Silberband 038 - Verschollen in M 87
Marshall.
Malvas zögerte.
»Was haben Sie denn?« erkundigte der Mutant sich ungeduldig. »Wollen Sie warten, bis ein paar
Aufseher hier auftauchen? Beeilen Sie sich!«
»Der Sender«, entgegnete Malvas. »Wir müssen ihn unbedingt zurücklassen. Wenn es tatsächlich
ein Kontrollgerät ist, müssen wir dafür sorgen, daß es in siebzehn Minuten erneut einen Impuls
abstrahlt.«
»Sie haben recht!« bekannte der Telepath. »Wo kann er den Sender tragen?«
Malvas tastete den Bewußtlosen ab. Er fand jedoch nichts, außer einem Gürtel von zehn
Zentimeter Breite. Die Schnalle wurde von einer ebenfalls zehn Zentimeter durchmessenden Scheibe
mit glatter Oberfläche gebildet.
»Der Gürtel!« rief Malvas triumphierend.
Er löste die Schnalle und wog den Gürtel nachdenklich in den Händen. Er hoffte, daß das Gerät
seine Aufgabe auch erfüllte, wenn der Träger nicht in der Nähe war.
»Verstecken Sie ihn zwischen den Pflanzen!« befahl Marshall. »Vielleicht brauchen wir ihn
noch.«
Malvas kam der Anordnung nach. Als er zurückkehrte, packten sie den Blauen und hoben sich mit
ihm vom Boden ab. Wenige Augenblicke später erreichten sie die Space-Jet.
Die Entführung des Aufsehers hatte ihnen keine Schwierigkeiten bereitet.
Der Blaue trug einen kurzen Leinenrock von brauner Farbe, der handbreit über den
Knien endete. Sein Oberkörper wurde von einer weiten Kittelbluse bedeckt, die aus dem gleichen
Material wie der Rock bestand und bis zu den Hüftknochen reichte. Dort wurde sie normalerweise
von einem breiten Gürtel zusammengehalten, aber der Gefangene der Terraner hatte den seinen auf
Truktan zurücklassen müssen.
Die Fußbekleidung des Aufsehers bestand aus Riemensandalen, die bis zur halben Höhe der Waden
hinaufgeschnürt waren. Der Fremde hatte weder Waffen noch andere Gegenstände bei sich getragen.
Seine einzige Ausrüstung hatte in dem Gürtel bestanden, den Malvas und Marshall auf Truktan
zurückgelassen hatten.
Der Blaue lag jetzt starr in einem zurückgekippten Pneumosessel in der Zentrale der CREST IV.
Er war von dem Suggestor Kitai Ishibashi behandelt worden.
Rhodan, Atlan sowie einige Offiziere und Mutanten umringten den Truktaner.
»Sie können mit dem Verhör beginnen«, sagte Ishibashi. »Er steht jetzt völlig unter
Hypnose.«
Rhodan nickte und trat auf den Blauen zu. Es fiel ihm auf, wie wenig das Gesicht des Aufsehers
dem eines Menschen glich, obwohl die Anordnung von Augen, Nase und Mund die gleiche war. Die
spitz zulaufenden Ohren und das Raubtiergebiß verliehen dem Gefangenen einen dämonischen
Gesichtsausdruck.
»Kannst du mich verstehen?« fragte Rhodan.
Der Mund des Aufsehers bewegte sich. Dann folgte eine kaum hörbare Bejahung in
Zentrums-Idiom.
»Wie heißt du?«
»Arkh Trol«, antwortete der Truktaner bereitwillig.
»Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, ihn auch jetzt unter Kontrolle zu halten«, warf Kitai
Ishibashi ein. »Sie können weitermachen.«
»Welche Aufgabe hast du in der Plantage, Arkh Trol?« fragte Rhodan.
»Ich bin Einholer«, kam die Antwort.
»Was ist das?«
»Ich überwache die Arbeiter, die mit dem Einbringen der Ernte beschäftigt sind. Außerdem bin
ich für die Kontrolle der Erntemaschinen zuständig.«
»Du trägst normalerweise einen Gürtel. Kannst du dich daran erinnern?«
»Ja«, sagte Arkh Trol leise.
»Wir haben festgestellt, daß dieser Gürtel in regelmäßigen Abständen ein Funksymbol sendet.
Ist das richtig?«
»Ja.«
»Kannst du uns erklären, welche Funktion dieser Gürtel besitzt?«
»Der Funkimpuls wird von einer Robotstation aufgefangen und ausgewertet«, berichtete der
Blaue. »Der Funkspruch enthält meine Rassezugehörigkeit, meinen Dienstgrad und meine Nummer. Auf
diese Weise läßt sich leicht feststellen, ob ich mich in meinem Arbeitsgebiet aufhalte.«
Rhodan atmete unwillkürlich auf. Wenn Marshall und Malvas den Gürtel nicht zurückgelassen
hätten, wäre Arkh Trols Entführung längst bemerkt worden.
»Du bist also anderen Wesen verantwortlich?« fuhr Rhodan mit dem Verhör fort.
»Ja«, antwortete Arkh Trol.
»Wer sind deine Vorgesetzten?«
Der Aufseher antwortete nicht. Rhodan wandte sich zu dem Suggestor um, der ratlos die Achseln
zuckte.
»Halten sich deine Herren in der Festung auf?« versuchte Rhodan es anders.
»Ja«, antwortete der Blaue.
»Wie sehen sie aus?«
Wieder keine Antwort. Im Gehirn des Gefangenen schien eine Barriere zu existieren, die
verhinderte, daß
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