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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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getäuscht, dachte Ralf Marten.
    Er erinnerte sich an Legenden über Hexen, die auf Besenstielen durch die Nacht ritten. Beim
Anblick des Flugkörpers hatte er unwillkürlich daran denken müssen.
    Marten sprang auf und ging in die Space-Jet. Kulu blickte überrascht auf, als der Mutant den
Kontrollraum betrat.
    Er wird mir nicht glauben, wenn ich ihm sage, was ich gesehen habe, dachte Marten.
Unschlüssig, ob er dem Major einen Bericht geben sollte, ging er vor den Kontrollen auf und
ab.
    »Ist etwas passiert?« erkundigte sich Kulu.
    Der Teleoptiker deutete auf die Ortungsanlage.
    »Haben Sie einen Impuls aufgefangen?« fragte er. »Oder haben die Massetaster
ausgeschlagen?«
    »Nein«, sagte Kulu gedehnt. »Worauf wollen Sie hinaus? Haben Sie irgend etwas gesehen?«
    »Ich muß mich getäuscht haben«, antwortete, Ralf Marten. »Ein paar Sekunden glaubte ich,
jemand ritte auf einem Balken durch die Luft.«
    »Jemand?« wiederholte Tschai Kulu. »Wie sah das Wesen aus?«
    »Es waren mehrere«, gab Ralf Marten zurück. Das Bild war auch in seiner Erinnerung noch so
klar, daß er sich unmöglich getäuscht haben konnte. Wahrscheinlich hatten die Unbekannten nur aus
Zufall die Schlucht überflogen. »Sie sahen aus wie riesige Kröten«, fuhr er fort. »Es war ein
unheimlicher Anblick.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn Sie wieder rausgehen«, meinte Tschai Kulu. »Es kann sein, daß
man uns entdeckt hat. Wenn es so ist, müssen wir handeln, bevor die Fremden hier auftauchen.«
    »Ja, Sie haben recht«, sagte Marten.
    Als er die Space-Jet verließ, sah er nur Wolken über sich hinwegziehen. Minute um Minute
verstrich, ohne daß der mysteriöse Flugkörper noch einmal auftauchte. Allmählich gelangte der
Mutant zu der Überzeugung, daß er sich von einer seltsam geformten Wolke hatte täuschen
lassen.
    Innerhalb weniger Sekunden drängten sich zwanzig Roboter im Eingang. Ihre
Ortungsbänder schimmerten in dunklem Rot. Rhodan ahnte, daß sie sich jetzt über Funk mit ihren
Auftraggebern verständigten. Die Waffenarme der Automaten waren drohend auf die beiden Männer
gerichtet. Rhodan sah, daß jeder Roboter vier Waffenarme besaß. Die beiden übrigen Arme waren mit
vielgliedrigen Greifklauen ausgerüstet und dienten offenbar zur Verrichtung komplizierter
Arbeiten. Auch im Zustand völliger Bewegungslosigkeit sanken die Roboter nicht auf den Boden,
sondern ließen ihre Prallfelder eingeschaltet.
    »Ich bin gespannt, was sie mit uns machen«, murmelte John Marshall.
    Er hatte diese Worte kaum gesprochen, als es schon losging. Die Roboter feuerten ihre Waffen
ab.
    Marshall hatte das Gefühl, als würde sein Körper in mehrere Teile zerrissen. Flüssiges Feuer
schien sich über seine Haut auszubreiten. Seine Umgebung veränderte sich zu einem Zerrbild. Von
Schmerzen gepeinigt begriff er, daß sein Körper durchgeschüttelt wurde. Langsam sank er zu Boden.
Er setzte seine gesamte Willenskraft ein, um seinem konvulsivischen Zucken ein Ende zu bereiten,
aber es gelang ihm nicht.
    Perry Rhodan lag neben ihm. Sein Körper bäumte sich immer wieder auf, als sei er von einem
heftigen Schüttelfrost befallen.
    Marshall ahnte, daß die Roboter Vibratorwaffen eingesetzt hatten, die Schüttellähmungen
hervorriefen. Jeder beeinflußte Nerv seines Körpers wurde ununterbrochen zu heftigsten
Vibrationen angeregt. In diesem Zustand war an eine Gegenwehr nicht zu denken. Er war auch nicht
in der Lage, kontrollierte Bewegungen zu machen.
    Die Roboter hielten sich noch immer in der Nähe des offenen Schotts auf. Sie wollten offenbar
abwarten, wie die beiden Männer auf den Beschuß reagierten.
    Marshall versuchte, beide Arme gegen seinen Körper zu pressen, um sie auf diese Weise
festzuhalten. Er brachte sie jedoch nicht unter Kontrolle. Als wären sie selbständige Wesen,
zuckten sie immer wieder in die Höhe. Auch Marshalls Beine bewegten sich ununterbrochen. Sein
Kopf wackelte hin und her. Der anfängliche Schmerz auf der Haut ließ nach, aber die heftigen
Schüttelbewegungen schienen noch stärker zu werden.
    Rhodan, der unmittelbar neben dem Mutanten lag, schien einen grotesken Tanz aufzuführen.
    Voller Panik dachte Marshall daran, daß er wahnsinnig werden könnte, wenn die Schüttellähmung
längere Zeit anhielt. Er wand sich auf dem Boden. Seine Unterlippe war blutig gebissen. Er
versuchte, Rhodan etwas zuzurufen, aber seine Stimme versagte ihm den Dienst. Sein Atem ging
stoßweise, denn seine

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