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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kilometer Entfernung.
    Der Helmkom funktionierte einwandfrei.
    »Wenn wir springen, müssen wir Kontakt halten«, sagte Ras Tschubai und deutete auf die
Metallplatte. »Wir dürfen uns auf keinen Fall verlieren.«
    Gucky klopfte auf seinen Strahler.
    »Mir soll nur kein Roboter in die Quere kommen – den verwandle ich in hochwertige
Schmelzmasse.«
    Sie wußten, daß unter der Metallplatte ein senkrecht in die Tiefe führender Schacht war. Die
Schilderung Fancan Teiks war sehr anschaulich gewesen. Dieser Schacht mußte der Ausgangspunkt für
Querverbindungen sein, die nach allen Richtungen führten. Ehe sie teleportierten, schalteten sie
die Helmlampen ein.
    Als sie rematerialisierten, stürzten sie in die Tiefe. Sie waren geistesgegenwärtig genug,
sofort die Flugaggregate ihrer Kampfanzüge einzuschalten. Die Fallbewegung hörte auf und ging in
langsames Gleiten über. Sie sahen sich um.
    Alle fünfzig Meter unterbrach ein etwa zwei Meter breites Stahlband die Schachtwände. Jedes
bildete eine Art Laufsteg, auf dem man die in alle vier Richtungen in den Fels hineinführenden
Gänge erreichen konnte. Auf diesen Laufstegen lagen die von Fancan Teik erwähnten Skelette. Es
war offensichtlich, daß die Lebewesen versucht hatten, durch den Schacht die Oberfläche des
Planeten zu erreichen. Und hier hatte sie ihr Schicksal ereilt. Die Gänge selbst waren mehr als
fünf Meter hoch und fünf Meter breit.
    Gucky und Ras Tschubai ließen sich weiter in die Tiefe sinken. Sie hätten schon hier oben mit
ihrer Suche beginnen können, aber es war ihr Hauptziel, die Maschinenanlagen und
Energiegeneratoren zu finden. Und die waren mit ziemlicher Sicherheit so tief wie möglich unter
der Oberfläche installiert worden.
    »Die Skelette da – das waren Haluter«, flüsterte Gucky. »Unglaublich, aber offensichtlich
doch wahr. Mehr als 32 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt Skelette von
Halutern!«
    Nach langem Fall landeten sie auf festem Boden. Der Schacht war zu Ende. Auch hier führten
Gänge in vier verschiedene Richtungen. Ein ganz feines Summen, nur über das spezielle
Vibrations-Mikrophon hörbar, wies ihnen den Weg. Auch hier unten, im Innern des Planeten, gab es
keine Atmosphäre. Es war aber ziemlich sicher, daß es sie einmal gegeben hatte. Als Ras Tschubai
seine Hand auf den glatten, rotblauen Edelstahl legte, spürte er das Vibrieren einer entfernt
laufenden Maschine.
    Als sie ein Stück gegangen waren, blieben beide plötzlich wie auf Kommando stehen. Auf der
rechten Seite war die glatte Wandung des Ganges unterbrochen und durch Eisengitter ersetzt
worden. Eigentlich war es kein Gitter, sondern eine Reihe dicht aneinander stehender Säulen, jede
von ihnen an die zwanzig Zentimeter dick. Kleine Öffnungen in der Decke bewiesen, daß es als
zusätzlichen Schutz noch eine Energiewand gegeben hatte. Hinter dem Säulengitter aber lag ein
riesiger Raum, der mit Bergen von Skeletten angefüllt war. Es war der grausigste Anblick, den die
beiden Teleporter jemals gesehen hatten. Schweigend standen sie da und starrten auf die stummen
Zeugen einer schrecklichen Katastrophe.
    Wer war es gewesen, der die hilflosen Gefangenen getötet hatte?
    Kein einziger Laut war zu vernehmen. Nur über das Spezialmikrophon kam immer noch das ferne
Summen. Statt die Stille zu stören, unterstrich es sie nur.
    »Ein Gefängnis! Das hier unten war ein Gefängnis.« Ras Tschubai lehnte sich gegen eine der
Säulen, als könnten ihn seine Füße nicht mehr tragen. »Vielleicht ist der ganze Planet einmal ein
Gefängnis gewesen. Und alle Skelette stammen von Lebewesen, die den Halutern ähnlich waren.«
    »Aber warum hat man sie hier eingesperrt? Warum hat man sie alle an einer Stelle konzentriert
und dann umgebracht? Das muß doch einen Grund gehabt haben.«
    »Natürlich hatte das einen Grund. Vielleicht finden wir ihn sogar heraus. Aber ich bezweifle
es sehr. Die schrecklichen Geschehnisse müssen schon viele tausend Jahre zurückliegen. Wenn es
jemals organische Wächter gegeben hat, dann sind diese längst ausgestorben. Was geblieben ist,
das ist die Automatik. Und die wollen wir abschalten, wenn wir können.«
    Sie gingen weiter. Sie fanden immer wieder neue Abteilungen mit Skeletten. Das Summen der
Maschinen wurde nicht lauter, war aber überall. Auf das Vibrations-Mikrophon konnten sie sich
nicht verlassen. Die Wände aus dem rotblauen Edelstahl wirkten wie ein vollendeter Leiter. Die

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