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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zerfallserscheinungen der
fremden Raumschiffe sichtbar. Überall waren Nähte und Verstrebungen geplatzt. Steuerdüsen, die
toten Augen glichen und längst ausgebrannt waren, gruppierten sich in der Mitte der
Schiffsrümpfe. Nirgends sah man Spuren, die auf Reparaturarbeiten hindeuteten. Die Fremden
schienen solche Bemühungen für sinnlos zu halten.
    Poindexter drehte sich um und warf dem Mutanten einen kurzen Blick zu.
    John Marshall schien unter dem Ansturm primitivster Instinkte zu leiden, denn sein Gesicht war
wie im Krampf verzogen.
    Poindexter ließ sich seine innere Unruhe nicht anmerken. Er wußte, daß nicht nur Perry Rhodan,
sondern auch die meisten Wissenschaftler in der Nähe der Ortungsanlage standen, um jede
Veränderung sofort wahrnehmen zu können.
    »Soll ich jetzt abstoppen, Sir?« fragte Tschai Kulu.
    Poindexter bewunderte die Gelassenheit des Afroterraners. Nichts schien den Major aus der
Fassung bringen zu können.
    »Wir fliegen weiter«, ordnete Rhodan an. »Sehen Sie das Schiff halb links vor uns, das
ziemlich weit in den Raum ragt?«
    »Meinen Sie das nur mit dem Bug am Pulk verschweißte?«
    »Ja«, sagte Rhodan. »Es scheint noch sehr gut erhalten zu sein. Stoppen Sie die KC-21 in einer
Entfernung von fünfhundert Metern zu diesem Schiff.«
    Kulu bestätigte den Befehl.
    Poindexter schluckte ein paarmal, um das Angstgefühl zu vertreiben, das in ihm aufsteigen
wollte. Er hielt es für leichtsinnig, die FORKED TONGUE so nahe an den Pulk heranzubringen. Aber
Rhodan war der Chef. Er mußte wissen, was er tat.
    »Nun, John?« wandte Rhodan sich an den Telepathen. »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Die Tiere an Bord dieser Schiffe müssen wahre Bestien sein«, berichtete der Mutant mit
angestrengter Stimme. »Wenn mich nicht, alles täuscht, herrscht dort drüben großer Mangel an
Nahrungsmitteln. Die Tiere sind vor Hunger zum Teil halb wahnsinnig.«
    »Mich wundert, daß sie überhaupt noch etwas zum Fressen finden«, sagte Melbar Kasom.
»Normalerweise müßten sie längst ausgestorben sein.«
    Rhodan lachte auf.
    »Kasom ist unser Spezialist, was das Essen angeht«, sagte er. »Wenn die fremden Tierchen
seinen Appetit entwickeln würden, hätten sie sich wahrscheinlich schon gegenseitig
aufgefressen.«
    Der Ertruser verzog beleidigt das Gesicht.
    »Sie tun mir unrecht, Sir«, knurrte er. »Sie wissen, wie sehr ich mich beherrschen kann, wenn
es darauf ankommt.«
    Das Schiff, das Rhodan als Ziel bestimmt hatte, war jetzt so nahe, daß Poindexter die
eigenartige Maserung in der metallischen Außenfläche erkennen konnte. Er vermutete, daß es sich
um einen unbekannten Farbstoff handelte, der einen bestimmten chemikalischen Prozeß durchgemacht
hatte. Nur daher konnte das seltsame Aussehen der Schiffshülle kommen.
    Das Heck des Schiffes ragte drohend in den Raum. Der übrige Pulk wirkte auf diese Entfernung
wie ein sinnloses Gewirr von großen Metallstreben. Poindexter wartete darauf, daß die
Ortungsanzeige für Energiequellen stärker ausschlagen würde, aber nichts geschah. Die Fremden
schienen die Annäherung der KC-21 mit Gelassenheit hinzunehmen.
    Irgendeine Verteidigungsmaßnahme wäre Poindexter logischer erschienen.
    Sein Mißtrauen wuchs. Wollte man sie in eine Falle locken? Er konnte sich nicht vorstellen,
daß die Wesen, die diese Schiffe gebaut hatten, angstvoll in einer Ecke kauerten und abwarteten,
was nun geschehen würde. Der Flugbalken bewies, daß die Unbekannten unternehmungslustig
waren.
    Die Normaltriebwerke der KC-21 dröhnten noch einmal auf, dann stand die Korvette unbeweglich
im Raum.
    »Bleiben Sie auf Ihrem Platz, Major«, sagte Rhodan zu Tschai Kulu. »Es kann sein, daß wir
schneller von hier verschwinden müssen, als uns lieb ist.«
    »Was haben Sie jetzt vor?« erkundigte sich Marshall.
    »Das habe ich bereits erklärt«, antwortete Rhodan. »Ich werde mit ein paar Männern die FORKED
TONGUE verlassen und versuchen, an Bord des anderen Schiffes zu gelangen.«
    Auf Rhodans Befehl hatte die KC-21 zu funken begonnen. Die Funksprüche wurden mit
Hilfe von Bildern der Gedankenaufzeichner verständlicher gemacht. In der Hauptschleuse wartete
Rhodan zusammen mit neunzehn anderen Männern darauf, daß die Fremden an Bord der Walzenschiffe
auf irgendeine Weise antworten würden.
    Es geschah jedoch nichts. Entweder konnten die unbekannten Raumfahrer die Funksprüche nicht
empfangen, oder sie legten keinen Wert darauf, mit den Terranern in

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