausstoß der Meiler floß unzweifelhaft zur Hauptsache in die Energiemagazine schwerer
Geschütze. Die Spur des Stützpunkts war damit gefunden, aber sie schien Redhorse ein Problem
aufzugeben, das womöglich noch härter zu lösen war als dasjenige, über das er sich bislang den
Kopf zerbrochen hatte.
    Die drei übrigen Jets wurden aufgefordert, Energietastungen anzustellen, die Quelle der
Streustrahlung zu bestimmen und die Resultate an CAESAR-1 zu übermitteln. Die Ausführung des
Befehls nahm zwölf Minuten in Anspruch. Redhorse verglich die übermittelten Resultate mit denen,
die Holl Vincent inzwischen erzielt hatte, und stellte fest, daß ihm nunmehr die Lage des
Punktes, von dem die angemessene Strahlung herrührte, bis auf plus-minus zweihundert Meter genau
bekannt war.
    Der Punkt lag nahezu senkrecht unter dem Felsen, auf den die vier Jets zuflogen, in rund
sechshundert Metern Meerestiefe.
    Er nahm das Mikrophon zur Hand.
    »CAESAR-1 an alle CAESARs. Wir haben gefunden, was wir suchen. Irgendwo dort unten gibt es
eine alte lemurische Anlage, deren Maschinen noch gut funktionieren. Wir gehen jetzt hinunter.
Bereiten Sie sich auf Tauchfahrt vor und folgen Sie meinem Manöver.« Er zögerte einen Augenblick,
während er darüber nachdachte, ob er den Männern sagen sollte, was ihm auf der Zunge lag. Dann
fuhr er fort: »Und halten Sie die Augen offen. Ich befürchte, das alte Fort wird uns nicht so
ohne weiteres an sich heranlassen wollen.«
    Sie bewegten sich in fünfhundert Metern Meerestiefe. Um sie herum war schwarze
Finsternis. Das bißchen Sonnenlicht, das Neptuns Oberfläche durch die dichte Wolkendecke
erreichte, hatte gegen fünfhundert Meter flüssiges Methan nicht die geringste Chance.
    Sie hatten anfangs eingebaute Scheinwerfer benutzt, um den Monitorschirmen wenigstens den
Abglanz eines Bildes zu entlocken. Aber kurz darauf war CAESAR-2 von einem Ding angegriffen
worden, von dem der Pilot behauptete, es sei so groß wie eine ganze Stadt. Die Meldung des
Piloten wurde durch die Beobachtung, die Frizz Eisner auf seinem Orterschirm machte,
unterstrichen und bestätigt. Ein Objekt von beeindruckender Größe, offensichtlich organisch und
belebt, hatte sich, wahrscheinlich vom Licht des Scheinwerfers angelockt, einer Jet angenommen.
Seine Absichten waren nicht klar erkennbar. Es mochte die Helligkeit als einen seltenen Genuß
empfinden oder als eine häßliche Störung in diesem Bereich ewiger Finsternis. Don Redhorse war
nicht willens, auch nur das geringste Risiko einzugehen. Er gab dem Kopiloten von CAESAR-1
Feuererlaubnis. Ein Glutball leuchtete auf und überstrahlte für Bruchteile von Sekunden die
lichtstarken Scheinwerfer. Der große Reflex des Ungeheuers auf Frizz Eisners Orterschirm löste
sich in Tausende von kleinen Bruchstücken auf, und CAESAR-1 meldete Sekunden später freie
Fahrt.
    Die Scheinwerfer wurden aus Anlaß dieses Vorfalls gelöscht.
    Daraufhin begann die Zahl der Reflexpunkte auf Eisners Schirm lawinenartig zu wachsen. Es
schien, als hätte das Licht der Scheinwerfer bislang die meisten Lebewesen dieses Meeres
abgeschreckt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt zählte der Rechner, der die Orteranzeige automatisch
auswertete, insgesamt zweitausendeinhundert großflächige Reflexe im Umkreis von einem Kilometer
um CAESAR-1, weiterhin rund achtzigtausend schwächere Anzeigen. Der kleinste Gegenstand, den der
Orter erfaßte, war immer noch mindestens so groß wie ein ausgewachsener Hummer. Von den
großflächigen Anzeigen rührten einige von Geschöpfen her, die mehr Volumen einnahmen als ein
fünfstöckiges Appartementhaus.
    Für Don Redhorse, und in noch größerem Maße für seine Männer, war diese Entfaltung mysteriösen
Lebens in den Tiefen eines mörderisch kalten Meeres auf einem lebensfeindlichen Planeten
faszinierend. Neptun hatte mit den übrigen Methanwelten des Sonnensystems – Jupiter, Saturn
und Uranus – gemeinsam, daß er die Menschen der Erde auf Grund seiner mörderischen, absolut
unirdischen Oberflächenbedingung niemals zu jener Art Neugierde anzuregen vermocht hatte, die
neuentdeckten, fremden Welten im

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